Tim, was ein Gerücht sein dürfte.

Man darf Sintermetalle nur nicht fetten. Das hatte schon James Watt erkannt und es soll ja wirklich noch Dampfmaschinen geben, die jetzt noch laufen. Zum völligen Unverständnis heutiger Ingenieursanwärter.

Und jetzt im Ernst: Die Defintion eines Sintermetalles (egal, was) ist ja im Netz zu finden. Einfach übersetzt, sind es feine Metallspäne durch kontrollierten Druck und Temperatur zusammengepresst. Die "Späne" werden dabei nicht verflüssigt und es entstehen innerhalb der "Späne" viele Hohlräume, die in der Lage sind, Flüssigkeiten (sofern die Viskosität, also "dünn"- oder "dickflüssig", stimmt) zu speichern. In unserem Fall ist es Öl. Ein Sintermetall ist damit ein offenporiges Konstrukt. Schmiere ich das mit Fett zu, ist der eigentliche Sinn dahin.

Das Gegenstück zur einer z.B. Sintermetallbuchse ist immer ein möglichst harter Bolzen. Diese Lagerung richtig erkannt hält ewig.
Ein passendes (und was die Lagerung betrifft, unpassendes) Beispiel ist die Gusspfanne in der Küche. Eine (unbeschichtete) neue Gusspfanne wird erhitzt und mit Öl betan. Was passiert? Die Poren öffnen sich und saugen sich mit Öl voll. Dann wird sie kalt ausgespült. Was passiert? Die Poren schliessen sich vollkommen erschreckt, das Öl bleibt drin. Ausgewischt, fertig. Beim nächsten mal Braten brauch ich eigentlich kein Öl mehr, denn durchs Erhitzen kommt das wieder raus. Ist ja da. Das kann man beliebig wiederholen.
Was macht die moderne Industrie? Sie beschichtet eine offenporige Gusspfanne mit Teflon! Also Poren zu.
Ist völlige Idiotie und meine erste Amtshandlung bei einer neuen Pfanne ist die rotierende Drahtbürste bei "heiß" und anschliessend Öl und dann kaltes Wasser.

Sorry, war nur ein kleiner Ausflug in offenporige Metalle.
Wenn die Sonne der Kultur tief steht, werfen auch Zwerge lange Schatten.
Karl Kraus