Hallöchen zusammen,
es freut mich sehr, dass der Beitrag bei euch so viel Anklang findet. Vielen Dank für das positive Feedback
. Die Frage, ob man die Bremsplatte hätte verzinken können, hat schon ihre Berechtigung. Meines Wissens nach wäre das nicht möglich gewesen, da beim Feuerverzinken Temperaturen von ca. 450 °C auftreten, das Flüssigmetall aber schon bei um die 300 °C in die Knie geht. Marcel's Anmerkung ist aber sehr gut, weil sie zu der Frage führt, wo man sich als Schrauber in Sachen Aufwand und Originaltreue selbst positionieren möchte. Ich habe abgewogen, ob ich um jeden Preis jedes Teil erhalten möchte zum Beispiel einen total verrosteten Lampenring neu verchromen lassen möchte, oder ob ich mich vielleicht auch temporär mit einem China-Nachbau zufrieden gebe. Solche Dinge sind für manchen Essi-Liebhaber offenbar eine Art Glaubensfrage. Meine Haltung dazu war, dass der Essi mit meinen Fähigkeiten und Mitteln so originalgetreu wie möglich werden sollte, ohne dass ich mir übertriebenen Stress mache. Das Spektrum der kreativen Freiheit ist ja bekanntlich recht breit: Für manchen ist ein
grell-pinker Grundton eine legitime Gestaltungsvarainte und andere beginnen bereits beim bloßen Anblick einer Imbusschraube im Lichtmaschinendeckel zu würgen
Teil 3 -Schweißen, Spachteln, Lackieren, LinierenZum Thema Schweißen gibt es einen separaten
Thread, in dem die Qualität der Arbeiten meines Karosseriebauers unterschiedlich beurteilt wurden. Für mich ist das Ergebnis akzeptabel und die Zeiten in denen der Essi von der Dorfjugend über den Acker geprügelt wurde sind ohnehin vorbei. Zum Thema Spachteln habe ich nichts Neues zu vermelden aber zum Lackieren möchte ich ein paar Erkenntnisse mitteilen:
Ich hatte mich zu unterschiedlichen Lackarten informiert, habe aber ehrlich gesagt ob der Vielzahl der Produkte und Hersteller etwas die Orientierung verloren. Daher habe ich einfach ein paar Lacke bestellt, von denen sich auf Grundlage der Datenblätter eine gute Verträglichkeit vermuten ließ.
Erster Versuch:
- Tristar Color RAL 3007
- Hamburger Lack-Profi Gelborange RAL 2000 Metalllack
- Dupli-Color Aerosol Art Klarlack
Ein Lackveträglichkeitstest auf einem Abfallblech hat mir schnell gezeigt, dass ich hier am falschen Ende gespart habe. Einige Teststriche mit einem sündteueren Schwertschlepper-Pinsel machten zudem meine handwerklichen Grenzen beim Linieren offenbar. So konnte das nichts werden.
Neuer Anlauf:
- Alle Lacke (Grundton RAL3007, Linierung RAL2000 und 2K-Klarlack) von nur einem Hersteller (Spray Max)
- Die Verträglichkeit mit dem darunter liegenden Rostumwandler TEROSON VR625 war gut.
- Die Linierung wurde mit Maskingtape abgeklebt und in 3-4 Sprühgängen aufgebracht. Das ist nötig, da sich in den ersten Sprühgängen die Farbe in der Kehle zwischen Blech und Tape ansammelt. Die Idee ist nicht von mir, ich habe das irgendwo gelesen und nachgemacht.
- Für die aus meiner Sicht sehr wichtige Linie auf dem Tank möchte ich die hervorragende Formvorlage in der Dokumentation von Uwe Galepp hervorheben
LinkDa mir für die Abklebearbeiten die Nerven gefehlt haben, habe ich meine Freundin mal machen lassen. Die hat dann vom Ehrgeiz gepackt einige Stunden lang geschnippelt und geklebt. Jegliches Feedback die Linierung betreffend werde ich ungefiltert an sie weitergeben
--> Gelernt:
- Lacke sollte man nur von ein und dem selben Hersteller nutzen
- Im Zweifel rettet dich ein Lackverträglichkeitstest vor einer bösen Überraschung
- Die Nutzung von Masking-Tape ist eine gute Methode um die Linierung für Laien beherrschbar zu machen, ist aber sehr arbeitsaufwändig.
Bild: Lackverträglichkeitstest mit sich abhebender Linierfarbe
Angefügtes Bild