25.000 km auf der Schwalbe - oder:Hamburg -> Kapstadt und ab dafür ! Liebe Gemeinde, es gibt Neuigkeiten aus einem elbnah gelegenen Städtchen namens Hamburg:
Wie ich erst gestern erst von meinem Kumpel erfuhr, sattelte am frühen Morgen des 15. September 2008 der Büroangestellte und begeisterte „Simsonist“ namens Florian Rolke (32 Jahre) seine 30 Jahre alte Schwalbe (KR51/1), um mit ihr vom Spielbudenplatz auf der Reeperbahn in der alten Hansestadt an der Elbe loszudüsen zur Südspitze Afrikas gen Kapstadt. Ihr reibt Euch die Augen?
-> … ich auch und es brennt! Es brennt das Fernweh…
Aber zurück zu seiner Reise. Zusammen mit einem Freund plante der begeisterte Globetrotter die Tour über 25.000 km im Sattel seines Zweitakters von Hamburg der Elbe entlang gen Tschechien, Bulgarien, Türkei (Pitstop in Istanbul), weiter Richtung Äthiopien, Kenia, Uganda bis nach Südafrika und damit Kapstadt zum Fuße des Tafelberges – dem Ziel seiner Reise.
Für diese Riesenstrecke gabs natürlich ein Fahrwerk-Update: er tauschte die alten Dämpfer für die afrikanischen Pisten gegen neue mit Öldruck, die Alufelgen gegen schweißbare aus Stahl, der treue BVF-Vergaser wich einem von BING (oh Graus, mir blutet das Herz). Fürs Gepäck kam neben dem Simson-Gepäckträger für die Fahrradtaschen eine (bereits von Steffen Honzera und Claudia Schäfer entwickelte und erprobte
*) Gepäckreling zum Einsatz, die sich nun gemeinsam mit den 45 Kilo Zuladung auseinander setzen dürfen: Diese teilen sich auf in Ersatzteile, Ersatzdecke, Zelt, Schlafsack, GPS-Empfänger, Laptop, ein MP3-Player und die sieben Sachen des täglichen Bedarfs…
Während man denken könnte „Okay, mal wieder einer, der ein Buch schreiben will“ zählt für diesen Aspiranten der Spaß an der Sache und der Wunsch Spenden zu sammeln für ein Projekt in Uganda zur Anschaffung eines medizinischen Geräts zumTesten des Immunsystems. Die nötige Anschaffung dieser Maschine für erfolgreich angewandte Aids-Therapie namens CD4 kostet sportliche EUR 34.500 und übersteigt damit das minimale Budget der dortigen Einrichtung bei weitem.
Da trotz sozialer Ader des Spendensammlers und Fahrers die Reise sowie deren Vorbereitung eine Menge Geld nötig machte, kümmerten sich die IG IFA Güstrow und die Firma AKF um ein Sponsoring.
Als es immer näher Richtung Tour durch 20 Länder ging, sprang sein Freund als zweiter Mann ab - Florian machte trotzdem keinen Rückzieher und sitzt nun schon seit geraumer Zeit im Sattel,
wir wissen wohl alle was das für so eine Strecke heißt...
Für die Eskorte vom Spielbudenplatz in St. Pauli bis zur Stadtgrenze begleiteten ihn Mitglieder von zwei Hamburger Moped-Clubs. Mit seinen 3,4 PS plant Florian seine Route von 25.000km in 200 Tagen hinter sich zu lassen. Am heutigen 18. September war noch ein kurzes Stelldichein bei seinem Sponsor AKF in Neundorf/Sachsen vorgesehen. Die Rückreise per Schiff bzw. Flugzeug gen Hansestadt ist für Mann und Möp im April 2009 angedacht...
Ich fand die ganze Geschichte so spannend und respektabel, dass ich für Euch alle erdenklichen Quellen angezapft hab, um Euch obiges zusammenzupinnen.
Für weitere Infos, Berichte und Bilder von der Tour gibt es selbstverständlich eine Internetadresse zum Verfolgen der gesamten Strecke unter:
Slow way down (Link nicht mehr aktuell)
Grüße,
Bernd
* Steffen Honzera und Claudia Schäfer fuhren Ende 2005/Anfang 2006 mit Ihren Schwalben auf der als "Schwalbenflug" bekannt gewordenen Tour von Stuttgart gen Addis Abeba (Äthiopien). Eine besondere Erwähnung bedarf meiner Meinung die damals verwendete Zündkerze: sie fuhren mit der legendären ISOLATOR SPEZIAL