IFA Schönebeck Herren Tourenrad, Vorstellung, Teile und Info Beschaffung

Ich möchte euch gern meinen Neuzugang vorstellen. Viele würden es sicherlich als hoffnungslosen Fall bezeichnen und da würde ich nichtmal widersprechen. Allerdings sind diese Räder schwer zu finden und dann auch noch mit originalen Blechteilen, gerade was die Schutzbleche angeht. Diese sind hier vorhanden, aber in einem miserablen Zustand.
Beim Lack bin ich mir nicht ganz sicher. Das Rad ist Maron mit weiß roter Linierung, aber ich hab auch schon schwarze Lackreste entdeckt. Eventuell wurde es ja mal aufgearbeitet?
Hier würde mich interessieren, ob hier jemand Infos zur Lackierung hat.
Ansonsten sieht ihr ja selbst, das einige Teile weder original noch zeitgenössisch sind, hier bin ich also auf der Suche! 😁

Nun aber ein paar Bilder.

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SKS aus Aluminium lässt auf die 50er schließen, was auch die hintere Nabe bestätigt. Hier habe ich die Jahreszahl 50 entdecken können.

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Hier erkennt man noch etwas vom Strahlenkranz und ein Stück der Linierung.

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Schutzbleche recht breit, ungesickt und mit Doppellinierung.

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Schön knusprig ... Da muss großzügig neues Blech eingesetzt werden. 😅

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Hinten auch, aber alles machbar.

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Auf einer Seite findet sich diese Vorkriegspedale. Ob diese hier original verbaut war? 5 Jahre nach dem Krieg durchaus denkbar. 🤔

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Der Lenker schaut stark nach Mifa aus den 60ern aus. Allerdings ist auch hier auf einer Seite ein Holzgriff zu finden. Fände ich für die Zeit auch nicht abwegig.

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Hui,ui,ui ganz gut benutzt! aber bei so einer Rarität lohnt sich die Restaurierung bestimmt. Zur Ausstattung kann ich Dir leider nichts sagen da ich so ein Fahrrad zum ersten mal bewusst sehe. Holzgriffe kann ich mir aber nicht mehr vorstellen, so rückständig war man damals nicht mehr....

Das dachte ich mir auch, und da ich gerade die kleinen Marken, welche alle weichen mussten, interessant finde, hab ich hier trotz des Zustandes zugeschlagen.
Mit dem Griff hast du vielleicht Recht, selbst in den 30ern waren Holzgriffe ja schon ein Auslaufmodell. Ich hab das Rad aus dem Erzgebirge, da wäre eine Eigenfertigung nicht abwegig. 😁☝️

Ich kam nun mal dazu das Schönebeck zu zerlegen. In der Hoffnung weitere Hinweise auf ein Baujahr zu finden, habe ich alle Teile akribisch abgesucht, aber leider erfolglos. Nun ist die hintere Nabe der einzige Hinweis auf das Baujahr. Dort ist eine 51 eingestempelt, nicht wie vorher gedacht eine 50. Aber die hintere Felge ist auch nicht passend zur Vorderen, weshalb auch hier fraglich ist, ob die Nabe stimmt.
Wenn man von der Rahmennummer ausgeht und diese mit den Infos im Wiki abgleicht, würde ich es eher auf 1950 datieren.
Aber das Baujahr soll jetzt nicht so hinderlich sein bei der Aufarbeitung der eindeutigen Originalteile. 😁
Im Bild hat man noch mal einen schönen Blick auf das knusprige vordere Schutzblech. Hier musst neues Blech eingeschweißt werden.

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Beim Ausbau der Gabel vernahm ich nach minimalen Kraftaufwand ein Knacken und die Gabel fiel nach Unten heraus. Das war's dann wohl mit dem Gabelschaft. Hinzu kommt noch, dass hier noch nicht das DDR Standardmaß für Gabelschäfte umgesetzt wurde. Ich kann also nicht mal eben bei einer DDR Gabel den Schaft auslöten und hier einsetzen.
Entweder ich suche mir eine Vorkriegsgabel, bei denen die vorhandene Steigung üblich war oder, was wohl realistischer und einfacher umzusetzen ist, ich lasse mir ein Rundstück passend drehen, setze dieses in den Schaft und verschweiße alles miteinander. 🤔

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Scheibenkleister....

Das sieht sehr nach Materialermüdung aus. Kuck Dir bitte auch den Rahmen nochmal genau an. Vor allem im Bereich des Steuerkopfes und unten am Tretlager. Das sind die Bereiche wo ich schon defekte gesehen habe.

Die Idee mit dem Neuteil ist gut. Die Suche nach einer passenden Gabel kann sehr nervig werden.

Da kannst du Recht haben, den restlichen Rahmen werde ich mir nochmal genau anschauen, gute Idee! Da ich das Rad neu lackieren lassen will, werde ich alles nach dem Strahlen unter die Lupe nehmen.
Ich gehe heute mit den Schutzblechen und der Gabel zu meinem Vater und wir besprechen die weitere Vorgehnsweise.

Ja, würde ich auch so machen. Innen ein eng anliegendes Rohr mit 2 bis 3mm Wandstärke einsetzen. 20cm lang. In den alten Gabelschaft 8mm Löcher bohren und diese dann verschweißen und verschleifen. Man kann auch 6mm Löcher machen, das schweißt sich aber nicht so einfach wie größere Löcher, geht mit etwas Übung aber auch.