Zerstörter Lagersitz Reparabel?
fuffzscher |
|
Advanced Member
Gruppe: Mitglieder
Beiträge: 100
Mitgliedsnummer.: 3250
Mitglied seit: 28.03.2010
|
hallo, danke für die hilfreichen antworten.
habe mir schon überlegt einfach eine andere gehäusehälfte zu verwenden, aber dann besteht ja wie gesagt das problem das beide hälften nicht optimal zueinander passen und es am ende klemmt. ein versuch wäre das, aber dann ist ja ein weiteres motorengehäuse futsch.
den lagersitz etwas vergrößern und eine lagerreparaturhülse (skf speedi-sleeve) einsetzen gefällt mir persönlich am besten. zumal das lager dann leichter einsetzbar und wieder entfernbar ist. nur den lagersitz maßhaltig aufweiten wird das problem sein. wenn es schief wird klemmt das unter umständen ebenfalls.
loctite 660 habe ich mir schon angeschaut. das könnte genügen um den "spalt" zu überbrücken. das zeug ist auch ölbeständig und sicher bis 180°C. die frage ist ob das lager dann jemals wieder entfernbar ist wenn es eingeklebt wurde.
die variante mit dem elektroschreiber ist auch nicht untypisch, früher hat man den lagersitz "gekörnt" um das material aufzuwerfen und um eine vernünftige passung zu erreichen.
ich denke letzteres werde ich als erstes versuchen, dann den motor grob zusammenstecken und sehen ob die kupplungswelle sich frei drehen lässt.
was da passiert ist und warum der lagersitz so aussieht weiß ich nicht. da war in der vergangenheit wohl ein übester pfuscher am werk. wenn man sieht wie die sicherungsbleche teilweise vergewaltigt wurden. der motor hatte mal eine leerlaufkontrolle, da wurde einfach eine schraube reingerammelt und somit das gewinde beschädigt, zudem noch schief. ebenso am rechten ende der kickstarterwelle an der rechten gehäusehälfte, ebenso ein loch gebohrt und einfach eine schraube reingedreht. ein wunder sind auch die gehäuseschrauben... komplett vermackt... sowas baut man nicht wieder ein. rastrollenfeder ist verbogen. das rechte kurbelwellenlager ist ein geschlossenes lager. gehört dort also nicht rein. ich vermute fast der motor war zum letzten mal offen als die ddr noch existent war, zu einer zeit wo es an allem gemangelt hat und man verbaut hat was vorhanden war. die kugellager sind alle aus tschechischer produktion, sicherungsbleche mehrfach verwendet und die schrauben und muttern pfeiffen auf dem letzten loch.
gruß und dank, udo
|
|
|
Unhold |
|
Advanced Member
Gruppe: Mitglieder
Beiträge: 4125
Mitgliedsnummer.: 3936
Mitglied seit: 22.10.2010
|
Lagersitz ankörnen würde ich aber nur irgendwo auf dem Trip durch den Pamir, wo weit und breit keine Hilfe oder andere Selbsthilfe möglich ist und die Wölfe sich hinter den nächsten Felsen schon das Lätzchen umschnallen ... Aufkörnen wäre ja die Endstation für den Motor. Ein "nächstes mal" gibt es dann nicht. Die Motorhälfte von einem anderen Motor kannste übrigens verwenden. Das hab' ich jedenfalls schon gelegentlich gemacht. Hast dann halt bloß keine gemeinsamen Bezugsflächen, aber die Funktionsmaße der beiden unterschiedlichen Motorhälften sind hinreichend genau und passen zueinander. Lediglich die Fläche am Zylinderfuß, also dort wo die Zylinderfußdichtung sitzt, muß bearbeitet, in zwei Ebenen genau ausgerichtet, planiert und aneinander angepasst werden. Eine Fräsmaschine mit Winkelschraubstock und Meßuhr ist dafür wohl nötig. Eventuelles Axialspiel der Wellen läßt sich auch mit Distanzscheiben ausgleichen, auch bei der Kupplungswelle (und der Schaltwelle beim M54).
--------------------
der Unhold
|
|
|
fuffzscher |
|
Advanced Member
Gruppe: Mitglieder
Beiträge: 100
Mitgliedsnummer.: 3250
Mitglied seit: 28.03.2010
|
pamir klingt gut... wenn ich es mit dem ausgelutschten klingel-motor bis dahin schaffe habe ich ja immerhin einen versuch frei für die heimreise körnen kommt der beschreibung nach wohl nicht in frage, scheinbar zerstört man dann doch mehr als das es nützt. bleibt dann wohl nur einkleben, da ich leider nicht die möglichkeiten habe mit präzisionstechnik die zylinderfuß-dichtfläche zu bearbeiten. oder eben einen speedi-sleeve oder der gleichen als neuen lagersitz einpressen. die soll es ja in verschiedensten stärken und abmessungen geben. 0,025 war das geringste was ich bis jetzt gehört habe... ma gucken. ob das schon bei der erstmontage des motors versaut wurde, oder ob sich der lagersitz über die jahre einfach eingearbeitet hat vermag ich nicht zu sagen. mir kommt es so vor als ob das 6000er lager mit einem dorn aus dem lagersitz gehebelt wurde. spiel ist insoweit vorhanden das einem das lager entgegenfällt wenn man die geehäusehälfte umdreht. setzt man das lager ein, kann man es spürbar im lagersitz bewegen, und kippeln kann man es auch in geringem maße. spürbar, aber sicher schwer messbar. und zwar, wenn man den motor von der seite in der horizontalen betrachtet, kann man das lager richtung zylinderkopf kippen, also auf einer linie um die 45°. darum bin ich mir nicht sicher ob es sich um massiven verschleiß durch die verbaute 70ccm garnitur handelt oder einfach nur um dumme gewalt die angewendet wurde. evtl. wurde der motor in irgendeinem hinterhof, mit einfachsten mitteln auseinander "gebrochen" und auf allen vieren im dreck wieder zusammengeklatscht. anders kann ich mir das nicht erklären, da hier jedes gewinde am knirschen ist vor dreck. oder damit war einer im pamir unterwegs und wollte zum kaffetrinken wieder zuhause sein. ich versuche das doch zuerst mal mit dem einkleben. wenn die aktion scheitert kann ich wohl immernoch mit feinem sandpapier die klebereste entfernen und eine andere lösung suchen. gruß und dank, udo
|
|
|
Thema wird von 0 Benutzer(n) gelesen (0 Gäste und 0 Anonyme Benutzer)
0 Mitglieder:
|