MZ setzte in den sechziger Jahren große Hoffnungen in den Wankelmotor und hatte auch gute Gründe dafür.
Die Gründe würde ich gerne mal wissen.
Ein Verbrennungsmotor wandelt chemische Energie um in ca. 30% mechanische Arbeit, 30% Wärme der Abgase, 30% Druck der Abgase, die noch unter Spannung stehen, 7% Reibung in den Motorbauteilen und 3% Oberflächenstrahlung der Motorbauteile. Die 30% Druck der Abgase kann man noch nutzbar machen durch Nachexpansion z.B. in einem Turbolader. Das Schlimme ist, dass von den 30% mechanische Arbeit auch nur ca. die Hälfte nutzbar ist, da die Kurbelwelle einen ganz schlechten Wirkungsgrad hat, da Arbeit = Hebelarm x Kraft ist. An dem Punkt (OT) an dem die Kraft maximal ist, ist der Hebelarm Null, damit ist auch das Produkt Null, es wird keine Arbeit erzeugt, die gesamte Kraft stresst nur die Kurbelwellenlager. Dann wächst der der Hebelarm langsam an bis er bei 90° maximal ist, an dem Punkt ist aber die Kraft (Verbrennungsdruck) schon rapide abgefallen. Genau dieses Kurbelwellenproblem hat auch der Wankelmotor, der tatsächlich auch nur ein Hubkolbenmotor ist. Und auch noch einer mit einer ganz schlechten Brennraumgeometrie. Wie sich da eine homogene Flammenfront ausbreiten soll, die zur selben Zeit an den Brennraumgrenzen ankommt, mag man sich gar nicht vorstellen. Die Brennraumform im Wankelmotor ähnelt ja stark einem uralt 20er Jahre SV Motor. Der Wankelmotor hat also das gleiche Problem Kurbelwelle wie ein klassischer Hubkolbenmotor (er ist ja auch einer) und zusätzlich hat er noch eine extrem schlechte Brennraumgeometrie. Der Wankel kann also schon aus rein theoretischen Überlegungen heraus in Wirkungsgrad und Verbrauch niemals besser sein als ein "normaler" Hubkolbenmotor mit idealem Hemi-Brennraum.
Das wusste man aber auch schon 1961 in der DDR. Die Ingenieure waren damals auch nicht dümmer und die Ausbildung eher anspruchsvoller als heute.
Was für "gute Gründe" man damals hatte in so eine Totgeburt zu investieren, wäre wirklich interessant zu erörtern. Vermutlich hatte da ein Funktionär mit profunder Ausbildung in Marxismus Leninismus das letzte Wort, von Ingenieuren kann diese Entscheidung jedenfalls nicht gekommen sein. Entsprechend hoch war dann vermutlich auch die Motivation an der Basis dieses Parteitagsprojekt voranzutreiben... Es wäre wirklich interessant zu wissen, was man sich von dieser Entwicklung versprochen hat und wie man das erreichen wollte. Aber unrealistische "Planvorgaben" sind auch heute Gang und Gäbe...
Aber trotzdem danke für den Link. Der Wankel bleibt eine interessante und spannende technologische Sackgasse. Wird wohl die erste 79 Oktan, die ich mir mal bestelle.
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Mein Fuhrpark Twingo C06 Bj 1998 zurzeit mal wieder abgemeldet und in Schweißkur Twingo C06 Bj. 2006 als temporären Ersatz - ach am Ende bleiben sie alle... http://www.twingotuningforum.de/thread-38712.htmlSaab 9-3 bj. 1999 abgemeldet seit 03/2022 C4 Grand Picasso von 2011 (Auto von meiner Frau, VTi120) Trabant 601 Bj 1989 (lange nicht mehr bewegt...) Ninja ZX6R Bj 1998 (als Neufahrzeug gekauft und dabei geblieben, soll eine rollende Restauration werden, derzeit 160.100km auf der Uhr) SR2E Bj 1962 (seitdem in Familienbesitz, Überholung läuft) Pegasus KM30 Bj 1994 (als Alltags und Reiserad, rollende Restauration, geschätzt 80.000km gelaufen, eine MIFA-Marke????) Giant Terrago Bj 1999 (Mountainbike geschätzt 50.000 km gelaufen) MIFA Klappie Bj 1972 (restauriert) Diamant 35154 Schwanenhals (Projekt für irgendwann) DKW RT100 Bj. 1938 (wird immer noch restauriert) DKW RT100 Bj. 1939 (eigentlich Teileträger für oben, aber wer weiß...) Express 98ccm Bj. 1949 (in Restaurierung) Motobecane MB2 Bj. 1928 (wird restauriert) Norton 16H - fährt natürlich auch nicht weitere Fahrräder, Motorräder, Autos, Stationärmotoren, Gedöns,...
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