Miss zuerst mal das neue Kugellager mit einer Bügelmeßschraube nach! Nicht dass dieses Teil schon Ausschuß ist, weil der Ø des Außenringes von der kasachischen Hilfskraft in der Kugellagerfabrik zu klein geschliffen wurde.
Wenn der Lagersitz geweitet ist, dann ist die Radnabe im Prinzip eigentlich hinüber. Schrott!
Nun ist das aber bei einer Simson-Radnabe nicht soooo wild, denn hier kann man sich nochmal mit mehreren
leichten gleichmäßigen Körnerschlägen innen in den Lagersitz behelfen, vielleicht so etwa 10 Stück, um damit das Material in deren Umgebung etwas aufzuwerfen. Aber bitte nur
ganz leichte Körnerschläge mit einem kleinen Hämmerchen, immer schön gleichmäßig im Kreis herum, ping ping ping ping ... , dann klemmt das Lager hinterher auch wieder schön straff im Loche. Die hierdurch entstehende minimale Unwucht der Radnabe, so nah an der Achse, ist bei den erreichbaren Geschindigkeiten von um die 60 km/h wohl eher vernachlässigbar. Du darfst halt bloß nicht mit dem großen Vorschlaghammer oder mit viel Gewalt dort agieren, sonst haste da nämlich riesige Krater im Lagersitz, wie der, in dem '45 der Führer abgefackelt wurde

und das Lager geht dann gar nicht mehr rein.
Mit diese "Russen-Methode" kannst Du die Radnabe aber immerhin nochmal ein paar Jahre weiterverwenden, ehe dann wohl eine neue her muß.
Früher wurden übrigens im Simson-Regnerierungsprogramm bei geweiteten Lagersitzen neue Kugellager mit irgendeinem Spezialkleber in den Lagersitz eingeklebt. Sogar ausgeleierte Motorgehäuse durften damit nochmal 'ne Ehrenrunde drehen. Was das aber genau für Kitt war müßte ich erstmal nachsehen. Wahrscheinlich irgend ein Epoxidharz.
der Unhold