Wir sind mit dem Vergaser fast fertig.
Ein Problem bliebe noch zu klären: Wie kommt der Sprit aus dem Tank bis zur Nadeldüse und das immer in ausreichender Menge?
Dort bedient man sich des "Vorratsbehälterprinzips". Die Schwimmerkammer ist dieser Vorratsbehälter, in dem stets ein gleiches Niveau herrscht. Diese Niveauregulierung übernimmt der Schwimmer, der bei erreichen des oberen Pegelstandes über das Schwimmernadelventil, was sich im Benzinschlauchanschluss verbirgt, die Zufuhr schliesst.
Sinkt durch Gasgeben das Niveau kommt damit auch der Schwimmer ein Stückchen herunter und gibt über das sich nun öffnende Nadelventil die Zufuhr wieder frei.
Es ist eine klassische Regelung.
Das Niveau ist vorgegeben und muss auch eingehalten werden, denn es ist für die ordnungsgemässe Funktion wichtig.
Bei den 12x-x Vergasern ist der Pegel 5-6mm von der Schwimmerkammeroberkante einzustellen.
Das geht ganz einfach: Man schraubt die Schwimmerkammer ab und dreht das Vergaseroberteil herum. Dann wird der Schwimmer eingelegt(ins Oberteil) und man misst nun von der Dichtfläche (ohne Dichtung) bis zum höchsten Punkt am Schwimmer.
Dieses Maß muss 19-19,5 mm betragen.
Am Schwimmer ist zum Einstellen ein kleines Blättchen angelötet, welches das Schwimmernadelventil betätigt (ausser NKJ 121-1). Durch vorsichtiges Biegen kann man dort den korrekten Pegel einstellen.
Ein wichtiger Kandidat ist auch das Nadelventil selbst.
Wenn dies durch ein kleines Krümel nicht mehr schliessen kann oder klemmt, läuft ständig Sprit in die Schwimmerkammer. Durch die Leerlaufeinstellung ist ja der Schieber mitsamt Nadeldüse nicht ganz geschlossen. Nun kann es passieren, dass der Vergaser überläuft. Das ist nicht ganz so schlimm. Es läuft aber auch Sprit über den Ansaugkanal direkt ins Kurbelgehäuse. Diese Pfütze dort unten drin ist nicht komprimierbar und kann beim ersten Kurbeltritt zu kapitalen Motorschaden, dem sogenannten "Benzinschlag" führen. Meist verbiegt es dabei das Pleuel.
Aus diesem Grund ist nach "Zündung aus" der nächste Griff "Hahn zu"!!!
Bei den letzten Exermplaren der 12x-Reihe hat man eine Überlaufbohrung angebracht (im Werner gut beschrieben), die ein Vollaufen des Kurbelgehäuses verhindern soll.
Als Abschluss: Der Vergaser ist ein wichtiges Bauteil mit feinmechanischen Komponenten. So sollte man an ihn auch rangehn!
Die Düsenmaße sagen auch, dass ein Krümel Dreck im Tank schon zum Versagen des Vergasers
führen kann. Deswegen: Spritfilter in den Benzinschlauch. Das Teil kostet irgendwo 1 € und man schafft sich viele Probleme vom Hals.
In diesem Sinne: Weiterhin lustiges Zerstäuben
Grüsse Norbert
Wenn die Sonne der Kultur tief steht, werfen auch Zwerge lange Schatten.
Karl Kraus