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> Winterprojekt "Rattenmotor"
Tillk
Geschrieben am: 24.11.2012, 23:26
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Hallo,

nachdem ich recht ordentlich einen Ersatzmotor für meinen 1ser
hergerichtet und nun schon ca. 180Km problemlos getestet habe
sollte ein weiterer gekauft und hergerichtet werden, also habe
ich bei Ebay nach einer "Ratte" gesucht und auch gefunden.
Ratte dashalb weil ich weitestgehend ausschließen wollte das daran
rumgebastelt wurde und alles noch original DDR sein sollte.

Gekauft habe ich dann dieses "Prachtstück" für 35€:

user posted image

So versifft wie auf dem Foto kam er dann auch unbeschadet an.

1. Problem ohne nach anderen Überraschungen zu suchen:
Man sieht das die Anschlußklemme abgebrochen ist und zwar mitsamt
dem Alusteg der Grundplatte. Na gut, man kann ja auch Alu löten.
Ich habe vor ca. 38 Jahren gelernt wie Alu geschweißt wird, aber
das waren Kabel und Sammelschienen aus purem Alu und immer super
sauber, das ging immer gut, kein Vergleich. Also ein paar Tage Verzögerung
und sowas:

http://www.ebay.de/itm/110880897241?ssPage...984.m1497.l2649

besorgt. Dann ein bischen auf verdrecktem Alu probiert, es funktioniert.
Raus gekommen ist dann eine reparierte Grundplatte.

user posted image

Feilen, bohren und Gewinde schneiden auf der Schweißstelle geht wunderbar,
die Werkzeuge sind danach aber ordentlich zugeschmiert, lassen sich aber wieder
gut reinigen.
Danach die gesamte Grundplatte wieder schön gemacht, eine ordentliche
Zündspule ist verbaut gewesen und funktioniert wunderbar, 35€ gespart.
Unterlegscheiben, Isolierschlauch, Filz und ein paar Öltropfen ergänzt
wurde wieder ein funktionierendes Bauteil daraus:

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Was auffällig war, alle drei Wellen haben axial Spiel gehabt, kein Wunder
weil:

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nicht eine Ausgleichscheibe eingelegt war. Die Lager sind freiwillig an den äußeren Rand gelaufen
und dort geblieben. Der Motor hat kräftig durch die Wellendichtungen abgeblasen und war
nicht mehr lauffähig. Das war aber der Originalzustand, nur an drei Schrauben wurde versucht
den Motor zu öffnen was scheinbar nicht gelungen ist, alle anderen sind unberührt.

Aber irgend was schllimmes ist dem Motor schon passiert, die Dichtkappe am Ritzel hatte böse
Einschläge:

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Ich mußte im Schraubstock richten und schleifen und fräsen damit das wieder geht.:

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und die Beulen innen behoben waren.

Dann zur Kupplungsseite, auch wieder ein seltsames Bild:

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Stufenförmig abgenuzte Lamellen, keine Ahnung wie das zu Stande kommt zumal der Korb
völlig in Ordnung ist.

Eine andere Schadstelle ist scheinbar ein Wasserschaden, das Gehäuse der Zündungsseite
ist etwas angefault und wird mit "Metallknete" repariert, nur ein kosmetischer Eingriff
nötig, etwas Metall ist ja noch da:

user posted image

Dann noch der Kolben:

user posted image

Wie der da hingehört ist mir nicht klar, der Zylinder trägt keinen Hinweis auf eine Bearbeitung, der ist
eigentlich neu und das Stoßmaß paßt.

Ein schönes Winterprojekt mit sicherlich noch ein paar Überraschungen auf die ich mich schon freue.
Insgesamt denke ich war das kein Griff ins Klo, eher eine Herausforderung die ich unbedingt annehme.

Hier noch die Nummer für die Sammler:

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Grüße
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Flacheisenreiter
Geschrieben am: 25.11.2012, 00:52
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Da wünsch ich Dir gutes Gelingen und keine bösen Überraschungen. Ein wirklich schönes Winterprojekt, zumal gerade ein mit Bedacht und Zeit selbst aufbereiteter Motor viel Freude bereiten wird.

Bitte in selber Manier, detailliert und bebildert, weiter berichten thumbsup.gif . Interessiert mich besonders, nicht zuletzt weil das Triebwerk meines Essis sicher nach ähnlicher Zuwendung verlangen wird... wink.gif


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MfG
Tobi, der Flacheisenreiter


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essigurke
Geschrieben am: 25.11.2012, 10:11
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Vielversprechender Anfang! Bitte weiter so detailliert berichten!

...und weiterhin viel Spaß an der Werkbank.

MfG
Bernd
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Sven
Geschrieben am: 25.11.2012, 14:31
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Die Bilder von deinem Kupplungskorb sind zwar etwas unscharf, aber ich meine doch deutlich sehen zu können, dass die Kupplungsscheiben ordentliche Kerben hinterlassen haben. Also so völlig in Ordnung sieht der Korb aus meiner Sicht dann doch nicht mehr aus.

Gruß Sven
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ddrschrauber
Geschrieben am: 26.11.2012, 22:27
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Bei dem Blechkorb werden die Anlagestellen schon durchgeschlagen sein.

Der Tim


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Donanino
Geschrieben am: 27.11.2012, 03:07
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Hi,

nette Bilder....

Mal ne Frage zum Alu-Lot...
Würde mir das hier auch helfen:

https://dl.dropbox.com/u/108534423/IMG_0138.JPG

Was denkst du? Lötest du mit Gas oder Warmluft oder Lötkolben/-station?

Grüße





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Gruß Jörg
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Tillk
Geschrieben am: 27.11.2012, 08:25
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Hallo,

ja, das wird sogar sehr gut gehen, allerdings muß der Spalt auf
ca. 3mm aufgeweitet werden, 1. damit es sauber ist und 2. weil
das Lot ein Reibelot ist. Ohne dieses einreiben in die Oberfläche
funktioniert es nicht.

Ich habe sowas:

http://www1.westfalia.de/shops/werkzeug/lo...schweissfix.htm

schon länger zum Hartlöten mit Silber und Messing. Ob auch Heißluft
oder ein einfacher Brenner gehen habe ich nie probiert weil ich es
wie gesagt mal so gelernt habe und sich die schöne kleine Flamme
wesentlich exakter benutzen läßt.
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Donanino
Geschrieben am: 27.11.2012, 11:50
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Falls es zum Thema "Reiblot" noch keinen Fred gibt (ich hab jetzt grad ni geguckt) könntest du doch nen neuen extra dazu aufmachen?!

Die 3000°C brauchst du doch aber nicht wirklich?

Das ich an der Bruchstelle etwas herausnehmen muss war mir klar. Ich würde das gern mal probieren. Man könnte doch sicher auch gebrochene Kühlrippen am Zylinder gut damit "flicken" ?!




Grüße


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Gruß Jörg
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ddrschrauber
Geschrieben am: 27.11.2012, 15:59
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An der Stelle wird es schwierig, wenn du wirklich 3mm aufweiten willst, wird die Festigkeit vom Lot nicht reichen. Es wäre einfacher das Teil zu schweißen. Oder du brichst es komplett ab, reibst das Lot beidseitig auf alle Verbindungsstellen ein und drückst es mit verflüssigtem Lot zusammen.

Sämtliche Teile an Zylinderdeckel und Kolben kannst du damit nicht reparieren, weil die Betriebstemperaturen zu hoch sind. Am Zylinder werden dir eventuell im Sommer auch die Kühlrippen wieder abfallen.

Der Tim


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