Tachometer "eichen"
macca |
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Guten Abend! ich habe trotz mehrfacher Suche zu diesem Thema im Forum und auch im Netz nichts gefunden, deswegen muss ich jetzt doch ein neues Thema aufmachen: Weil ich das Lampengehäuse vom Sr2 lackieren wollte habe ich den Tacho ausgebaut. Da der Chromring nicht mehr so gut war habe ich den tacho in die Hosentasche gesteckt und wollte ihn bei mir zu Hause polieren. Gesagt, getan, aber als ich dann zu Haus war musste ich erschrocken feststellen das die Tachonadel jetzt nicht mehr bei null anfängt, sondern sich verstellt hat und bei 30 anfängt! Also zur Erklärung, wenn der Tacho jetzt 40 anzeigt fahr ich gerad mal 10, dementsprechend bei 50kmh nur 20 usw. Wie bekomme ich die Nadel wieder auf Null? Der Rand oben ist umgebogen und selbst mit Gewalt nur schwer zu öffnen. Außerdem wäre er dann ja im Eimer... Bitte helft mir, ich bin richtig frustriert! Wäre eins der letzten Bauteile nach der Restauration Gruß Tino
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Schmied |
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Wenn ich das richtig verstehe, hast Du den Tacho nicht geöffnet Wenn schon alleine durch wackeln oä. sich die Nadel verstellt, ist er wohl im A...h Zum Einstellen der Nadel und somit Eichen des Tachos mußt Du ihn aber öffnen. Das bedeutet den Ring vorsichtig aufbörteln und die Nadel auf der Welle verschieben. Deiner Beschreibung nach denke ich mal, die Feder ist hin.
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NorbertE |
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Ein Tacho ist ein feimechanisches Instrument: das steckt man nicht mal so fix "in die Hosentasche". Der Schmied hats schon erklärt: Rand aufhebeln, Zeiger nach oben senkrecht abziehn (geht beherzt mit Daumen und Zeigefinger), Skalenscheibe runternehmen und kucken. Die Feder auf der Zeigerwelle muss aussehn, wie auf dem Foto!! Wenn ja: Skala wieder drauf, ruhig halten und mit Augenmass den Zeiger auf "0" wieder aufgesteckt. Ein Bild einer vergriesgnaddelten Feder kann ich Dir auch noch machen.
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NorbertE |
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Schmied..... nö, nischt mit "Vorspannung" Wenn die zentrale "Rückholfeder" i.O. ist, ist der Nullpunkt der Welle eingestellt. Ja? Jetzt kann man den Zeiger aufstecken, wie man will, denn der linke Anschlag ist ja gegeben. (Zusätzlich hat er auf der Skala einen mechanischen 0-Punkt=tiefer gehts nicht) Ob er nun Geschwindigkeits-konform geht, hängt wirklich nur vom Dämpfungsfaktor dieser Feder ab. Die ist ein wesentlicher und wichtiger Bestandteil des ganzen Teils. Jeder Uhrmacher (der so ein Teil übrigens auch reparieren kann!!) wird es bestätigen. Da es sich um ein feinmechanisches Anzeigeinstrument (also nichts für Dorfschmiede ) handelt, ist beim "Betun" grösste Sorgfalt geboten!! Es wäre eine Doku wert.
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Wolfgang |
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Der Schmied hat aber Recht mit der "Vorspannung". Im Unterschied zu einem elektrischen Messgerät (Drehspul- oder Dreheisen), wo der Zeiger mittels einer Einstellschraube gegen die Federspannung genau auf "Null" einjustiert werden kann und keinen Anschlag hat, sondern auch etwas "unter Null" auspendeln kann, soll dieses Pendeln beim Tacho wegen der Erschütterungen beim Fahren gerade verhindert werden. Deswegen wird der Zeiger mit einer kleinen Vorspannung der Feder gegen den Anschlag gedrückt. Zum Eichen muss der Zeiger bei einer bekannten Drehzahl und der zugehörigen Skalenstellung auf die Achse gesteckt werden. Warten wir auf Schmieds Eichvorrichtung!
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Schmied |
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Da es sich jetzt trefflich streiten ließe, was alles ein "Dorfschmied" machen sollte (manchmal sogar muß ) oder nicht.... Lassen wir das! Wolfgang hats schon gut erklärt! Die Tachonadel muß am 0-Punkt anliegen. Der Anzeigewert und somit die Drehweite der Welle wird hauptsächlich von der Feder bestimmt. Daher ist es wichtig, dass die Nadel in der richtigen Positon auf der Welle sitzt. Noch größere Probleme tauchen auf, wenn man die Halteplatte demontieren und dadurch auch die Feder ausgebaut wurde. Dann kommt man ohne Einstellen und Abgleichen nicht aus. Allerdings sollte man versuchen um jede Art von Basteleien im Tacho herum zu kommen, da es wirklich ein Welt für sich ist. Da ich schon öffters mit Tachos zu tun hatte, habe ich mir mal ein Einstellgerät gebaut. Sinn des Gerätes ist, den Tacho, der an einer Welle angeschlossen ist, im gleichen Moment mit dem Anzeigewert des Gerätes zu vergleichen und gegebenenfalls die Nadel bzw. Feder des zu prüfenden Tachos nachzustellen. Die Einstellung kann im gesammten Geschwindigkeitsbereich vorgenommen werden und somit auch Fehler des linearen Verhaltens kontrolliert werden können. Es nützt nämlich nichts, wenn der Tacho zB. genau passend 40 anzeigt, die Werte bei 20 oder30 nicht stimmen. Auch wenn es nichts zum "ebenmal Nachbauen" ist hat sich der Kasten schon einige Male bewährt. Verwendet habe ich neben einem Travo mit Regelelektronik, einen Getriebemotor und einen Tacho vom Trabant. Das Gerät arbeitet mit Netzstrom, wobei es als Nebenfunktion auch als regelbares Netzteil (0-12V/1,5A) benutzt werden kann.
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Schmied |
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Eigentlich ganz einfach! Ganz links ist der Abgang (Welle d=4mm), wo der zu prüfende Tacho angeschlossen werden kann (erkennbar ist die Verschraubung einer Lüsterklemme). Rechts unten ist der Netzschalter und darüber (links) der Drehregler für die entsprechende Geschwindigkeit und (rechts) daneben der Funktionsschalter (Dauer-, Tastbetrieb). Die anderen Buchsen sind für die Verwendung als Netzteil vorhanden. (Man müsste halt mal ne Beschriftung dran machen. ) Die Abgangswelle kann mit entsprechenden Adaptern für die Tachoarten bestückt werden. Im Betrieb ist dann am eingebauten Tacho die entsprechende Wellendrehzahl ablesbar, die mittels Drehregler von 0- ca. 100 Kmh eingestellt werden kann. Bei richtiger Justierung müssen dann der zu testende Tacho und das Gerät über den gesamten Skalenbereich die gleichen Anzeigenwerte haben.
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NorbertE |
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Schmidie, Du weisst, dass ich immer ein bisschen lästre über den "Dorfschmied" Jetzt weiss ich auch, was ihr mit Vorspannung meint. Gut, das mag so sein, aber Wolfgangs Erklärung kann ich trotzdem nicht ganz folgen. Während der Fahrt liegt der Zeiger ja nicht am Nullpunkt an, da kann er pendeln, wie er will. Anliegen tut er nur im Stand und da sind keine Erschütterungen. Die Zeigerwelle wird per berührungslosem Wirbelstromprinzip angetrieben. Die Feder hat oben nur eine Dämpfungswirkung, die um so größer wird, je höher die Geschwindigkeit ist. Das ist über den gesamten Bereich damit, so glaube ich, auch nicht linear. Auf den Wappentachos steht ja w=1,0 drauf. Was das "W" ist, weiss ich nicht. Ich vermute, das Verhältnis angezeigte Geschwindigkeit zu Wellendrehzahl. Ergo müssen bei 50 km/h 50 U/min an der Tachowelle anliegen. Wäre mal intressant, das zu messen. Grüsse Norbert Und, Wolfgang, ich glaube mich erinnern zu können, dass der mechanische Anschlag bei Drehspul- oder Dreheisenintrumenten eigentlich nur sowas, wie eine "Notbremse" bei Erschütterungen ist. Beim Tacho ist es der tatsächliche Nullpunkt.(Ja, gut mit etwas Vorspannung rangedrückt, der Zeiger )
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Wolfgang |
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QUOTE (NorbertE @ 22. Apr 2008, 15:30) | aber Wolfgangs Erklärung kann ich trotzdem nicht ganz folgen. Während der Fahrt liegt der Zeiger ja nicht am Nullpunkt an, da kann er pendeln, wie er will. Anliegen tut er nur im Stand und da sind keine Erschütterungen. |
Hallo Norbert, da hast Du natürlich recht. Das mit dem Pendeln des Zeigers im Stand bezog sich wohl eher auf den Transport in der Hosentasche, den macca anfangs beschrieb. Und w=1,0 bedeutet: Eine Umdrehung = 1 Meter Wegstrecke am Zählwerk, bzw. nach 1000 Umdrehungen wird 1km weitergeschaltet. Das hat nichts mit der Geschwindigkeit zu tun, die die Tachonadel anzeigt. Gruß Wolfgang
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NorbertE |
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Wolfgang, da kann irgendwas nicht stimmen Wenn man in einen funktionierenden Tacho an Stelle Welle einen Dorn setzt und den zwischen daumen und Zeigefinger dreht, erreicht man fast den Vollausschlag. Kurzzeitig natürlich. Und ich bezweifle, dass ich mit meinen Finger reichlich 800 Umdrehungen hinbekomme. Das muss weniger sein. Hille, ich denke geregelter Motor mit Getriebe mit zwei gleichen Ausgängen.
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