Mifa-Fred, Alles was es dazu zu sagen gibt

Hehe, das kommt wohl mal vor. Hab auch noch nen Mifa gerade am wörkeln und da war die gepresste Lagerschale vom Steuerkopf gerissen. Entweder so eingebaut oder Qualtitätsmängel.
Hat jemand zufällig noch 28er Herrenschutzbleche schwarz mit weißer Linierung?

Jo, das war so eine Eigenart bei Mifa, ich kenne das auch nur aus dem Jahr 1967 bisher. Ich vermute mal, das sollte Feuchtigkeitseintritt vermeiden. Bei den späteren Mifa-Tourensporträdern ist der Lenkerschaft im Steuerkopf bei abgenutzten Exemplaren oftmals total festgerostet, vermutlich weil über diesen Mini-Vorbau relativ schnell Feuchtigkeit eindringen kann.

Und jupp, unversehrte Stahlschutzbleche aus Ende der 1960er - Mitte der 1970er zu finden ist kaum möglich. Die rosteten offenbar schon bevor sie lackiert wurden In dem Fall reagierte man aber offenbar auf das Problem (was ja nicht selbstverständlich war wenn man sich andere Macken anschaut), die Stahlschutzbleche aus Ende 70er und 1980er rosten weniger stark.

hab ich die grauen Dinger nicht auch schon als "Anschlagpuffer" bezeichnet am Klappi- Lenkkopf gesehen, einzeln, zwischen Lenkerklemmschelle und Steuerlager?

Nochmal der komische Lenker im Detail. Es ist auch echt kein Wunder das das so nicht lange produziert wurde, ich musste mir erst mal Spezialwerkzeug zusammenbraten um die Mutter im Lenker wieder anzusetzen.

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Nun auch Bilder vom fertigen Fahrrad.

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Eins noch vom neu gemachten Sattel.

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Prinzipiell dürfte da die Idee dahinter gesteckt haben, die Klemmungen der Lenkerstange und des Vorbauschafts in der Gabel kräftemäßig zu entkoppeln.
Das heißt, die Lenkerstange sollte wohl mit der dicken Außenhülse und der Mutter im Vorbauschaft fest in der Schelle geklemmt werden. Erst danach hätte man die Spindel und den Klemmkonus für die Gabelschaftklemmung eingesetzt.
Unsinnigerweise stützt sich die Spindel dann auch auf der bereits vorgespannten Schelle ab, was wohl der Grund für die tiefen Kerben in der Lenkermitte sein dürfte.

Falls das wirklich eine Lösung ab Werk war, müsste man tatsächlich am technischen Sachverstand des Entwicklers zweifeln ...
Das wäre dann ein weiterer Tiefpunkt in Mifas Bemühen, die teure Lötverbindung von Lenkstange und Schaft zu umgehen.

So wie du es erklärst ist es wohl der einzig plausible Weg, Hat wohl mehrere Versuche gebraucht bis sie auf die endgültige Variante gekommen sind. Ich muss auch sagen das man das alles ziemlich festwürgen musste bis es endlich hielt. Das hat sicher auch damit zu tun das ich den lenker nach 50 Jahren nun endlich in der Mitte befestigt hab und nicht die alten Eindruckstellen nutzen konnte.

Ich gehe fest davon aus das das so aus dem Werk kam, weil weder die Bohrung noch ein anderes Teil irgendwie nachbearbeitet wurden.

Es wirkt dennoch alles sehr improvisiert, weil zwischen Lenker und Klemmschelle auch noch ein Blech zwischen ist. Da hätte man doch gleich die Schelle mit anderen Maßen produzieren können. Das wird uns wohl keiner mehr sagen können.

Ab Werk eindeutig unsinnige Lösungen gab es kurzzeitig durchaus immer mal. Im ersten Quartal 1976 z.b. wurden die Laufräder der Simson-Mopeds auf eine Weise eingespeicht, dass ein Lockern/Brechen der Speichen praktisch vorprogrammiert war. Ich hatte damals auch so ein Exemplar erwischt, sieht man auch auf einem 1976er Prospektfoto, die Speichen kreuzen sich nahe der Nabe und nicht wie sonst üblich mittig. https://www.ddrmoped.de/forum/uploads/big/p...3932802_big.jpg
Manche Fehler klären sich eben erst in der Serie... ist denke ich selbst heute noch so.

Es geht noch schlimmer mit dem Lenker, einfach angeschweißt und Plasteüberzug drüber. Sowohl bei MIFA als auch bei Diamant.