Die Frage ist sehr interessant. Wenn man die zuende denkt, kommt man zum Währungs und Wirtschaftssystem der DDR. Ich habe das mal mit dem Vater einer Freundin, der im Rat des Kreise für Wirtschaftsangelegenheiten verantwortlich war, diskutiert. Es gab für solche Güter (Mähdrescher, LKWs, Maschinen usw.) einen Preis in Mark der DDR. Deswegen konnten sich Betriebe aber trotzdem nicht einfach einen W50 kaufen. Zonengeld hatte jeder DDR-Betrieb im Überfluss. Um aber "werthaltige" Dinge zu kaufen, brauchten die irgendwas anderes, eine Art Parallelwährung, ich nenne es mal "Plankennzahlen" Jeder Betrieb hat für seine Produktion so und so viele Plankennzahlen von der staatlichen Plankommission in Berlin zugewiesen bekommen. Und mit diesen Plankennzahlen konnte er dann Investitionsgüter "kaufen", bezahlen musste der die totzdem nach dem Listenpreis in Mark der DDR. Interessanterweise wurde in den Plänen festgelegt, dass es jedes Jahr eine Produktivitätssteigerung von so und so viel Prozent geben musste, dass heißt, wenn ein Betrieb z.B. Schuhe hergestellt hat, hat er für die gleiche Menge Schuhe jedes Jahr weniger "Plankennzahlen" zugewiesen bekommen. Auf der anderen Seite stieg der "Preis" in Plankennzahlen für Investitionsgüter jedes Jahr. Womit es jedes Jahr schwieriger wurde in die Produktionsmittel zu investieren. Einige "big player" waren von diesem Sytem ausgenommen, z.B. NVA, GST, einige Ministerien, SDAGs und einige "Sonderstäbe" z.B. die Kreisräte, die für die Freilenkung von Bergbauflächen für die Braunkohle verantwortlich waren. Für diese galt: "Geld wird gedruckt." Die bekamen einfach, was sie "anmeldeten".
Die Feststellung, die du gemacht hast, dass man darüber so gut wie nichts liest oder im Netz findet und Leute die damals damit beruflich zu tun hatten auch äußerst schweigsam sind, habe ich auch schon gemacht. Eventuell könnte es sein, dass man aus unterschiedlichen Gründen verheimlichen will, dass der "DDR-Sozialismus" auf der Ebene von "richtigem Geld" viel kapitalistischer war, als die meisten glaub(t)en, bzw. das die DDR dem heutigem System viel ähnlicher war als man den Leuten zugeben möchte. Die Einführung einer Parallelwährung wird ja immer wieder diskutiert z.B. zuletzt für Griechenland, wobei die eigentliche Frage ist, ob der Euro nicht auch schon "Falschgeld" ist.
--------------------
Mein Fuhrpark Twingo C06 Bj 1998 zurzeit mal wieder abgemeldet und in Schweißkur Twingo C06 Bj. 2006 als temporären Ersatz - ach am Ende bleiben sie alle... http://www.twingotuningforum.de/thread-38712.htmlSaab 9-3 bj. 1999 abgemeldet seit 03/2022 C4 Grand Picasso von 2011 (Auto von meiner Frau, VTi120) Trabant 601 Bj 1989 (lange nicht mehr bewegt...) Ninja ZX6R Bj 1998 (als Neufahrzeug gekauft und dabei geblieben, soll eine rollende Restauration werden, derzeit 160.100km auf der Uhr) SR2E Bj 1962 (seitdem in Familienbesitz, Überholung läuft) Pegasus KM30 Bj 1994 (als Alltags und Reiserad, rollende Restauration, geschätzt 80.000km gelaufen, eine MIFA-Marke????) Giant Terrago Bj 1999 (Mountainbike geschätzt 50.000 km gelaufen) MIFA Klappie Bj 1972 (restauriert) Diamant 35154 Schwanenhals (Projekt für irgendwann) DKW RT100 Bj. 1938 (wird immer noch restauriert) DKW RT100 Bj. 1939 (eigentlich Teileträger für oben, aber wer weiß...) Express 98ccm Bj. 1949 (in Restaurierung) Motobecane MB2 Bj. 1928 (wird restauriert) Norton 16H - fährt natürlich auch nicht weitere Fahrräder, Motorräder, Autos, Stationärmotoren, Gedöns,...
|