Fahrradausstellung Braunsbedra

Ausstellung:

Braunsbedra feiert in diesem Jahr den 250. Jahrestag der Erfindung des Laufrades durch den Braunsdorfer Stellmacher Michael Kaßler. "Stationen der Fahrradgeschichte" lautet ihr Titel, und im Mittelpunkt steht laut einer Ankündigung die Entwicklung des Rads von den Anfängen bis heute. Dazu wurden Originale aus allen Epochen ins Geiseltal gebracht.





Hier der Zeitungsartikel dazu:

http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer...d=1018348861894

weiter Internetseiten dazu:


http://www.kassler-laufrad.de/index.php?navnr=2&cont=2

http://www.kassler-laufrad.de/index.php?navnr=2&cont=3

Schade, ich hab von der Ausstelluung nichts gewußt. Hätte mich interessiert.
Ist ja nicht so weit von mir. Leider schon vorbei.

Sehr interessant, der Drais war doch nicht der Erste. Ob wahrscheinlich seine Draisine besser funktionierte und sich daher durchsetzte oder er einfach das bessere Marketingtalent war, wäre noch eine Erwähnung wert gewesen.

Das Radl hat schon beim letzten Wintertreffen für lebhafte Diskussionen gesorgt, weil ja kein echter Beweis existiert und die erste (schriftliche) Erwähnung mehrere Generationen nach der Erfindung liegt.
Trotzdem ein interessantes Teil.

Die Ausstellung ist ja noch, wurde ja erst eröffnet:


Die Ausstellung "Stationen der Fahrradgeschichte" in der Braunsbedraer Pfännerhall, Grubenweg, ist bis 25. September montags bis freitags von 10 bis 17 Uhr, samstags und sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Der Besuch kostet 1,50 Euro, ermäßigt 50 Cent.



Wird immer alles gleich schriftlich festgehalten? Vieles was nicht von Bedeutung war für andere wurde dann ja später aufgeschrieben. Meiner Meinung nach ist das keine schlechte Quellenlage. Der Text dazu steht in den von mir angeführten Internetseiten, wie auch im Heimat-Jahrbuch Saalekreis 2011. Wenn ich von meiner Oma was aufschreibe, die schon vor über 30 Jahren gestorben ist oder es schreibt ein jüngerer auf, den ich was erzählt habe, dann ist das ja auch wahr.

Wenn der so ein Rad da in einem kleinen sächsischen Dorf gebaut hat, dann war das nicht so von Bedeutung für andere oder es wurde niemand darüber informiert. In der eigenen Familie wurde daran halt erinnert und es wurde mündlich weitergegeben, was ja leicht möglich ist.
Sind Quellen immer wahr? Es gibt Historiker, die präsentieren Ihre Bücher hauptsächlich mit Inhalten von Akten in Archiven aber diese sind nicht immer wahr. Es besteht nicht immer Interesse Wahrheiten in Archiven zu lagern, es ist vieles in Wirklichkeit anders gewesen. Zeitzeugen finde ich schon wichtig, weil es sieht ja nicht jeder alles so, wie in den Akten steht, diese Einträge sind auch subjektiv.

Aber gerade der Stolz auf die Vorfahren kann schon zu der einen oder anderen Flunkerei führen. Ich glaub aber in diesem Fall schon, dass Sachsen wieder mal die Nase vorn hatte. Warum auch nicht, wohne ja auch hier!

Teilweise wurde da auch einfach aus propagandistischen Gründen etwas dazu erfunden; aus einem DDR-Büchlein:
"... Mit der Laufmaschine, die Anfang des 19. Jahrhunderts von dem deutschen Forstmeister Drais und zur gleichen Zeit von dem russischen Bauern Artamanow erfunden wurde, ..."

Dazu:
http://de.wikipedia.org/wiki/Fahrrad#Zweiradprinzip siehe Fälschungen

Ist doch eh alles Spekulation! Bei so viel Russenhetze in den Medien heutzutage glaub ich "denen heute" genauso wenig wie meine Eltern "denen damals".

Im Ganzen ist es doch so, dass viele nahe liegende Erfindungen an mehreren Orten der Welt gleichzeitig gemacht wurden. Ich weiß es jetzt nur von den ersten Fluggleitern und dem Thermometer aber das wird sicher auch andere Dinge betroffen haben. So ein Laufrad ist doch schnell erdacht, Stellmacher gab es überall in Europa.

Einer hat immer das Glück auf seiner Seite und setzt sich durch mit seiner Erfindung, die Anderen gucken in die Röhre.

Heute ist es ja eigentlich Bundesland Sachsen-Anhalt, damals in der Zeit von Kassler war es aber Sachsen. Da die Sachsen auf der Seite von Napoleon waren, mussten sie dieses Gebiet da um Merseburg herum an Preußen abtreten. In Südtirol gibt es ja auch die Sachsenklemme, wo die sächsischen Truppen die Hauptlast des Kampfes gegen die Tiroler trugen.

Tachn.

Ist ja mal Interessant hier.

Werd ich doch glatt mal morgen dahin schauen.
Sind ja nur 5 min Fussweg.

Dann lass(t) mal hören, ob es lohnt. Dann würde ich, wenn ich eh mal wieder nach L/HAL fahre, einen kleinen Abstecher machen. Zum Beispiel kommende Woche.