Wenn man sich ordentlich mit MZ beschäftigt, entsteht u.U. irgendwann der Wunsch, selbst eine zu besitzen. So war das auch bei mir.
Jedoch ändern sich im Laufe der Zeit die äußeren Umstände, die Ansichten, und ein Stück weit man sich selbst und auch die *innen. Selbst Perle wurde noch vor 12 Jahren fuchtig, wenn ich ihr sagte, mit 20 geht es berg ab!
Heute weiß sie, ich hatte Recht. (Der Spiegel ist übrigens nicht bestechlich.)
Doch was hat das nun mit dem Thema zu tun?
2015 holte ich mir wieder, nach13 Jahren ohne, zwei MZs. Eine ETZ 150 und eine TS 150 de luxe für Perle. Kurz danach kam auch ein SR1 dazu. Ab Frühjahr 2016 beobachtete ich lange eine MZ ES 250/0. "Restauriert in Bestform" stand in der Offerte. Anfang Dezember 2016 stand sie dann für unter die Hälfte des ursprünglichen Verkaufspreises mit VB drin. Natürlich fuhr ich dann bis nach Kempten, um sie abzuholen. Es ist übrigens die orangene ES, die es schon als Beilage zum Kalender gab. Es war zwar keine Doppelport, viel Arbeit, aber nah dran.
Im Februar 2017 unterhielt ich mich mit meinem damaligen Chef, auf Erprobung, über meine Moppeds. "Ich habe da auch noch auf dem Boden einen Zweitakter. Den kriegst du aber nicht." Er konnte mir nicht mal die Marke, noch das Baujahr verraten. Jedoch war der Samen gelegt und ich war daran interessiert.
Als er in Frührente ging, hielten wir noch weiteren Kontakt. Zwischenzeitlich hatte er das Fahrzeug vom Boden seines Bruders zu sich geholt und wollte es restaurieren. Irgendwann hieß es, daß er sich überfordert fühlt und ihm, da ich mich ja dafür interessiere, eine fahrbereite TS 250/1 mit Drehzahlmesser geben soll, als Tausch. Natürlich wollte ich keine von mir hergeben. Also guckte ich was der Markt hergab und mußte ihm mitteilen, daß es so von meiner Seite aus nichts wird. Vorher hatte ich sie mir natürlich schon einmal angesehen. Es war ein Victoria KR 26 Aero Sport.
Als er mich mit seiner Frau mal besuchte, teilte er mir mit, daß er mit solchen Preisen nicht gerechnet hatte und mit seiner Frau entschieden hatte, dass er mir die Maschine einfach überläßt. "Die ist bei dir in den richtigen Händen."
Die Maschine ist vom Cousin seiner Frau. Er hat sie seit 40 Jahren, was ja erst einmal nicht schlimm ist.
So kam jetzt unlängst der Tag, an dem ich meine Doppelport abholen konnte.
Sie stand in der Garage unter einer Bundeswehrdecke in einer dunklen Ecke. Jetzt hat sie ein neues zu Hause mit gleichen!
Auch wenn sie etwas erbärmlich aussieht, guckt sie wohl erwartungsvoll in die Zukunft?
Angefügtes Bild