 Ich kann es noch nicht glauben - ich hab's getan!, Eine '54er Touren AWO unrestauriert
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Ich habe lange nichts von mir hören lassen. Das liegt vor allem daran, daß die Restauration dieser AWO so viel Zeit und Arbeit verschlingt, daß ich kaum dazu komme, den Fortschritt zu dokumentieren. Das liegt ein bissel auch daran, daß mir die Zeit wegläuft, da ich ja noch diesen Sommer damit herumfahren möchte, also wird jede freie Minute gut genutzt.
Leider spare ich auch an den vorher-nachher vergleichs-Fotos, die ich gerne gemacht hätte. Aber kaum halte ich ein Motorrad-Teil in den Händen, liegt es auch schon unterm Dremel - zu spät, um noch ein vorher-Foto machen zu können.
Das ist bisher geschehen:
- Vorderrad-Felge zerlegt, glasperl-gestrahlt, schwarzer Aussenring angebracht, mit Klarlack konserviert, mit neuen Speichen eingespeicht da die alten teilweise gebrochen waren.
- falschen Lack vom Bremsschild entfernt und neu gelackt.
- falschen Lack von Nabe entfernt und neu gelackt.
- Bremshebel entlackt, neu gelackt.
- Hupe zerlegt, falschen Lack entfernt, aufgearbeitet, gelackt, zusammengebaut, mit Klarlack konserviert.
- Werkzeugkasten entlackt, neu gelackt.
- Lenker entfernt und neuen Lenker entsprechend dem Baujahr '54 aufgebaut, Fehlteile ergänzt.
- Rückblickspiegel aufgearbeitet, mit Klarlack konserviert.
- Lampenkörper zerlegt, falschen Lank entfernt, neu gelackt.
- Tacho zerlegt, repariert, gesprungenes Glas durch neues ersetzt.
- Telegabel zerlegt, Spezialwerkzeug angefertigt, Fehlteile nachgekauft, original-Chrom der Telegabel aufgearbeitet und mit Klarlack konserviert
- Lack vom Tank konservativ restauriert.
- Tankembleme konservativ aufgearbeitet
- dem Jahrgang entsprechenden original-Tankdeckel besorgt und aufgearbeitet
- falschen Benzinhahn entsorgt und originalen Benzinhahn, allerdings BJ '57, organisiert und aufgearbeitet, da mir der besser gefällt als der Baujahr-typische.
- falschen Luftfilter entsorgt und originalen LuFi dem Baujahr entsprechend organisiert
- Vergaser gereinigt
- Vorderrad-Schutzblech ausgebeult, Lack konservativ restauriert
- falschen Auspuff entsorgt und dem Baujahr entsprechenden Fischschwanz-Auspuff organisiert
- Rücklicht-Gehäuse entlackt und mit schwarzem Lack versehen. Wegen der höheren Fahrsicherheit behalte ich das falsche Rücklicht, es kommt also keine Hexennase dran, dafür gleiche ich das Gehäuse farblich dem Hinterrad-Schutzblech an - ein Kompromiß.
- Flatterbremse aufgearbeitet, mit Klarlack konserviert
Das steht als nächstes an:
- Telegabel zusammenbauen, neue Buchsen einsetzen, mit Öl befüllen und mit Fett abschmieren
- Lampenhalter lacken
- Alte Tankversiegelung entfernen und neu versiegeln (ist ein Problem, da ich die alte Versiegelung nicht herausbekomme)
- Ersatz-Zylinderkopf mit neuen Ventilen und Ventil-Führungen montieren.
- Vorderrad zentrieren, Nabe zusammenbauen, Vorderrad zusammenbauen, neuer Reifen und Schlauch
- Motor-Ölsumpf abschrauben, reinigen, montieren, frisches Öl einfüllen.
- Hinterrad ausbauen und komplett aufarbeiten
- Hinterrad-Schutzblech konservativ aufarbeiten
- Zündmagnet überholen lassen (aufmagnetisieren oder mehr)
- Elektrik überholen
- Bremslichtschalter aufarbeiten
- Kickstarter-Hebel aufarbeiten
- Benzintank montieren
- TüV anmelden
Gruß,
Andreas
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"Es ist technisch nicht leicht zu erklären, warum stets ungewaschene Maschinen eines Tages nicht mehr laufen, Kolben festgehen, Lager knattern, das Getriebe wimmert. Ein ewig schmutziges Motorrad nämlich macht seinem Herrn keinen Spaß. Und was ihm so an Liebe fehlt, versäumt oder spart er an Öl, das läßt er an Kabeln hängen, an Bowdenzügen aufreiben, die Zündung übersehen und den Vergaser vergessen. Es ist der seelische Druck, der sich durch Blechdeckel und Gußgehäuse hindurch in die Maschine frißt."
Alexander Spoerl, aus "mit Motorrad und Roller auf du", 1955.
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Und an Heiko: mit brutalster Gewalt, der allerbrutalsten, die man sich vorstellen kann, hab ich die Telegabel doch noch zerlegt bekommen, allerdings mußte ich aus zwei paar Telegabel ein paar machen. Und das hier war die Grund für dem brutalen Krafteinsatz: dies war die obere Buchse. Das ist kein Pertinax, niemals nimmer nicht. Das ist ein ganz ekelhafter Kunststoff, wie er früher für Röhrenfassungen in Röhrengeräten eingesetzt wurde. Was ein ekelhaftes Zeug:
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"Es ist technisch nicht leicht zu erklären, warum stets ungewaschene Maschinen eines Tages nicht mehr laufen, Kolben festgehen, Lager knattern, das Getriebe wimmert. Ein ewig schmutziges Motorrad nämlich macht seinem Herrn keinen Spaß. Und was ihm so an Liebe fehlt, versäumt oder spart er an Öl, das läßt er an Kabeln hängen, an Bowdenzügen aufreiben, die Zündung übersehen und den Vergaser vergessen. Es ist der seelische Druck, der sich durch Blechdeckel und Gußgehäuse hindurch in die Maschine frißt."
Alexander Spoerl, aus "mit Motorrad und Roller auf du", 1955.
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Und das hier ist die untere Buchse ... ... und die ist aus Messing!   Normal ist das nicht, wa. Gruß, Andreas
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| heiwen |
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Andreas...da hatte sich wohl einer vorher schon mal dran versucht.
Aber dieses aus zwei eine zu machen ist ja manchal nicht so einfah, da es of bei uns an dem nötigen Lager voller alter Teile scheitert. Freue mich für Dich, dass DU es trotzdem gut hinbekommen hast.
Denke daran, den Motor vielleicht einmal vorher versuchen zu spülen, damit der ganze Schmand rauskommt. Wenn der Motor soweit erstmal laufen soll, schau gleich nach, Dichtungen und Simmerringe eventuell wechseln, jedenfalls die, wo Du ohne Probleme rankommst.
Denke auch an den Vergaser. Ich habe einen erstmal mit neuen Düsen, Düsenstock und Dichtungen versehen, aber der ist trotzdem irgendwann für eine Generalreparatur fällig.
Franz: Ich bin mir gerade nicht sicher, aber gibt es die Buchsen mittlerweile nicht als Nachbau? Möchte mich da nicht aus dem Fenster lehnen, da ich die Telegabel bislang zufrieden gelassen habe.
Grüße
Heiko
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"Back to the Roots" mit SR 2 und AWO 425 T Gespann
Nicht das Baujahr oder die Herkunft zählt, sondern die Faszination der Maschine.
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Ich find's toll, was man mit ein bischen Polieren hinkriegen kann ... ... und wenn man's richtig macht, bleibt der Charme der Zeit trotzdem ein wenig erhalten.
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Beim bedremeln des vorderen Bremsschilds kam des Pudels Kern zum Vorschein ...
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Wie fotografiert man eigentlich etwas, was durch und durch schwarz ist? So sieht der Bremsschild jetzt aus. Er hat eine schöne glatte Oberfläche - ein paar kleine Macken bleiben sichtbar, das soll so sein.
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Die Hupe ... ein Vorher-Bild hab ich leider nicht aufgehoben. Der Lack war natürlich ebenso falsch wie auf dem Bremsschild. Irgendwie machen sich die Leute, die so einen Lack auftragen, auch nicht die Mühe, vorher irgendetwas abzukleben, oder etwa zu zerlegen.
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Noch eins ... die Farbe auf dem Schild war ziemlich verblichen. Schwarzer Edding und ein Schleifstein haben die Schrift wieder sichtbar gemacht. Klarlack konserviert das ganze.
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Die Vorderradfelge vorher ...
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Gruß Toralf 
