Beschädigte Dichtflächen an den Motorhälften

Hallo,
ich habe einen noch gut aussehenden Motor mit fast neuem Ritzel und nicht verknabbelten Motorschrauben bekommen der nicht mehr zu drehen ging. Motornummer über 1 073 XXX. Die Kurbelwelle und Zylinder sind volkommen verrostet.
Ich habe das Pleuel mit der Stischsäge getrennt um die Kurbelwelle überhaupt raus zu bekommen.
Nachdem ich alles sauber gemacht hatte, konnte ich leider die Schäden an den Motorgehäusehälften sehen. Die linke Seite ist an den Dichtflächen in Ordnung.
Auf der rechten Seite ist das Alu an der Dichtfläche schon oxidiert. Die Stellen sind ca. 0,3 _ 0,5 mm tief. Aber es ist nie die gesamte Dichtfläsche auf voller Breite beschädigt.
Meine Frage dazu: Hat schon mal jemand beschädigte Dichtflächen gehabt und hat Erfahrung ob ich den Moter entsorgen muss oder ob da noch was zu retten ist und wie? Drei Fotos folgen.

Angefügtes Bild

Das zweite Bild

Angefügtes Bild

Das dritte Foto

Angefügtes Bild

Solche Dichtflächenschäden am Motorgehäuse wurden früher in der DDR im Regenierungsprogramm für Motorgehäuse mit dem Zweikomponenten-Epoxydharz "EPASOL" aufgefüllt und anschließend diese Stellen wieder geglättet/abgezogen.
In irgendeiner Simson-Service-Information aus den 70'er Jahren stand dass so drin, wenn ich mich recht erinnere.

Das kannst du heute natürlich noch genau so machen.
Die Schadstellen mit einer weichen Messingbürste gut säubern, mit Bremsenreiniger entfetten, Zweikomponenten-Exoxidharz auf die Stellen auftragen, aushärten lassen und dann glätten.
"EPASOL" wird es heutzutage nicht mehr geben, aber dafür sicher andere Zweikomponenten-Epoxydharze, die benzinresistent sind.

Hallo Unhold,

vielen Dank für die schnelle Antwort. Habe auch schon nach geigneten Epoxidharz gesucht. Ist gar nicht so einfach. Es gibt kaum einer an ob sein Harz Benzinfest ist und Angaben über die Temperatur gibt es auch selten. Immer wenn Benzinfest, stand als maximale Temperatur 70 oder 80 Grad C. Im Forum habe ich bei NorbertE gelesen, das der sr2 Motor bis 100°C warm wird.
Desweiteren stand im Internet, dass Epoxidharz sich mit Spiritus im nichtfesten Zustand auflösen lässt und das Methanol, welches heute ja in jedem Benzin ist, das Epoxidhartz auf Dauer aufweicht. ???
Es gibt ja Dichtmasse und Epoxidharzkleber von der Firma Marston die so für Motordichtungen Angaben machen. Die Firma werde ich mal anschreiben ob es da was geignetes gibt.
Ich will ja auch nicht große Pachungen für 20- 40 € kaufen.

mfg
Ulrich

Guten Abend, mein Tipp wäre JB WELD 2-Komponenten Epoxydharz-Kleber. Wird gerade im Tuningbereich oft verwendet. Gruß Tony

Nimm doch Kaltmetall:

https://wekem.de/shop/Wekem-Klebstoffe/2-K-.../105/Kaltmetall

Die Benzinfestigkeit würde ich hier nicht überbewerten, an die Stellen sollte normalerweise kein Benzin oder Öl hinkommen, wenn die Motorhälften dicht verschraubt sind.

Ich würde es mit einem Schleifschwamm reinigen und mit Loctite 5970 zusammenbauen.
Die Kleberei mit Kaltmetall an solchen Stellen ist doch überholt, dafür sind die Dichtmittel schon viel zu gut geworden.

Ja, ich denke auch, dass da vielleicht ein aushärtendes Dichtmittel ausreicht.
So tief sind die Krater ja nicht. Ein paar Tage vor der Montage an den Stellen auftragen und wenn es getrocknet ist, mit der losen Klinge vom Teppichmesser das Überstehende vorsichtig abziehen.

... oder eben einen Zehner opfern.

Die Oberflächendefekte im Kurbelgehäuse innen würde ich nicht behandeln, sondern nur sauber bürsten und so lassen wie sie sind.

Das sollte auch funktionieren. Ist nicht teuer und ich habe bisher nur gute Erfahrungen damit gemacht.

Grüße
Markus

Das Dirko HT nehme ich immer für die Mopedmotoren, in dem Fall würde ich aber das härtere Loctite 5970 nehmen.
Kannst mir vertrauen, komme aus der Motorentwicklung und Prototypenbau

Hallo,
danke für die Empfehlungen
Da ich die Dichtmittel alle nicht kenne habe ich Loctite 5970 bestellt. Mal sehen was es wird.
Von der von mir vorgenannten Firma habe ich auch eine Empehlung bekommen. Allerdings steht da in den Eigenschaft von der Firma nichts von dem was ich brauche.

Bei dem Loctite 5970 steht in den Eigenschaften auch Spaltdicke bis 1mm. Gut bei mir reicht es aber wenn andere das lesen sollten sie das beachten.
Alles nicht so einfach mit den vielen neuen Materialien und die Firmen wollen ja alle verkaufen.

Gruß
Ulrich

Einfach mit ordentlicher Dichtmasse zusammenbauen.

Oder wie bereits geschrieben die stellen mit JB Weld ausbessern.

Hallo Bernd ,

ich hatte ja Loctite 5970 bestellt. Leider kam Loctite SI 5970. Also nochmal bestellt und wieder das gleiche. Wieder Loctite SI 5970. Und da steht drauf man sollte es nicht ständig mit Kraftstoff in Verbindung bringen. Und nicht zu empfehlen für Zylinderkopfdichtung.
Ist das beides das Gleiche? Denn Loctite SI 5970 wird von Henkel hergestellt. Aber nicht Loctit 5970. Für Loctite 5970 habe ich keinen Hersteller finden können. Nur eine Loctite GmbH ohne nähere Angaben.

Gruß
Ulrich

Hier gibt es das 5970 ohne SI.

https://www.digitalo.de/products/185921/Loc...campaign=C07818