Hallo zusammen,
ich wollte euch eine kleine Aktion die mir viel Freude bereitet hat nicht verschweigen.
Vor ca. 1,5 Monaten hatte ich die alten Papiere von meiner 78er S50 auf dem Schreibtisch liegen und habe aus Spass den Namen des Erstbesitzers gegooglet.
Tatsache, es gibt noch einen Rudi M. in Zwickau. Auch wenn es eine andere Straße ist und sich natürlich in den 30 Jahren die Postleitzahl geändert hat.
Ab da hat mich dann die Neugierde gepackt. Das erste mal in meinem Leben (von der Schule damals mal abgesehen) habe ich einen zweiseitigen, handschriftlichen Brief verfasst.
In aller Form habe ich freundlich gefragt, ob er tatsächlich der Erstbesitzer war, wie das Moped früher mal ausgesehen hat, was er damit so gemacht hat und ob er irgendwelche besonderen Erlebnisse damit in verbindung bringt.
Evt. hat er ja seiner Frau darauf kennen gelernt? Ich habe ihm dann noch geschildert wo ich das Moped gekauft habe und was ich jetzt damit mache.
Am nächsten Tag ging der Brief dann gleich in den gelben Kasten.
(Zwei Wochen später habe ich meine Musterung angefordert und hatte innerhalb von 4 Tagen Antwort).
Eigentlich hatte ich die Hoffnung schon aufgegeben. Vielleich hat der Herr M. ja auch garnichts mehr für sowas über. Für mich war er ja ein Unbekannter und konnte von Bettler bis Milliardär alles sein. Evt. würde er mir seine altes Moped ja für eine Millionen wieder abkaufen?! Oder er hatte damals einen Unfall und verflucht mich, weil ich ihn jetzt daram erinnerte?! Nichts wusste man. Bis heute Mittag...
...meine Mutter überreichte mir einen handgeschriebenen Brief aus Zwickau.
JUHU
Ich öffnete den Brief und hatte ebenfalls zwei Seiten in der Hand. Da ich um die Erlaubniss gebeten hatte, diesen Brief zu veröffentlichen und Rudi M. nichts dagegen hat, werde ich dies jetzt an dieser Stelle 1zu1 mal machen.
Er ist an einigen Stellen interessant geschrieben aber ich habe mich wirklich gefreut.
(Mag ja vielleich auch an der Gegend da liegen? Ich weiss nicht wie man im tiefen Osten unseres Heimatlandes so spricht
Der Brief des Rudi M. :
Verehrter Herr Böker,
Ihren Brief habe ich erhalten und war sehr erstaunt über den Verbelib meines Mopeds.
Ich bin wirklich der Erstbesitzer dieses Mopeds gewesen. In den Siebziger Jahren (glaube 78) gekauft. Es war hellgelb (wie Postauto) es gefiel mir nicht, es gab leider keine Wahl. Das Moped hatte ich 10 Jahre benutzte es nur im Sommer zur Arbeit, war leicht, sparsam und Platzsparend. Dieses (S50 B1) kam aus Suhl und wurde gern gekauft.
Später verkaufte ich es an ein Ehepaar aus Lichtentanne, Kreis Zwickau. Diese wollten es Ihrem Sohn schenken, damit er zur Schule und Arbeit fahren konnte. Leider weiß ich die Adresse nicht und habe auch keinen Kaufvertrag.
Ich bin jetzt im Rentenalter, wohnte in ................... Bin später umgezogen nach Zwickau-Neuplanitz .................... Jetzt fahre ich nur noch Auto.
Es wird für Sie schwer sein, weitere Daten zu ermitteln, meist fehlen Unterlagen und es ist schon einige Zeit vergangen.
Wie ich entnehme, opfern Sie viel Zeit und Mühe für Ihr Hobby. Wenn Sie wollen können Sie die Daten zum Moped benutzen, sehe keinen Nachteil darin.
Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Freude und Erfolg für Ihr Hobby. Wenn Sie wollen, können Sie mir ein Bild zu kommen lassen, würde mich sehr darüber freuen.
Mit Freundlichen Grüßen
Rudi M.