Das seltenste Fahrrad der DDR...

...oder zumindest das merwürdigste.

Gestern habe ich es bekommen und seitdem schwirren mir den ganzen Tag Fragezeichen in meinem Kopf umher!

Zu den Fakten: Es handelt sich um ein 28" Mifa Herrenrad mit einer RN um die 140xxx, laut Liste also Bj. ca. 1954.
Rahmenfarbe ist grün ohne irgendwelche Reste von Dekoren, Zierlinien o.ä.,
lediglich befinden sich der Mifa Schriftzug, sowie ein Gütesiegel und IFA VEB Decal auf dem Rahmen.
Der Sattel ist ein LLM in der Herrenausführung.

Naben sind vorne und hinten von Fichtel u.Sachs 54!

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Alle Anbauteile, die bei gewöhnlichen Fahrrädern dieser Zeit vechromt sind, sind bei diesem schwarz brüniert/lackiert. Dies schließt auch Speichen, Naben, Lenker Sattelstütze etc. mit ein.

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Als wäre das nicht schon kurios genug, hat es gegenüber der Rahmennummer eine weitere Nummer eingeschlagen. 04 (4/5) 54.

Das würde von der Logik her gut zu dem ermitteltem Bj. passen. Demnach als 04 1954 !

Das wäre ein weiteres Merkmal, was die Tradition, der von der Wehrmacht benutzen Räder fortführt. Diese hatten auch immer eine Jahreszahl im Rahmen eingeschlagen. Zufall? Kriegsende war ja zu dem Zeitpunkt noch nicht so lange her.

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Eine weitere Kuriosität ist der abnehmbare, mit Hilfe eines Schnellverschlusses zu arretierende Lenker mitsamt Bremsgestänge, der zwar dem Original der von der Wehrmacht benutzten Lenker gleicht, aber doch anders ist. ( Es fehlt sämtliche Beschriftung, der Arretierhebel ist an der Seite...)

Schaut euch das mal an...!

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Ich habe noch niemals zuvor schwarze Reichenbach Naben gesehen...

Worum könnte es sich bei diesem Fahrrad handeln?

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Sehr intresanntes Rad. Nehme bald an, dass es sich evtl schon wegen der 2. Nummer um ein Behördenrad handeln könnte. VOPO oder so. Da musste ein Rad ja nicht schön sein, hauptsache billig und funktional. Passt ja auch zur Farbe grün.
Aber sind halt alles erstmal nur Gedanken.
Irgendwo war aber schonmal ein VOPO Mifa aus den 50ern aufgetaucht, wäre also nicht ganz abwägig.

Die Reifen sind on TSG und noch sehr gut in Schuß obwohl das Rad momentan noch Plattfüße hat.

Hier noch einmal eine andere Ansicht!

Ich werde mich nun zurücklehnen und erwartungsvoll lesen, was dort von euch kommen mag...! Ich bin mit meinem Latein am Ende und
für jede Mutmaßung und vosichtigen Verdacht dankbar!

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Das Steuerkopfschild in Nahaufnahme.

Sehr schön finde ich auch, dass das komplette Bremsgestänge, das genau wie beim Truppenrad der Wehrmacht aussieht erhalten ist.
Markant dabei ist die innenliegende Feder, die ein problemloses Abnehmen des Lenkers erlaubt.

Ich bin auf eure Meinungen gespannt. Vielleicht ist es wirklich nicht DAS seltenste (davon gehe ich aus), allerdings ist mir solch ein Rad noch nirgendwo untergekommen und so musste ich einfach etwas übertreiben. Ich hoffe es wird mir verziehen... und es gefällt euch ebensogut wie mir.

Grüße Stefan

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Das ist wirklich ein spannendes Gefährt.
Merkwürdig auch, daß man, sei es nun ein Militär-, Polizei- oder Behördenrad, den Mifa-Schriftzug etc. draufgeklebt hat.

Ich habe Bilder von einem Mifa, 1950, das auch als Polizeirad genutzt wordensein soll. Der Rahmen ist hier komplett grün überlackiert, auch das Steuerkopfschild.

Jeeves, aber da kann es auch möglich sein, dass es evtl eine 2. Lackierung ist, denn so ein Rad nach 10 oder 20 Jahren Dienstzeit wird dann doch etwas unansehnlich gewirkt haben. Den Produktionsprozess erst Lackieren, dann zusammenbauen und SKS anbringen wird man für die Behörden nicht extra geändert haben.

Ja spannend ist der richtige Begriff! Überlackiert ist es definitiv nicht. Alle Merkmale der damaligen Lackierungen sind gebeben (nicht grundierte Schtzbleche, Gepäckträger usw.). Auf dem Teil des Schutzbleches welcher unter der Gabel "versteckt" war, sieht man, das der Grün-Ton eine kleine Nuance heller war.

Es macht auf mich einen absolut stimmigen Eindruck!

Dass der Lack orginal ist, denk ich doch. Habe auch noch eine Felge, nur in komplett grün ohne Linierung da, allerdings von 57, dort war mal eine verchromte FuS Nabe drin. Da weis ich nun endlich wo ich die evtl zuordnen könnte

Das Überlackiert bezieht sich aufs Jeeves Rad.

Mein Beitrag war nur eine Ergänzung, es hat sich nur etwas überschnitten...

Grüße

Ich denke, es wird sich um ein Rad der kasernierten VOPO handeln. (Die offenbar nicht nur die Uniform der Wehrmacht übernommen haben, sondern auch deren Militärfahrradlenker).

Sind Befestigungsspuren einer Beleuchtungsanlage zu sehen (ein Rücklicht schimmert durch)?
Wenn ich micht recht erinnere,habe ich einen Aufa-Scheinwerfer im Keller zu liegen, der ungefähr dieses Fahrradgrün als Originallackierung hat (derezeit rot übergepinselt). Würde gut passen.

Es ist ein Rücklicht verbaut worden, das ebenfalls, genau wie die Schelle in Rahmenfarbe lackert wurde.

Der Lenker der Wehrmacht wurde allein von der Firma Epress/Nürnberg gefertigt und unterscheidet sich doch in gewissen maßgebenen Details von diesem hier. Es handelt sich also auch nicht um Restbestände sondern um einen wahrscheinlich eigens für diese Fahrräder angefertigte Anbauteile... Man muss sich dieses Umstandes erstmal bewusst werden...!

Justus, wenn du wirlich einen passenden Scheinwerfer hättest wär das