Motorüberholung, Fragen

Sehr seltsam. Die Reibahle kann ich kurzfristig wie früher "im Betrieb" bekommen. Trotzdem widerstrebt es mir da rumzureiben,
1. weil es irreversibel ist, und
2. weil ich die KW ja schon eingebaut habe und sehr wahrscheinlich auch Messing/Bronzegekrümmel in den Motor fallen wird.

Kolben und Zylinder habe ich hier im Forum gekauft, weiß nicht mehr genau von wem, sieht beides sehr gut aber schon gelaufen aus. Die KW habe ich hier in der Nähe von Jena über E-Bay gekauft, ist absolut spielfrei die Wellenstümpfe sehen sehr gut aus, trotzdem bin ich bisher immer davon ausgegangen, dass die KW auch schon gebraucht und gelaufen ist, ich weiß es aber nicht sicher. Selbst wenn die neu wäre, müsste die doch auf Maß aufgerieben sein, oder??
Ich glaube ich messe nochmal alles nach, bevor ich hier loslege. Ich mache heute Abend auch nochmal paar Fotos.

So hier ging es auch weiter. Das Pleul musste ich tatsächlich aufreiben, das hat auch gut geklappt mit der richtige Reibahle. Mechanisch funktioniert alles soweit - bis jetzt. Richtig testen konte ich es ja noch nicht.

Beim Ölauffüllen wieder ein kleiner Rückschlag. Das Gewinde der Ablassschraube im Kupplungsdeckel war Mist, hatte schon mal jemand auf M12xirgendwas aufgebohrt und eine Ablassschraube verwendet, die nur noch 1,5 Gewindegänge hatte. Ich habe das Loch zuschweißen lassen, mit dem Dremel ordentlich nachgearbeitet und dan das Gewinde neu gebohrt in M10x1. Jetzt ist alles dicht.

Hier mal ein Bild vom aktuellen Stand (fast):

Angefügtes Bild

Was noch gemacht werden muss:

Vergaser
Zündung
Ritzel
Bodenplatte

Fangen wir mal beim Vergaser an. Der war leider ziemlich hinüber. Ich habe alles auseinandergenommen sauber und wieder gangbar gemacht.

Hier mal ein Bild vom Ausgagszustand:



Angefügtes Bild

Was da genau für eine Reaktion abgelaufen ist, lässt sich nicht mehr feststellen. Das Oberteil mit der Mechanik konnte ich wieder herrichten. Die Vergaserwanne hat es aber hinter sich. Die habe ich bereits mehrmals gereinigt. Keine Chance, hier ha sich die Zinkpest so tief eingenistet, die Wanne blüht immer wieder auf. so kann man natürlich nicht fahren, da setzt sich alle paar Meter der Vergasser zu.

Ich suche daher auf diesem weg eine Vergaserwanne oder einen kompletten vergaser.

Hier mal ein Bild, drei Monate nach gründlichster Reinigung blüht wieder das Zinksalz aus allen Poren:



Angefügtes Bild

Zündung baue ich mir neu auf. Muste ich leider auch wieder einen Schritt zurück gehen. Nachdem ich alle leitungen schön ordentlich eingeschrumpft hatte, musste ich feststellen, dass die leitungen jetzt zu dick waren und nicht mehr durch die Durchbrüche der Grundplatte passten. Außerdem könnte ich kotzen, wenn ich die Zündspule hier aus dem Shop sehe. Warum kann man die leitung nicht in der richtigen Länge abschneiden? Kann ich keinen Vorteil darin sehen, die so lang zu lassen.

Die Lichtspulen habe ich schon mal ausprobiert, kommen 4 Volt raus, wenn ich den Motor von Hand durchdrehe, scheint also erstmal zu funktionieren.

Angefügtes Bild

Hier nochmal ein Bild vom Vorher-Zustand:



Angefügtes Bild

Soweit so gut. Mal sehen, ob ich bis Weihnachten alles zusammen bekomme, um ihn mal laufen zu lassen. Ich werde berichten.

Falls jemand noch eine Vergaserwane hat, kann er sich gerne bei mir melden.

Hallo Sven.

Super Bericht über deine Motor Restauration.
Ich leide beim lesen deiner Doku mit dir und außerdem möchte ich dir meinen Respekt über soviel Durchhaltevermögen zollen.
Ich glaube mir wäre anhand der vielen Probleme die nach und nach bei deinem Motor auftauchen schon längst der Mut zum weitermachen abhanden gekommen.
Aber bekanntlich wird das was lange währt gut?
Weiterhin viel Erfolg.

Mfg...Ernie

Hallo Ernie,

danke für den Zuspruch, ja es gab einige Probleme und es hat (auch wegen Kindern, Arbeit und begrenzter Freizeit) einige Zeit gedauert, aber jetzt bin ich fast fertig. Und ich habe echten Spaß daran gefunden alte Schrottmotoren zu überholen. Mittlerweile habe ich mir ein kleines Sammelsurium an neuen Projekten zugelegt.

Unter anderem habe ich hier im Forum von Paul Paulisch (Gratulation den Eltern für diesen Namen, ich konnte es erst nicht glauben aber der Hobbykollege heißt tatsächlich so) einen KR50 Motor in ähnlich verwahrlostem Zustand zum kleinen Preis erstehen können. Nach Komplettzerlegung und Glasperlstrahlen, bin ich jetzt wieder am Zusammenbau des Motors. Und der Motor hat das Gleiche Problem wie hier auf Seite 2 und 3 beschrieben, die Kupplungswelle blockiert bzw. ist extrem schwergängig, sobald ich die Motorhälften zusammenfüge. Jedoch habe ich heute das Problem sicher identifizieren können. Nach einem Telefonat mit Herrn Lehmann musste ich leider feststellen, dass der Artikel Sprengring (Sicherungsring zur Kupplungswelle) endgültig ausverkauft und nicht mehr beschaffbar ist. Auf meine Frage, ob das den kein Normteil sei, wurde mir gesagt: Nein, das hat eine eigene Teilenummer und ist nicht als Normteil verfügbar und mir wurde vorgeschlagen einen Sicherungsring aus einem Schrottmotor auszubauen.

Natürlich sind Sicherungsringe Normteile und in jedem aufgeräumten Eisenwarengeschäft erhältlich, also habe ich mir heute nach der arebit einen entsprechenden Sicherungsring besorgt. Kosten 50 Cent, im Dutzend noch billiger. Der Ring passt auch perfekt in die Nut, nur der neuzeitliche Ring ist ca. 1,6mm dick während der alte originale Ring nur ca. 1,2mm stark ist. Diese 0,3 bis 0,4mm, die die Kupplungswelle jetzt weiter in Richtung rechter Gehäusehälfte sitzt reichen aus, um sie zum blockieren zu bringen. Damit hatte der Herr Lehmann dann doch recht, der Sprengring ist ein eigenes Teil und mit den heutigen genormten Sicherungsringen maßlich nicht identisch.
In dem SR2 Motor hatte ich das unwissentlich dadurch gelöst, dass ich den alten Sprengring wieder eingebaut habe. Das geht bei dem KR50 Motor leider nicht, weil der Sprengring so schlecht war, dass er nicht wiederzuverwenden geht. Ich werde daher den neuen Sprengring etwas abschleifen.

Fazit: Achtet auf eure originalen Teile und verwendet nur maßlich gleiche Nachbauteile.

Welche Aufgabe hat die Scheibe auf der Kupplungwelle die direkt auf dem Lager sitzt. Also unter Hülse und Kupplungskorb. Ich bin mir grad nicht mehr sicher ob ich diese eingebaut hab

Die sitzt ja "außen", die kannst du mit etwas Aufwand, aber immerhin ohne den Motor zu spalten, noch einbauen. Ich denke mal, dass ist eine Anlaufscheibe für den Kupplungskorb, damit der nicht direkt gegen den Innenring vom Lager läuft. Funktioniert wahrscheinlich auch ohne die Scheibe da es ja alles in Öl läuft, (wenn die Abstände ohne die Scheibe stimmen und nichts schleift).

Ja es funktioniert und es schleift nichts. Ich kann mir vorstellen das die Scheibe dazu da ist ''Dreck'' bzw. Abbrieb der Kupplung vom Lager und der Getriebeseite fernzuhalten .

nein, das ist eine Anlaufscheibe und die muss dort hin!

nein, das ist eine Anlaufscheibe und die muss dort hin!

Jawohl, wird noch erledigt. Ist ja keine Zauberei

Nagut, die Kupplungsfedern mit ner Kombizange runterdrücken und mit der anderen Hand die Stiftchen herausschieben ist Zauberei

...na geht doch