Velocium Weinböhla 01689
Jenser! |
|
Advanced Member
Gruppe: Mitglieder
Beiträge: 580
Mitgliedsnummer.: 6597
Mitglied seit: 01.07.2013
|
In Weinböhla eröffnet nun ein kleines Fahrradmuseum.
Ich habe euch mal den SZ Artikel als Text angefügt, da er hinter der Bezahlschranke ist.
Sicher für den ein oder Anderen interessant.
QUOTE | Weinböhla. Die Vorfreude ist etwas gebremst. Noch vor wenigen Tagen hoffte das Velocium-Team, die Corona-Auswirkungen würden den Start des neuen Highlights im Weinböhlaer Zentrum nicht so stark treffen. Doch nun ist klar: Nur 100 Besucher dürfen sich momentan gleichzeitig auf dem Gelände der Fahrrad-Erlebniswelt aufhalten, 30 davon im Haus, in der Tenne am Kirchplatz 5. In das rundum sanierte Gebäude investierte die Gemeinde 1,4 Millionen Euro, inklusive Fördermittel.
Der Hauptdarsteller Fahrrad grüßt von allen Seiten, auch durch die hohe Glasfront, durch die es hineingeht ins Erlebnisreich. Manches zeugt zum Wochenanfang vom Eröffnungs-Endspurt. Velocium-Chef Steffen Stiller, 57, vom Radfahrerverein Weinböhla e.V. muss dazu nicht viel erklären. Eben erscheint ein Mann mit Feuerlöschern. Wo sollen sie hin, wohin die Beschilderung? Der Wasseranschluss wird ebenfalls gerade überprüft. Und auch sonst gibt es noch zu tun, wie ein Tisch voller Werkzeug und Fahrradzubehör mitten im Foyer erkennen lässt.
Bei Steffen Stiller dreht sich seit Monaten alles ums Velocium. Aus der Ruhe gebracht hat ihn das offensichtlich nicht. Auf die fertigen Flächen schaut er mit einem leichten Lächeln. Schmunzelnd agiert er auch in einem Film - gleich am Anfang der Ausstellung - über die Ursprünge des Fahrrads. Da zieht er auf einer Laufmaschine - dem Fahrradvorgänger, 1817 von Karl Friedrich Drais erfunden - an einem Läufer und einer Kutsche vorbei, Freude im Gesicht. Und scheint damit die Zuschauer zu ermutigen: Schaut euch doch hier mal um und an, was alles passiert ist seit der Geburt des Rades.
Für Antje Wiedemann ist der sportliche Radexperte der richtige Mann für die Fahrrad-Erlebniswelt. Steffen Stiller fühlt sich dem Vorhaben zu 100 Prozent verpflichtet, sagt die Geschäftsführerin der kommunalen Zentralgasthof GmbH, zu der das Velocium gehört. Weshalb das Museum ausgerechnet in Weinböhla entstand? Das erklären Bild und Text vor Ort.
Die Gemeinde blickt nicht nur auf eine bemerkenswerte Tradition mit mehreren Fahrradvereinen zurück. Und mit Firmen, die Radzubehör produzierten. Der sehr rührige örtliche Radfahrerverein, bereits 1906 gegründet, holte 2017 die Velocipediade - das Jahrestreffen des deutschlandweit agierenden Vereins Historische Fahrräder - nach Weinböhla, in dessen Rahmen die Schau 200 Jahre Fahrraderfindung lief, mit immerhin 70 Rädern - in der „alten“ Tenne, organisiert von Steffen Stiller. Ebenso wenig zu übersehen: Die Verbindung zwischen Zentralgasthof und Radgeschichte. Trainierten doch einst die Kunstradfahrer im Zentraler, direkt im Saal. Sogar Radpolo wurde da gespielt.
Urige Werkstatt gehört dazu Erinnerungen, überraschende Fakten, lustige Episoden - das alles findet sich am Kirchplatz 5. Trockene Geschichte modern gestaltet, das gefällt auch Antje Wiedemann. Monitore setzen Vergangenes anschaulich in Szene, jeder Besucher kann sein Lieblingsthema oder -rad ausführlich erkunden. Ob sächsische Fahrradgeschichte und eine urige Werkstatt im unteren Museumsbereich. Oder im Obergeschoss, wo die Urahnin wartet: Die hölzerne Laufmaschine, deren Lenkung sich an einer Kutschendeichsel orientierte.
Dann geht es Schritt für Schritt durch die Radgeschichte, übers Velociped bis zum Niederrad. Genaues Hinschauen lohnt sich: Im Anschluss findet sich ein Bildschirm mit interaktivem Puzzle, da kann jeder die gerade entdeckten Räder selbst zusammenbauen. Wobei die Corona-Hygienevorschriften beachtet werden müssen, wie bei allen Mitmach-Angeboten, sagt Antje Wiedemann. Ausprobiersachen sind nur begrenzt nutzbar. Steffen Stiller verweist auf den interaktiven Raum mit zwei Fahrrad-Simulatoren, deren Fahrer nicht nur Touren durch Weinböhla wählen, sondern im Wettstreit gegeneinander antreten können.
Zu den Exponaten finden sich kurzweilige Texte. Erstellt vom Velocium-Chef, mit Unterstützung von Fahrradfreunden und des Deutschen Fahrradmuseums Bad Brückenau - dort hat der 57-Jährige zehn Jahre gearbeitet. So ist zu erfahren, was das Fahrrad fürs Militär bedeutete, dass einst Radwege mit Holzpflaster geplant wurden und das erste Damenradrennen schon 1865 stattfand.
DDR-Radgeschichte spielt ebenso eine Rolle wie technische Besonderheiten aus der westlichen Welt, beispielsweise das Reitrad. Etwa 60 Räder sind derzeit im Velocium zu sehen - Leihgaben des Fahrradsammlers Stiller und anderer Fahrradfreunde. Die Exponate sollen ab und zu ausgetauscht werden, damit es immer wieder Neues zu entdecken gibt auf der Spur des Fahrrads.
Zu den Neuigkeiten dürfte für viele der Pumptrack zählen, der Asphaltrundkurs zwischen Tenne und Rathausstraße, auf dem Radfahrer Geschicklichkeit und Koordinierung testen können. Am Sonnabend werden dort zwei Profis ihr Können zeigen.
Steffen Stiller ist sehr gespannt auf den Eröffnungstag. Seit Monaten hat er alle Freizeitstunden ins Velocium gesteckt, eine hohe vierstellige Zahl. Auch der Radfahrerverein ist Stiller zufolge mit großem Engagement dabei, so bei der Wartung und Pflege der Exponate. Dazu kommt die Hilfe durchs Deutsche Fahrradmuseum, wo er Sonderausstellungen konzipierte - die sollen später mal nach Weinböhla kommen.
Und schon ist der Velocium-Leiter wieder beim Planen, denkt an einen Tag der offenen Tür, an Vorträge zu Fahrradthemen. Nach dem Start will er es aber erst mal sacken lassen, das aufregende Jahr, das hinter ihm liegt. Allerdings wird er bis Sonnabend hoffen, dass es nicht noch mehr virusbedingte Einschränkungen gibt.
Eröffnung Sächsische Fahrrad-Erlebniswelt Velocium Weinböhla, Kirchplatz 5, 31.10.2020, für Besucher 14 bis 18 Uhr offen, Einlass nur für begrenzte Personenzahl, Maskenpflicht. |
--------------------
|
|
|
mulchhüpfer |
|
Advanced Member
Gruppe: Mitglieder
Beiträge: 2816
Mitgliedsnummer.: 3839
Mitglied seit: 16.09.2010
|
Danke für den Hinweis Schön dass hier eine kommunale Firma offensichtlich mal erfreuliche Dinge fördert! Was doch alles möglich ist, wenn man denn will. Zu Weinböhla: Aus meinem familiären Dunstkreis wurde mir erzählt, dass es in Weinböhla/Radebeul zu Ost-Zeiten eine ziemlich aktive Szene gab die sich mit Rennrädern bzw. der Beschaffung von West-Rennrädern (und -Anbauteilen) beschäftigt hatte. Wieso gerade dort, weiß ich nicht, frage ich aber noch mal nach. Viell. finden sich da für das Museum interessante Anknüpfungspunkte. Ich werde dort mal vorbeischauen. Auch wenn die Gestaltung der Ausstellungsflächen dem Foto nach zu urteilen nicht unbedingt meinen Geschmack trifft aber egal hauptsache es werden historischer Fahrräder und -Geschichte erhalten, das ist das wichtigste. Hängst du da mit drin, Jenser?
--------------------
|
|
|
Thema wird von 0 Benutzer(n) gelesen (0 Gäste und 0 Anonyme Benutzer)
0 Mitglieder:
|