Hallo,
nachdem ich recht ordentlich einen Ersatzmotor für meinen 1ser
hergerichtet und nun schon ca. 180Km problemlos getestet habe
sollte ein weiterer gekauft und hergerichtet werden, also habe
ich bei Ebay nach einer "Ratte" gesucht und auch gefunden.
Ratte dashalb weil ich weitestgehend ausschließen wollte das daran
rumgebastelt wurde und alles noch original DDR sein sollte.
Gekauft habe ich dann dieses "Prachtstück" für 35€:

So versifft wie auf dem Foto kam er dann auch unbeschadet an.
1. Problem ohne nach anderen Überraschungen zu suchen:
Man sieht das die Anschlußklemme abgebrochen ist und zwar mitsamt
dem Alusteg der Grundplatte. Na gut, man kann ja auch Alu löten.
Ich habe vor ca. 38 Jahren gelernt wie Alu geschweißt wird, aber
das waren Kabel und Sammelschienen aus purem Alu und immer super
sauber, das ging immer gut, kein Vergleich. Also ein paar Tage Verzögerung
und sowas:
http://www.ebay.de/itm/110880897241?ssPage...984.m1497.l2649besorgt. Dann ein bischen auf verdrecktem Alu probiert, es funktioniert.
Raus gekommen ist dann eine reparierte Grundplatte.

Feilen, bohren und Gewinde schneiden auf der Schweißstelle geht wunderbar,
die Werkzeuge sind danach aber ordentlich zugeschmiert, lassen sich aber wieder
gut reinigen.
Danach die gesamte Grundplatte wieder schön gemacht, eine ordentliche
Zündspule ist verbaut gewesen und funktioniert wunderbar, 35€ gespart.
Unterlegscheiben, Isolierschlauch, Filz und ein paar Öltropfen ergänzt
wurde wieder ein funktionierendes Bauteil daraus:

Was auffällig war, alle drei Wellen haben axial Spiel gehabt, kein Wunder
weil:

nicht eine Ausgleichscheibe eingelegt war. Die Lager sind freiwillig an den äußeren Rand gelaufen
und dort geblieben. Der Motor hat kräftig durch die Wellendichtungen abgeblasen und war
nicht mehr lauffähig. Das war aber der Originalzustand, nur an drei Schrauben wurde versucht
den Motor zu öffnen was scheinbar nicht gelungen ist, alle anderen sind unberührt.
Aber irgend was schllimmes ist dem Motor schon passiert, die Dichtkappe am Ritzel hatte böse
Einschläge:


Ich mußte im Schraubstock richten und schleifen und fräsen damit das wieder geht.:

und die Beulen innen behoben waren.
Dann zur Kupplungsseite, auch wieder ein seltsames Bild:


Stufenförmig abgenuzte Lamellen, keine Ahnung wie das zu Stande kommt zumal der Korb
völlig in Ordnung ist.
Eine andere Schadstelle ist scheinbar ein Wasserschaden, das Gehäuse der Zündungsseite
ist etwas angefault und wird mit "Metallknete" repariert, nur ein kosmetischer Eingriff
nötig, etwas Metall ist ja noch da:

Dann noch der Kolben:

Wie der da hingehört ist mir nicht klar, der Zylinder trägt keinen Hinweis auf eine Bearbeitung, der ist
eigentlich neu und das Stoßmaß paßt.
Ein schönes Winterprojekt mit sicherlich noch ein paar Überraschungen auf die ich mich schon freue.
Insgesamt denke ich war das kein Griff ins Klo, eher eine Herausforderung die ich unbedingt annehme.
Hier noch die Nummer für die Sammler:

Grüße