Da ja eigentlich in diesem unserem lieben Forum fast jeder Fred völlig unstrukturiert ausufert, thematisch abgleitet und im Nirvana eines unbekannten Servers verschwindet, kann ich an dieser Stelle zu der Soemtron-Geschichte was beitragen:
Im Zuge der Recherche zu SR2 waren wir auf der Suche, ab wann der Rheinmetall-Schriftzug nicht mehr auf den Motorseitendeckeln war/ab wann Soemtron kam und warum.
Dabei habe ich u.A. auch mit dem Historiker (den gibt es wirklich!!! Festangestellt, ein Herr Dr. weissnichtmehr
) bei Rheinmetall telefoniert.
Es gab eine gerichtliche Verfügung von 59, wonach Sömmerda das Logo "Rheinmetall" nicht mehr verwenden durfte/sollte. Der Grund ist aus heutiger Zeit eigentlich witzig aber nachvollziehbar und hat mit den Motoren SR eigentlich nichts zu tun.
Sömmerda war vor und während des WWII eine Rüstungsschmiede, in den Rheinmetallkonzern eingegliedert und hat in dieser Zeit feinmechanisches Waffenzubehör produziert.
Nach dem Krieg, in sowj. Besatzungsmacht, enteignet aber mit völlig ungeklärten Besitzverhältnissen am Markenrecht, hat man munter das alte Logo verwendet.
Eine niederländische Vertriebsfirma hat damals zum Unwillen der westdeutschen Rheinmetaller die besseren ostdeutschen Rechen/Schreibmaschinen "Rheinmetall" auch im Westen verkauft. Natürlich zu besseren Preisen.
Daraufhin haben die "Ur-Rheinmetaller" diese Verfügung angestrengt, bekommen und den Sömmerdaern verboten, Rheinmetall weiter zu verwenden.
Bei den Rechen/Schreibmaschinen muss der Schriftzug/das Logo "Soemtron" eher Einzug gehalten haben, als bei den SR-Motoren. Darum ging es denen eigentlich.
Das letzte endgültige Urteil über den Markennamen ist von 59. Die ersten SR-Motoren-Seitendeckel mit "Soemtron" tauchen anfang 63 auf. Was in der zwischenzeit war, warum und wie, ist ungeklärt. Das konnte weder der Dr. Historiker noch das Sömmerdaer Museum sagen.
Für einen Geschichtsintressierten suche ich meine damalige Korrespondenz/die Ansprechpartner auch wieder raus.
Grüsse Norbert
Wenn die Sonne der Kultur tief steht, werfen auch Zwerge lange Schatten.
Karl Kraus