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> Rh50 Aufbereitung
NorbertE
Geschrieben am: 08.06.2006, 10:44
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Bevor es nun an die Zylindermontage geht, noch etwas zu den verschiedenen Kolben und Kolbenringen:

Ältere Kolben, wie der linke auf dem Foto, haben Kolbenringe mit 2,65mm Breite. Die Neueren nur noch 2mm. Die Sicherungsstifte waren ausserhalb der Mitte eingesetzt und die Ringe hatten diese "Nasen". Die Verschleissgrenze bei zusammgedrückten Ringen ist 0,8mm(Auf dem Foto sind die Ringe offen!)

Wenn man also einen alten Kolben verwenden muss oder will, sollte man auf diese Details achten. Bei Montage schon gelaufener Kolben muss man auch die Passnuten der Ringe reinigen. Dazu eignet sich ein zerbrochener Kolbenring hervorragend. Ein Schraubendreher weniger, da die Gefahr besteht, die Kanten der Nuten zu verletzen.

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NorbertE
Geschrieben am: 08.06.2006, 10:53
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Bei den neuen Kolben, wie ich ihn gerade montiert habe, arbeitet man anders: der Sicherungsstift sitzt mittig in der Nut und die Ringe haben auch die Nasen ausenliegend, also 90 Grad versetzt. Den verjüngten Teil sieht man nicht; er liegt innen. Das Verschleissmass von 0,8mm gilt auch hier.

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NorbertE
Geschrieben am: 09.06.2006, 16:46
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Hier steckt nun der Zylinder probeweise auf dem ersten Ring. Das Mass ist hier (neu!) 0,1mm. Bei diesem "Draufstecken" hilft ungemein der unten konisch geschliffene Zylinder. Es rutscht eigentlich von selber drauf und man braucht die vielbeschworenen Bleche oder Ringspanner absolut nicht. Nur Daumen und Zeigefinger. wink.gif
Man sieht auch deutlich, wo am Zylinder etwas "weggenommen" wurde biggrin.gif

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NorbertE
Geschrieben am: 09.06.2006, 17:08
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Nun legen wir die feuchte (Wasser!)Fussdichtung auf, nachdem wir alle Teile schön mit Öl betan haben. Ich nehme dazu normales Motorenöl, dass ich mit dem Finger auf Kolben, Zylinderinnenwand und Stehbolzen auftrage. Kurbelwelle/Pleuel steht auf OT (da muss man durchs Draufstecken gelegentlich nachdrehn)
Nun richtet man die Kolbenringe am Sicherungsbolzen aus. Erst den Oberen und dann vorsichtig draufschieben. Und dann den zweiten Ring. Wenn wir soweit sind, sind die Messen eigentlich schon gesungen.
Den Zylinder drücken wir nun bis Anschlag runter. dabei kann sich die Kurbelwelle ruhig mitdrehn, den der Kolben kann aus dem Zylinder nun nicht mehr raus.

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NorbertE
Geschrieben am: 10.06.2006, 09:25
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Wenn der Zylinder drauf ist, drehen wir den Kolben wieder auf OT, um ein Reinfallen von irgendwelchen Teilen zu verhindern. Jetzt gehts an den Zylinderkopf: Davon gibt es generell beim Rh50 II-Motor verschiedene Ausführungen: Verdichtung 7:1 und 7,5:1. Diesen Unterschied erreichte man durch unterschiedlich tiefe Brennräume in den Köpfen. Wenn man die Möglichkeit hat, mehrere Köpfe nebeneinander zu legen, sieht man es. Aber die schlüssigste Art, es festzustellen, ist die Nummer auf dem Bild. Die "12" an der Stelle ist 7,5:1. Ist die Zahl kleiner, z.B. 08 oder 02 ist es ein Kopf mit tiefer Brennkammer und damit 7:1. Die unterschiedlichen Zylinder und Köpfe sind hier dokumentiert.
Eine weitere Möglichkeit, die Verdichtung in Maßen zu erhöhen, ist die Montage des letzten KR50 Kopfes (8,5:1) oder das Abdrehen (0,5mm) der Planfläche des Rh 50II-Kopfes. Wenn man Dies jedoch übertreibt, stösst der Kolbenboden am Kopf an!

Unseren Kopf montieren wir nun ohne Dichtung auf dem Zylinder. Die Bowdenzughalterung nicht vergessen und die M6-Muttern mit Federscheiben (keine Sprengringe oder Zahnscheiben!) schön über kreuz angezogen. Auch hier gilt: Nach "Fest" kommt "Ab" und nach "Ab" kommt Arbeit biggrin.gif

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NorbertE
Geschrieben am: 13.06.2006, 18:44
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Jetzt setzen wir die Grundplatte drauf. Beim Ausbau habe ich die alte Stellung markiert(oberer Pfeil). Ich setzte an dieser Stelle, wenn ich die Platte schon draussen habe, generell einen neuen Kondesator und auch einen neuen Untrerbrecher ein. Oben sieht man, dass an der Zündspule der Hochspannungsdraht abgebrochen war. Dort habe ich ein Stück angelötet und dann mit mehreren Lagen Schrumpfschlauch isoliert. Für die Hochspannungsisolierung geht auch ein "entkerntes" Stück Zündleitung.

Der untere Pfeil zeigt den mit Silikon eingeklebten Sicherungsbolzen 4mm für die Kupplungsbetätigung. Der ist nicht ganz bündig drin, sodass man ihn noch mit einer Zange greifen kann.
Es ist auch schon das Ritzel aufgesteckt, was ich aber wieder runtermachen werde. 1. ist es ein 14er (damit fährt man dann senkrechte Wände hoch biggrin.gif ) und 2. ist es schon sehr abgearbeitet, was den Kettenverschleiss förden und die Gefahr des Kettenspringens erhöhen würde. das muss also neu werden.
Im nächsten Bild kommen wir zur Einstellung des Untrebrecherabstandes.

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NorbertE
Geschrieben am: 14.06.2006, 09:52
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Und das geht ganz einfach. Wir brauchen dazu eine Fühllehre 0,4mm und den Nocken einer Schwungscheibe. Es geht auch(etwas umständlicher zwar) mit der kompletten Schwungscheibe. Den Nocken gewinnt man von einer alten Schwungscheibe durch abschleifen der Nieten. Auf der Kurbelwelle steckt die passfeder (halbmond) in der Nut und nun stecken wir den Nocken drauf und drehen icn so, dass der Unterbrecher ganz geöffnet hat. Also an die Höchste Stelle.
Die mit Pfeil gekennzeichnete Schraube ist locker. Jetzt wird die Fühllehre zwischen die Untrebrecherkontakte geschoben und die Schraube angezogen. Beim Hin-und Herdrehen des Nockens sollte die Fühllehre nun nicht von allein rausfallen. damit haben wir den Unterbrecherabstand auf die vorgeschriebenen 0,4mm eingestellt. Nun gehts ans kontrollieren oder Einstellen des Zündzeitpunktes.

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NorbertE
Geschrieben am: 14.06.2006, 10:25
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Zum Eistellen des Zündzeitpunktes kann man eine spezielle Uhr verwenden (damit geht es am einfachsten und schnellsten), den Tiefenanschlag eines Messchiebers, einen speziellen Tiefenmesser oder auch, wie auf dem Bild, etwas Selbergbautes nehmen.
Das Teil besteht aus einem Zündkerzenunterteil mit einer aufgeschraubten zylindrischen
Verlängerung, die Hohl ist und in der gleitend ein Stift steckt. Auf dem Stift sind zwei Markierungen vorhanden: OT und drüber die 2,5mm vor OT.
Wir drehen den Kolben mit dem noch auf der Kurbelwelle steckenden Einstellnocken nun auf OT und dann soweit zurück, dass er die 2,5mm unter dem Oberen Totpunkt steht.
Nun soll der Unterbrecher gerade so öffnen.Entweder man hat ein gutes Auge oder man nimmt ein Stück Schokoladensilberpapier, was man vorher dazwischen schiebt.Bei 2,5mm vor OT muss sich das Stückchen Silberpapier gerade so herausziehn lassen.Diese Einstellung erreicht man durch vorsichtiges Verdrehen der Grundplatte. Es ist etwas fummlig und man muss es manchmal mehrfach wiederholen. Dann werden die 3 Grundplattenschrauben angezogen. Nun ist es ratsam, den Filz auf der Grundplatte und auch das Unterbrechergelenk mit einem speziellen Unterbrecheröl zu betreufeln(wenig bitte). Die Schwungmasse wird aufgesteckt und unter Beilage einer Federschraube festgeschraubt. Genauso das Ritzel(Linksgewinde!) und Deckel drauf.Nun können wir auch auf der Kupplungsseite unter Beilegen einer Papierdichtung den Deckel anbringen und sind fertig mit der Montage.

Eine ausführliche Dokumentation über die Funktionsweise und Enstellung der Zündung findet man hier

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NorbertE
Geschrieben am: 14.06.2006, 10:49
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Wenn man nun einen knappen halben Liter Öl einfüllt, kann unser Motor sofort verbaut werden und sollte auch auf Anhieb funktionieren. D.h. Vergaser dran, eingebaut und Kupplung und Schaltung eingestellt.
Man kann ihn natürlich auch als Ersatzmotor wie unten ins Regal stellen biggrin.gif Dazu wird die Kerze eingeschraubt und die Vergaseröffnung verschlossen und man hat für den Fall der Fälle sofort einen Motor griffbereit. In diesem Fall empfielt es sich, ein Zettelchen dranzuhängen mit einigen Bemerkungen wie, "ohne Öl", "Zündung eingestellt" und sowas. Im Laufe der Zeit vergisst man solche Dinge erfahrungsgemäss wink.gif

Egal, was man nun damit tut, wir haben einen funktionsfähigen Rh50 II Motor!

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NorbertE
Geschrieben am: 11.02.2008, 10:20
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Die Ausgleichsscheiben für Lager ist ein gängiges Din-Teil im Maschinenbau. Es gibt sie also in unterschiedlichen Grössen und Stärken. Im Netz hatte ich schonmal was gefunden. Eine andere Möglichkeit im ländlichen Raum sind Zubehörhandel/Werkstätten für Landmaschinen (z.B. Baywa). Im städtischen Raum gibt es für sowas auch Handel oder eine Fa. für Maschinenbau. Es sind Cent-Artikel.
Etwas aufwändiger: Man kann die sich aus Messing abgestimmt für den jeweiligen Lagersitz auch auf der Drehbank abstechen/lassen.

Die Kupplungshebel mit der Nase oben verwende ich selbst nicht. Dort ist das einfachste, die Gummilippendichtung komplett zu entfernen und durch eine Korkdichtung zu ersetzen.


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der Lehmann
Geschrieben am: 11.02.2008, 20:30
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Korkdichtung Marke Eigenbau für die Kupplungswelle:

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Viele Grüße, Jürgen

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Lui
Geschrieben am: 25.05.2008, 19:52
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Hallo, ich möchte dieses Fred noch einmal wiederbeleben. Kann ich so eine Korkdichtung auch im zusammengebauten Zustand wechsel oder muss ich den Motor zerlegen?

Sonnige Grüße aus Berlin von Lui
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der Lehmann
Geschrieben am: 26.05.2008, 16:08
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Lui,

das geht im eingebauten Zustand. E-Deckel ab, Sicherungsstift raus, Bowdenzug aushängen und Welle nach unten aus dem Motor ziehen. Dichtung wechseln und wieder rein damit.

Jürgen


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Lui
Geschrieben am: 26.05.2008, 20:17
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Danke Jürgen für den Tip, und wie sieht es mit dem Schalthbel aus ? Der wird doch sicher auch undicht oder? Kann ich den auch so problemlos ausbauen?

Lui
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Toni
Geschrieben am: 26.05.2008, 21:44
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Der ist so wie die Pedalwelle abgedichtet, also unten den Hebel abschrauben, Blechscheibe abnehmen, Gummidichtung abnehmen. wink.gif


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