Vorstellung, Aufbau Spatz

Aha, wenn dein Unterbrecher Funken sprüht wie eine Wunderkerze, dann ist es wohl der Kondensator, der bei dir den Dschihad gemacht hat.

Wechsel den Kondensator!
Das ist diese runde dicke silberne Alutonne auf der Grundplatte, wo die braunen Kabel dranhängen. Die kannst du, nach Lösen Kabel, mit dem Finger straff von hinten nach vorn rausdrücken. Dann glättest du ganz vorsichtig und nur minimal eventuell vorhandene Unebenheiten in der großen Bohrung, in der der Kondensator saß, damit der neue Kondendator gut reingeht. Den neuen Kondi drückst du dann ganz vorsichtig auch wieder von hinten nach vorn straff durch die Bohrung durch. Nicht mit dem Hammer drauf rumkloppen oder mit 'ner Zange rumwürgen, nur mit den Daumen drücken.
Wenn der neue Kondensator dann wieder straff in der Bohrung sitzt, dann ist es gut, wenn er aber nach dem Reindrücken aus der Bohrung wieder leicht rausrutscht, dann kannst du ihn noch mit 3 ganz leichten Körnerschlägen im Winkel von 60° daneben auf die Grundplatte etwas verstemmen, damit der Kondensator fixiert ist.

Dann kannst du die braunen Kabel wieder anschließen.
Aber Vorsicht! Die Schraube/Mutter der Kabel aber nur ganz leicht und sachte anziehen. Wenn du zu fest ziehst und sich dabei das Innere des Kondensators in seiner Aluhülle mitdreht, dann kannste den neuen Kondensator gleich wieder ausbauen und in die Tonne kloppen und die ganze Prozedur noch mal von vorn beginnen.

Moin Unhold !!

Danke für den Tip! Aber der Kondensator ist schon neu, habe wie schon geschriebselt die ganze Grundplatte vom Fachmann neu bestücken lassen (mit Löten is' bei mir nich). Kann der Neue denn einen weg haben?

Ja, das könnte man durchaus so sagen, wenn er nicht funktioniert.
Das ist ein sogenannter "Funkenlöschkondensator", und wenn da unten am Unterbrecher eine hell leuchtende Sylvesterparty im Gange ist, dann liegt's dort wohl ein bissel im argen.
Die Kabel am Kondensator sind übrigens geschraubt. Da brauchst du also auch nichts zu löten.

Moin Unhold,
dann werde ich am WE wieder alles ausbauen und mir einen neuen Kondensator besorgen. Sollte eigentlich auf Gewährleistung durch den Schrauber laufern. Kann man den Kondensator irgendwie durchmessen, Wiederstand o.s.?

Thworetisch geht das bestimmt.. Aber ein Neuer kostet 2,50€, ob sich da der Aufwand lohnt? Es gibt allerdings unter den Nachbaukondensatoren veraxhiedene Qualitätsstufen. Also muss dein Grundplattenkerl nicht unbedingt was falsch gemacht haben - vielleicht hat er unwissend einfach irgendeinen der angrbotenen Kondensatoren für Simson verbaut, aber eben einen einer sch.. Qualität. Ich hatte auch mal so nen Kondensator, der hat ganze 20km mitgemacht! Jetzt ist ein "Guter" aus deutscher Produktion drin, der läuft..

Hallo Vogelliebhaber!!
Habe mich lange nicht gemeldet (auch lange nichts am Spatz getan), aber jetzt fliegt er !!
Motor wurde noch vom Schrauber meines Vertrauens generalüberholt, aber mit Kontaktzündung. Einstellung war eine Geduldsprobe, reagiert wirklich auf ein Hundertstel . Jetzt fliegt er, Stottert ab und zu mal und hat keine Angst vor leichten Steigungen (trotz 100kg Auflast). Mal sehen was nach der Einfahrzeit geht.
Wenn wieder Geld in der Kriegskasse ist werde ich ihm aber wohl eine elektronische Zündung spendieren.
Danke für Eure Tipps und Kommentare, vielleicht sieht man sich ja auch mal!!

Angefügtes Bild

Schön das er nun endlich läuft.
Ist auch insgesamt ein schönes Moped geworden.

Das mit der elektronischen Zündung kannst du dir schenken !

Das mit der Zündung muss wohl sein . 15-20 km fahren und schon wieder fängt er an zu stottern und fliegt nicht mehr, erst recht keine Steigung. Wieder ein Hundertstel verstellt! Habe schon neue Schraube und U-Scheibe am Kontakt probiert, bekomme ihn nicht dauerhaft fest. Habt ihr dazu einen Tip? Werde mir dann wohl die E-Zündung schenken(müssen)!

Arno , bau mal einen originalen alten Unterbrecher ein , der verschleisst nicht so schnell wie die Nachbaudinger.
Ein paar hundertstel machen da nichts aus , so empfindlich ist eine Unterbrecherzündung nicht.
Da sitzt noch irgendwo anders ein Fehler (Zündkerze richtig ? Elektrodenabstand richtig ?Kerzenstecker erneuert ?) ...

... und schmiere an der Anlaufnase zum Nocken etwas Fett ran ! Auch den Schwungmassen-Nocken ganz leicht mit Fett bestreichen . Es gibt übrigens wieder Miramid-Unterbrecher mit verstärktem Hebel .

Davon abgesehen : Was für einen Unterbrecher arbeitet in deinem Spatz ?

Hallo Raphael und Domdey,
was das für ein Unterbrecher ist weiß ich nicht, hat aber der Schrauber meines Vertrauens bei der Neubestückung der Zündung verbaut, der Arbeitet eigentlich nur mit original Material. Gefettet ist alles. Es ist wirklich das Hundertstel . Habe ihn nach den Mucken abgestellt, ihn kalt kontrolliert, Lehre ging locker rein, losgefahren ,Stottern! Kontakt wieder auf "saugend" eingestellt, losgefahren ,fliegt! Das Ganze mehrfach durchgemacht, immer gleich. Der Kontakt verstellt sich minimal, immer richtung "weiter", geht irgendwie nicht fest.

Dann stimmt der Zündzeitpunkt nicht . Wenn sich der kontakt wirklich nicht festschrauben lässt , musst du das natürlich erstmal beheben .
Aber trotzdem bleibe ich dabei : So empfindlich ist eine Unterbrecherzündung nicht.

Welchen Zündzeitpunkt hast du denn eingestellt? Am 65er Spatz ist es eigentlich 2,5 vor OT, da du aber den späteren Simson Motor drin hast müsste es 1,5 sein?!

So ist es ! Wenn der Schrauber deines Misstauens den Unterbrecher für SR 2 eingebaut hat, kann es auch nicht funzen . Zündaussetzer kommen vor, wenn a.) der Kontaktabstand zu klein ist, oder b.) der Kondensator Harakiri begangen hat, oder c.) der Kerzenstecker den Dschihad erklärt .

Wenn du verstehst, was ich meine .