M53 und M53/1

Krass finde ich vor allem die Verbrauchskurve der 64er Schwalbe, deren Benzinverbrauch im Teillastbereich mitunter höher war als unter Volllast (!). Denn der Motor musste unter Teillast so fett laufen, dass er im Leerlauf nicht ausgeht. Mit separatem Leerlaufsystem der späteren Vergaser läuft der Motor wesentlich besser: Weil ein stabiler Leerlauf durch das separate Leerlaufsystem gewährleistet war, konnte der Teillastbereich deutlich abgemagert werden.

Der sensible Leerlauf und das zu fette Gemisch unter Teillast sind also "normal". Genauso wie der fehlende Bumms bei geringeren Drehzahlen. Hier sind wir alle von den neueren Simsonmotoren verwöhnt...

Manchmal muss man sich schon fragen, warum wir uns ausgerechnet der 64er Schwalbe verschrieben haben ^^ mit all ihren Schwachpunkten. Aber man tröste sich: Wer mal richtig beschissne Durchzugskraft erleben will, sollte sich mal auf ne Jawa Mustang setzen Dagegen zieht die alte Schwalbe am Berg ab wie Schmitts Katze

Hier ist noch mal als Ergänzung und zur weiteren Veranschaulichung für die Unterscheidung der M53- und M53/1-Motorengehäuse ein Bild der Gehäuseentlüftung bei einem M53, von der Motormitte aus betrachtet.

Angefügtes Bild

So. Habe nun den Schrottersatzvergaser aufgerieben auf 16er Durchlass^^. Die Dichtfläche ist auch wieder Plan. Nach Feierabend werd ich den Gaser noch innen polieren. Am WE werd ich dann mal testen, ob sich was bessert, was wohl er nicht zu erwarten ist...
Aber mal sehen.
Waren die Dreiecksansaugstutzen alle die selben? Oder war der für den 16N anders?
Sonst müsste ich einen anderen auftreiben, weils ja Quark wäre einen 16er Gaser mit 15er Stutzen zu betreiben^^...

Der Dreiecksflansch für den NKJ hatte 'nen etwas anderen Winkel und an der Unterseite zum Vergaser auf beiden Seiten eine Kerbe .

Um noch mal auf das Thema Gehäuse zu kommen. Der M53, zumindest von 64/65 unterscheidet sich recht deutlich vom 53/1. Der an der rechten Gehäuseseite befindliche "Stummel", also die Verlängerung des Kickerwellensitzes, ist beim 53er viel länger. Warum, weiß ich auch nicht so richtig, denn die Welle sitzt auch nicht weiter im Gehäuse, als beim späteren Modell. Eine gewagte Vermutung ist: Der "alte Stummel" ist genau so lang, dass der Motor, auf die rechte Seite gelegt, nicht kippelt, da Polrad und Stummelende gleich weit aus dem Gehäuse herausstehen. Vielleicht hatte das was mit der Montage (Kupplung) zu tun.

Thorsten

Ich denke nicht, dass man im Werk die Motoren freihändig auf einem Tisch herumgewackelt hat - dafür gibt's schöne Halteböcke.

Klar, da gebe ich dir Recht. Aber nicht jeder hatte ja so ein Teil. Ist ja auch nur ne Vermutung. Aber wozu ist das Teil dann so lang?

Thorsten

Stimmt, der lange "Stummel" vom Widerlager der Kickstarterwelle ist auch ein Merkmal des, zumindest frühen, M53.
Wär der Gedanke zu abwegig, dass sich Simson dadurch möglicherweise irgendwie im Rahmen seines genialen "Baukastensystems" mit dem Standard-Motorengehäuse, jedenfalls als Roh-Gußteil, irgendwie, die Möglichkeit eines späteren eventuellen Einbaus eines Pedalantriebs statt des Kickstarters beim M52, so wie beim Sö4-1P, zumindest theoretisch, offenhalten wollte?

Unholdiger (Deinen Namen kenn ich immer noch nicht ), das glaub ich weniger, weil 64 die Zeit "Pedale" definitiv vorbei war. Ich vermute eher, es ist eine konstruktive Zwischenlösung. Weiss der Teufel, was man damit bezweckt hat. Am Ende hat man nur alte Gussformen angepasst.