Zündspule und Zündkondensator prüfen, Prüfung in ausgebautem Zustand
Wolfgang |
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Auf Anfrage eines Users über PM habe ich eine einfache Prüfvorrichtung für einzelne Zündspulen und Kondensatoren entworfen, mit der diese Bauteile auch in ausgebautem Zustand einfach auf Funktion geprüft werden können. Da das Thema von allgemeinem Interesse sein dürfte, stelle ich es mal hier mit hinein. Beachtet aber bitte, dass Ihr es hier mit Hochspannung zu tun bekommt und seid entsprechend vorsichtig! Bekannterweise wird ja bei unserer Magnetzündung die Primär-Zündspannung in der Primärwicklung der Zündspule durch das umlaufende Polrad erzeugt. Diese Spannung ist eine Wechselspannung von ca. 6V. Will ich nun die Zündspule separat prüfen, muss ich ihr also diese Spannung von außen zuführen. Nehme ich dazu eine (6V-) Batterie, dann habe ich das Prinzip der Batteriezündung. Da die Batterie aber eine Gleichspannung abgibt, muss ich den Strom zerhacken, dass eine Art Wechselstrom entsteht. Denn erst durch den Magnetflusswechsel lässt sich die Spannung zur Zündspannung (15 000 V) hochtransformieren. Als Zerhacker nahm ich ein Relais mit ausreichend starken Kontakten (es wird ein Ruhe- und ein Arbeitskontakt benötigt). Meine Bastelkiste gab aber nur ein 12V-Relais her; also brauchte ich noch eine Gleichspannung von 12V zum Betrieb des Relais.
Angefügtes Bild
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Wolfgang |
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Nun zur Funktion: Die 12V werden dem Relais über den Ruhekontakt (4 - 1)zugeführt. Zieht das Relais an, wird der Kontakt geöffnet und der Stromkreis durch das Relais unterbrochen. Dadurch würde das Relais sofort wieder abfallen, wenn nicht der Elektrolyt-Kondensator (200 μF) zur Erregerspule des Relais parallel geschaltet wäre. Der wird nämlich bei jedem Schließen des Ruhekontakts aufgeladen und hält so den Relaisanker solange fest, bis der Kondensator sich über die Relaiswicklung entladen hat. Die Kapazität des Kondensators ist im Verhältnis zum Widerstand der Relaisspule so bemessen, dass das Relais in der Sekunde ca. 50mal anzieht und wieder abfällt. Das entspricht einer Motordrehzahl von 3000 U/min. Wenn das Relais so vor sich hin schnattert, wird ein zweiter Kontakt (Arbeitskontakt 9 – 11) ebenfalls periodisch geschlossen und geöffnet. Über diesen wird die Batteriespannung von 6V der Primärwicklung der Zündspule zugeführt. Bei jeder Unterbrechung dieses Stromkreises entsteht an der Funkenstrecke ein Hochspannungsüberschlag, wenn der Kondensator von 0,22 μF in Ordnung ist. Seine Aufgabe ist es, den Abreiß-Funken, der über dem „Unterbrecherkontakt“ 9 – 11 entstehen würde, zu löschen. Würde er fehlen oder defekt sein, käme an der Funkensstrecke kein Funken zustande. Übrigens die Funkenstrecke nicht zu groß einstellen, da sonst die Zündspule Schaden nehmen kann (wegen einer fehlenden Sicherheitsfunkenstrecke). So sieht mein Prüfplatz aus: Die Zündspule und der Kondensator sind nur verschraubt und können so schnell gewechselt werden.
Angefügtes Bild
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NorbertE |
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Wolfgang, as erstes hatte ich wieder das Neurerwesen im Kopf und natürlich sofort einen "Verbesserungsvorschlag" Es gibt Klingeltrafos mit 6/8/12V Wechsel. Man spart sich also das zerhacken. Aaaaaber....man kann damit den Kondensator nicht testen. Und fürs Kondensatortesten hab ich auch noch keine Möglichkeit gefunden. Ich hab einen C-Tester da, müsste aber gleichzeit eine Isolationsprüfung machen. Wolfgang, genial, einfach, auch die Realisierung der Selbsthaltung über den Elko Alle Daumen hoch also!! Hinzufügen möchte ich: Man muss natürlich ein Relais verwenden mit durchsichtiger Kappe oder Ohne. Sonst kann man den "Unterbrecherfunken" nicht beurteilen. Is genial
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Wenn die Sonne der Kultur tief steht, werfen auch Zwerge lange Schatten. Karl Kraus
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