Unterschiedliche Polräder - Hat jemand Überblick?
Rollka |
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Grade habe ich aus der Verwandtschaft eine /1- Schwalbe stehen, die jemand semiprofessionell auf 12V umgebaut hat. Da die Lade/Lichtspule defekt ist, habe ich mir das ganze mal angesehen und mich in die Thematik einzulesen versucht. Zunächst stellte ich fest, dass es insgesamt 7 oder 8 verschiedene Polräder gibt (Quelle: http://www.mopedfreunde-oldenburg.de/html/...n_zuendung.html ) und habe versucht, das mithilfe einer Tabelle irgendwie einzelnen Zündungstypen zuzuordnen. Die SLMZ hat offenbar immer das 8306.10-010 oder 8306.8-010 (Konus 1:10). Aber warum gibt es für die SLEZ zwei und für die SLPZ gleich drei verschiedene Polräder? Und: Ist bekannt, ob es Inkompatibiliäten gibt? Also die Elektronikzündung braucht ein anderes Polrad als die Verbrecherzüdung, klar. Aber sonst? Ich bau' ja grundsätzlich gern original bis zur letzten Schraube, aber die Schwalbe ist eher ein Nutzfahrzeug, kein Oldtimer. Da will ich jetzt nich alles zurückbauen auf 6V... Ah, 12V heißt in dem Fall auch 12V Batterie, Rück/Bremslicht UND Scheinwerfer.
Angefügtes Bild

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Rollka |
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Aha, da wird die Sache ja schon etwas klarer: 1) 8305.1-010 -> SLEZ 2) 8305.2-010 -> SLEZ, wohl eher an den "besser ausgestatten" Rollern verwendet. Unterschied zu 8305.2-010 3) 8306.10-010 -> SLMZ 4) 8306.8-010 ->SLMZ bis 1966 (Konus 1:10) 5) 8307.10-010 ->SLPZ, Unterbrecher oben, stake Magnetisierung, späte Ausführung, auch für 12V 6) 8307.3-010 ->SLPZ, Unterbrecher unten, ältere Ausführung, schwächere Magnetiserung 7) 8307.8-010 ->SLPZ,  Vielleicht eine Mischform? Unterbrecher schon oben, aber noch schwache Magnetisierung? Verständnisfragen: -zwischen 5) und 6) müsste ja ein deutlicher Unterschied erkennbar sein, weil die Position des Nockens zur Scheibenfedernut verdreht ist, oder? -3) und 6) haben beide den Unterbrecher unten? Demnch besteht Verwechselungsgefahr der Polräder? Wo ist der technische und/oder optische Unterschied? Oder wären die sogar austauschbar? -Verstehe ich es richtig, dass 1), 2) und 5) ähnliche ("starke") Magnetfelder haben, und somit für die gleichen Lade- und Lichtspulen geeignet sind (bei gleichen Verbrauchern)? Und die anderen, also 3), 4), 6) und 7) ebenso alle das gleiche, "schwache" Magnetfeld?
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Auxburger |
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Das 8307.3-010 ist in Magnetisierung und Nockenlage identisch mit dem 8306.10-010. Die darf man verwechseln, sind sowieso bauartgleich.
Die Nockenbahn sieht man, wenn man innen hineinschaut. Es sind zwar nur ein paar Zehntelmillimeter Hub, aber man sieht durchaus deutlich, wo Berg und Tal sind in Bezug zur Lage der Federnut.
Chronologisch -
8306.8 KR51 SLMZ erste Ausführung Kurbelwelle 1:10 Unterbrecher unten 8306.10 Kurbelwellenkonus 1:5 8307.3 wie vor, aber auf SLPZ für DUO, Sperber, Habicht, KR51/1S 8307.7 SLPZ frühe S50
Die 8307 waren zudem mit einer dickeren Scheinwerferspule 25W ausgestattet, die man auch auf den 8306 verwenden könnte (wenn es sie denn noch gäbe).
-- ab hier Unterbrecher oben --
8307.8 SLPZ 6V 25W 8307.10 Starke Magnetisierung für SLPZ 12V 35W 8307.12 und (!) SPLZ 25W 6V 8307.10
Die Spulen zwischen 8307.8 und 8307.10 sind unterschiedlich.
-- Für elektronische Zündung --
8305.1 für Lichtanlagen ohne Spannungsbegrenzer 8305.2 "starke" Ausführung, für Halogen-Lichtanlagen mit Spannungsbegrenzer
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Unhold |
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QUOTE (Auxburger @ 29.09.2025, 14:20) | Das 8307.3-010 ist in Magnetisierung und Nockenlage identisch mit dem 8306.10-010. Die darf man verwechseln, sind sowieso bauartgleich. ... |
Worin liegt dann der Zweck der unterschiedlichen Bezeichnung für gleiche Polräder? Das macht doch keinen Sinn.
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der Unhold
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Rollka |
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Vielen Dank für die Übersicht, langsam ergibt das einigermaßen Sinn. Aber ich merke auch, dass ich nicht sooo einfach zum Ziel komme, wie erhofft. Es geht wie gesagt um eine /1 Schwalbe, die unprofessionell auf 12V und SLPZ umgerüstet wurde. Porad 8307.10-010 Grundplatte 8307.10-100 12V Batterie und Scheinwerferglühlampe im Originalreflektor. soweit gut. Aaaaber: Spannungsregler 8871.5/1, der ja für 6V ist. Und die "Stoplichtspule" (mit zwei Abgängen) ist auch hinüber, hat keinen messbaren Durchgang zur Masse/Grundplatte und liefert auch keine sinnvolle Spannung. Ich habe ja den Verdacht, dass die Ladeanlage/Drossel sie gewissermaßen kurzgeschlossen hat, um sie auf 6...7V zu "drücken". Vielleicht ist sie aber auch einfach so kaputt. Naja, nun kann die 6V Ladeanlage schlecht an der (vermutlich) 12V Spule bleiben. Originalität spielt bei DER Schwalbe defintiv keine Rolle, Funktion und Kosten schon eher. Ist nicht meine, bei mir würde die GANZ anders aussehen...naja, irgendwie muss ich sie zum Funktionieren bringen. Nun finde ich den Umbau von SLMZ auf SLPZ durchaus sinnvoll (für diesen Fall) und würde jetzt ungern die gesamte Zündanlage tauschen. Daher waren meine Ideen/"Wünsche": Polrad, Primärspule, Scheinwerferspule lassen, wie es ist und a) Rücklichspule 1:1 ersetzen (also bei der 8307.10 bleiben) und eine Ladeanlage für 12V finden. Aber die gibt es nur als ELBA, richtig?  Eine 6V Rücklichtspule finden, die ich unter das "kräftige" Polrad stecken kann, Laderegler lassen (ist aber irgendwie einer von einer späten Schwalbe) und Batterie/Schlusslicht/Stoplicht usw. auf 6V zurückbauen. Was meint ihr? Ich gebe zu: Mir fehlt der Überblick, was zu kombinieren geht. Und ich habe auch noch nicht verstanden, warum es dann noch zig verschiedene Ladeanlagen 6V gibt: 8871.1 (/1 Schwalbe, Sperber, Habicht) 8871.6/2 (/2 Schwalbe, S51 B1-3 B1-4) 8871.5/1 (KR51/2 L) 8871.5 (auch KR51/2 L und S51) ...und wahrscheinlich ist das auch unvollständig...
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Unhold |
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QUOTE (Rollka @ 08.10.2025, 14:30) | ... Und ich habe auch noch nicht verstanden, warum es dann noch zig verschiedene Ladeanlagen 6V gibt:
8871.1 (/1 Schwalbe, Sperber, Habicht) 8871.6/2 (/2 Schwalbe, S51 B1-3 B1-4) 8871.5/1 (KR51/2 L) 8871.5 (auch KR51/2 L und S51) |
Die unterschiedlichen Kombinationen von Ladeanlagen/Drosselspulen unterscheiden sich, je nach den Erfordenissen, ob mehr oder weniger Ladestrom gebraucht wird, oder Bremslichtstrom gedrosselt werden muss.
Die Vierleuchtenblinkanlage von S50/51 braucht z.B. eine große 6V/12Ah-Batterie und deshalb auch mehr Ladestrom (4A) als die kleine 6V/4,5Ah Batterie der Schwalbe KR51/1 mit nur einer Zweileuchtenblinkanlage (ich glaube 0,4 A (grünes Kabel), bzw. 0,7 A (grün/rotes Kabel)).
Die Schwalbe KR51/2L mit der E-Zündung hat z.B eine 6V/21Watt Lichtspule für das Bremslicht, die die Drosselspule auf 5W für's Rücklicht runter "drosseln" muss. Die Drosselspule der KR51/1 muss dagegen nur von 18 Watt Bremslichtstrom auf 5 Watt für das Rücklicht drosseln.
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der Unhold
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Auxburger |
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QUOTE (Rollka @ 09.10.2025, 15:43) | Ah, das ist logisch.
Nungut, könnte also einigermaßen schwierig sein, dort irgendwie frei kombinieren zu wollen...zumal die üblichen Ersatzteilhändler ja auch relativ wenig zwischen den einzelnen Spulen unterscheiden. |
Der Knackpunkt hier ist die Tatsache, dass hier alle Stromkreise ungeregelt sind. Deswegen muss alles exakt zusammenstimmen, die Polradmagnete, die Spulen, die Ladeanlage, die Leuchtmittel, die sonstigen Verbraucher. Nur dann sind die Spannungen korrekt, fließen die richtigen Ströme, sind die Leuchtmittel im Arbeitspunkt von Helligkeit und Haltbarkeit.
Wie man an den späteren Anlagen sieht, kann man erheblich freier kombinieren, sobald die Wechselspannung begrenzt und die Gleichspannung geregelt ist - die originalen Anlagen mit EWR und die VAPE machen das so.
Auch die lästigen Nebenwirkungen einer ungeregelten Anlage entfallen dann. Sattsam bekannt etwa, wenn das Rücklicht ausfällt, ist binnen Sekunden das Tacholämpchen auch tot, bei den N-Mopeds dann gleich die Scheinwerferlampe.
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Auxburger |
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QUOTE (Rollka @ 08.10.2025, 15:30) | Vielen Dank für die Übersicht, langsam ergibt das einigermaßen Sinn.
Aber ich merke auch, dass ich nicht sooo einfach zum Ziel komme, wie erhofft.
Es geht wie gesagt um eine /1 Schwalbe, die unprofessionell auf 12V und SLPZ umgerüstet wurde.
Porad 8307.10-010 Grundplatte 8307.10-100
12V Batterie und Scheinwerferglühlampe im Originalreflektor.
soweit gut.
Aaaaber: Spannungsregler 8871.5/1, der ja für 6V ist.
Und die "Stoplichtspule" (mit zwei Abgängen) ist auch hinüber, hat keinen messbaren Durchgang zur Masse/Grundplatte und liefert auch keine sinnvolle Spannung. |
Wenn man hier weiterbasteln will:
An den Scheinwerferkreis machst du einen simplen AC-Spannungsbegrenzer 12V. Die gibt es für etwa 20 Euro.
Die vermeintlich kaputte Rücklichtspule könnte eine potentialfreie Ladespule sein. Das wäre vorteilhaft, die würde man dann mit einem kombinierten Brückengleichrichter und DC-Regler verbinden, wie er in jedem modernen Moped auch drin ist.
Miss mal die AC-Spannung zwischen den beiden Ausgängen dieser Spule.
In der Situation würdest du dann Rück- und Bremslicht sowie Tachobeleuchtung auch aus dem Batteriekreis betreiben.
Dicht am Original bräuchtest du einen EWR und eine 12V-ELBA, wobei letztere dann die "2x10W" Variante sein müsste, um den 1x21W Blinker richtig zu bedienen. Die "2x21W" erwartet zwei Blinker pro Seite!
Gute Erleuchtung! Peter
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Rollka |
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Hmmm...die Einfachheit des Systems bringt in Verbindung mit der Variantenvielfalt der elektrischen Ausrüstung der Fahrzeuge eine bemerkenswerte Komplexität mit sich... Mit den elektronisch geregelten Anlagen zum Schluss hin hat sich das wieder bisschen reduziert, oder? Spulenspannung messen ist grade schlecht...aber immerhin Widerstandwerte konnte ich mal schnell messen: Stoplichtpule 0,8 Ohm zwischen den beiden Kabelanschlüssen, kein Durchgang zur Masse, aber ich sehe tatsälich auch keine Stelle, wo der Spulendraht an Masse gelegt ist. Scheinwerferspule 0,4 Ohm Primärspule 1,0 Ohm
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