SR 2, wie eins neu entsteht
NorbertE |
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Kommen wir nun zum heiklen Thema "Ausbeulen/Richten von (Stahl)Blech. Ich möchte dort vorausschicken, dass für diese Arbeiten einige richtig zu erlernende Handwerksberufe existieren, z.B. Spengler,Gürtler u.auch (Karosserie)Klempner. Man muss, will man es richtig machen, dort die Grundlagen wissen/erlernen. Hat man Diese, gepaart mit etwas Erfahrung, kann man die tollsten Dinge mit Blech "treiben". Ich habe einmal gesehen (auf einem orientalischen Basar), wie aus einem Stück Kupferblech mit wenig Aufwand und auch mit für mich diletantischem Werkzeug eine gewölbte Rosenblüte entsteht. Der Mann war alt und hat sein Leben lang nichts Anderes gemacht; der wusste ganz genau, wo er mit wieviel hinschlagen muss. Deswegen an dieser Stelle meine Bitte: Ich bin da nicht so fit.Wenn es jemand besser weiss und kann...nur zu. An dieser Stelle auch meine Abbitte an die wirklichen Blechbearbeiter. Wir unterscheiden grundsätzlich an unseren Blechteilen zwei Verformungen: grossflächige "Dellen" und "scharfe Knicke/Einschläge". Zu den Ersteren: da es sich um relativ dünnes Stahlblech handelt, kann man viel mit der Hand und dem/den Daumen rausholen. Ich meine jetzt z. B. die Schutzbleche. Man sollte auf grosse Dellen auch nie einfach mit dem Hammer draufhauen. Eher drumherum, mit einem Kugelhammer, versuchen, die Delle "herauszutreiben". Da gehört wirklich etwas Erfahrung dazu und es lässt sich schwer beschreiben. Ein Blech, wie in unseren Schutzblechen, steht unter einer gewissen "Spannung". Bei einer "Delle" muss man versuchen, die ringsrum herauszunehmen. Es gibt da Experten, wo ich immer nur mit dem Kopf schütteln kann... Das kann ich auch nicht dokumentieren. Aber wir hatten ja weiter oben nach dem Strahlen den Federkasten mit der Delle. Diese stufe ich als "scharf" ein. Um soetwas herauszubekommen benötige ich einen wirklich festen Untergrund (Amboss etc.) um die plötzlich auftretende kinetische Energie durch den Schlag sicher abführen zu können. Einfach gesagt: Der Untergrund darf nicht federn und muss hart sein. Womit ich schlage, muss weicher sein als der Untergrund. Das kann sein ein Hirnholz(nicht immer von Hartholz), ein Messingdorn, oder ein Kupferhammer. Es sollte bei Blech nicht "prellen".Je nach Stelle und Anwendung. Auch dafür kann ich keine allgemeingültige Anleitung geben. Aber wir nehmen uns den Federkasten, der ja an einer ganz besch... Stelle (wie auch immer das passiert sein mag  ) eingedengelt ist. So sieht er aus
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Wenn die Sonne der Kultur tief steht, werfen auch Zwerge lange Schatten. Karl Kraus
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NorbertE |
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Und nun schlagen wir! Vorsichtig tasten wir uns (immer schauen/fühlen) an die richtige Schlagstärke heran. Als Hammer nehme ich da einen normalen 750-Gramm-Schlosserhammer. Immer wieder und immer wieder kontrollieren. Jetzt komme ich mit dem grossen Holz nicht weiter und benutze das Kleinere... Zum Schluss habe ich noch meine "Wunderwaffe", die aber an dieser beengten Stelle gar nicht so gut geht. Bei diesem Hammer handelt es sich um einen 700-Gramm "Glasleistenhammer" aus der Fensterbaubranche. Der ist mit Stahlkugeln gefüllt und Kunststoffendkappen. Durch die Stahlkugeln im hammer beibt dieser nach dem Schlag/dem Auftreffen einfach "kleben". Man kann damit sehr gut dosieren und durch die Kunststoffkappen richtet man keinen Schaden an.
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Mal so zwischendurch.... da die Blechteile ja ca. zwei Wochen beim Strahlen waren, musste ich mir ja in dieser Zeit was vornehmen... Ich habe also aussortiert, was zum Chromen muss(die Zeit ist auch langsam rum...) und dann "Baugruppen" aufgebaut. Z.B. die Räder. Alu-Felgen und Naben poliert, eingespeicht (zentrieren lassen) Griffgarnituren lackieren/polieren, Lenker polieren/kompletieren. Der Kettenschutz ist eine Nummer für sich und wird gesondert behandelt. Morgen schweisse ich den Rahmen und dann ist eigentlich alles komplett zum Grundieren. Dort stellen sich aber vorher noch einige wichtige Fragen!! Da meine Frau heute zum Weiberfasching und daher mit ihr eh morgen nichts anzufangen ist, habe ich "Spielraum"... Grüsse, ich denke bis morgen, Norbert
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In dieser Lampe ist dieses Teil. Der Reflektor war früher silberbedampft. Hauchdünn, im Bereich von mymeters. Sobald man dort mit dem Finger, einem Läppchen draufgeht, hat man Schaden ohne Ende gemacht. Der Aufbau war: Metall poliert, lackiert, silber bedampft. Nun habe ich u.a. Reflektoren zum Oberflächenveredler meines Vertrauens getragen und gesagt: "Macht mal..." Das Ergebnis: Foto. Die haben: gestrahlt, geleppt, poliert , verchromt, poliert. Ein Glanz in meiner Hütte... Kostenpunkt: /Stk. 5€ Das geht nur, da die keine "Handgalvanik" haben, sondern etwas Ähnliches wie eine CNC-Automatenstrecke fürs Veredeln. Die Maschine bestimmt dort.... Ich hätte ihn mir auch vergolden lassen können...
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Ich möchte nur an dieser Stelle bemerken, dass, wenn Karossereiteile zum strahlen, grundieren oder lackieren sind, man "Baugruppen" wie Räder, Lenker o.Ä. "fertig" machen kann. Wenn denn Alles zum Zusammnenbau da ist, ist diese "Baugruppen"-Fertigung hilfreich, denn man braucht es nur "zusammenzustecken".Es ist ja vormontiert. Man hat in kurzer Zeit ein Ergebniss , was sich sehen lassen kann und damit für sich selbst ein "Erfoglserlebnis".. Das ist schon wichtig... Lasst uns Rahmenschweissen und Grundieren...
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