Hallo,
ich konnte am Sonntag auch den Post-Essi von Jürgen bestaunen.
Mein Vater hat mir dann gleich erzählt, dass er etwa 1966 auch mit so einem Post-Essi in Leipzig auf der Hauptpost als Lehrling umhergefahren ist.
Leider hat er keine Fotos davon. Er weiß aber, dass welche gemacht wurden. Die Post hat damit nämlich (intern?) Werbung gemacht, dass die Lehrlinge auch nach Feierabend die Telegramme ausgefahren haben und so dazu beigetragen haben, dass diese überpünktlich angekommen sind.
Wie der ganze Auslieferservice funktioniert hat, hat er mir jetzt auch erzählt, und diese Geschichte möchte ich hier gerne kundtun:
Soweit er weiß, wurden nur Telegramme damit ausgefahren. Im Grunde kann man sich das Telegramm wie ein Fax oder ganz modern wie eine E-Mail oder SMS vorstellen: Der Kunde ging auf die örtliche Post und hat einen Vordruck gut leserlich ausgefüllt. Dieser ging (meist per Flaschenpost) an den Mitarbeiter am Fernschreiber. Der Fernschreiber war in diesem Fall eine Schreibmaschine mit Lochstreifen und "Telefonverbindung". Das Telegramm wurde also eingetippt und an eine Poststelle in der Nähe des Empfängers gesendet. Denn nur diese hatte auch einen Fernschreiber zum Empfangen. Dort kam der Text aus der Schreibmaschine raus. Mit dem Moped wurden diese Telegramme dann zum Empfänger ausgefahren.
Dafür hatte man im Gegensatz zu den gewöhnlichen damaligen Posttaschen eine verhältnismäßig kleine, rote Telegrammumhängetasche.
Der SR2 hat den schnellsten Datenservice der Post also erst richtig schnell gemacht!
Wer weiß, wie das Forum im Hintergrund noch heute funtioniert...
Ist natürlich nur eine Überlieferung. Ich schätze meinen Vater aber als vertrauenswürdig ein
Das gibt ja vielleicht dem Ein- oder Anderen eine Anregung für eine amtsmäßige Verkleidung nächstes Jahr in Kürbitz
Und so langsam habe ich auch Interesse, meinen SR2 Post-mäßig mit gelben Tank zu gestalten, wie mein Vater damals damit gefahren ist
Grüße,
Patrick.