Die Schwalbe wird wieder gebaut !!!

Mensch Christian,

ich bin als Schwalbenhasser bekannt

Mir geht es so das ich dem Ding wirklich nichts abgewinnen kann:

- sieht nicht wirklich gut aus
- ist schwammig
- viel zu weich
- unergonomische Haltung => "Rücken"
- du kommst nirgens ohne Abbauen rann
- keine / mangelhafte Beschleunigung
- kein Knieschluss am Tank somit kein schönes Fahren

Aber dennoch finde ich das Neue Ding um vielfaches schlimmer

Enno

Hier ist der SZ-Artikel

http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2598947


Der ist ausführlicher als die Print-Version.

Ein "Lifestyleprodukt" Ich hau mich weg.

Hi Norbert, so wie ich den Artikel gelesen habe, wird das mit der Elektroschwalbe wohl auch wieder so im Sande verlaufen wie die letzten Vorhaben bezüglich NEW Trabi.

Naja warten wir es mal ab...ich glaub nicht dran, dass dieses Lifestyle Produkt groß Anklang findet.

Man müsste als erstes die Gesetzeslage ändern und wieder erlauben, dass man mit den Mopeds allgemein wie zu DDR-Zeiten üblich 60 km/h fahren darf, dann wäre einiges möglich. ;-) Leider wird das wohl nie passieren, weshalb ich mich lieber wichtigeren Dingen widme.

Jörg

Ich spinne da mal einen Gedankengang, der nicht unbedingt stimmen muss:

Die schwäbischen Jungs haben den Sinn der Schwalbe nicht begriffen. Früher war sie Arbeitspferd, schlicht ein Allgebrauchsgegenstand, um von A nach B zu kommen. Geliebt und gehasst.
Heute spielen mehrere Faktoren rein: Die einen nehmen sie noch wie früher, um kostengünstig von A nach B zu kommen und das mit 60 km/h. Das trifft auf alle Simsonmopeds zu. Man schätzt auch die Einfachkeit zum do-it-yourself reparieren, zumal es Teile ja noch oder wieder gibt. Es ist also ein preiswertes Allgebrauchsfahrzeug.
Die Anderen sehen es bissel kultig, nostalgisch, ostalgisch, schätzen aber auch das Schrauben. Man trifft sich, fährt, schraubt, peppt auf, usw.

Beides wird mit der E-Schwalbe nicht passieren. Vielleicht ist ja der Herr Schmid selber bissel Fan und hat versucht, da was zu verbinden. Wer weiss.

An die Fördertöpfe glaube ich nach wie vor, zumal ja ein Energiekonzern mit drin hängt.

Für den angesagten Preis bekomme ich (z.B. um in die Berufsschule zu fahren) 5-6 Baumarktroller. Das grünsäuerliche Co2-Gewäsch ist sowieso nur Lug und Trug.
Mit beiden kann ich mit Mopedschein nur die 45 km/h-Variante fahren.

Und die Lifstyler will ich sehn, die im Ländle mit dem Ding rumgurken. Im Ländle ist Lifstyle Porsche.

Das ist bestimmt gut gemeint, aber hinten und vorne nicht durchdacht.

Also wenn man sich die Konzeptzeichnungen anschaut gefällt sie mir dort optisch recht gut.
Der Prototyp allerdings wirkt sehr plump(kniebleche zu breit).... das wird nix...

Ich finde ja auch alles gut, was für die Umwelt etwas tun will, aber die neue Schwalbe wird sich aus den von NorbertE genannten Gründen alleine schon wesentlich schlechter verkaufen, als es die Schwaben planen.

Trotzdem: solange es nicht mein Geld ist: probierts ruhig!^^

Wenn ich mir den Prototypen so anschauen....so von den Abmessungen her....da würde sich doch bestimmt mit etwas Geschick das original Blechkleid trüberstülpen lassen.....oder was meint ihr?
Leider wirds wohl den Roller nicht ohne Verkleidung zu kaufen geben und man muss einen kompletten Roller als Ausgangsbasis nehmen.

Leider habe ich noch immer nicht die richtige Idee gefunden, eine Schwalbe auf E-Antrieb umzubauen, mit Straßenzulassung. Evtl. muss ich mich da im Winter noch mal näher mit befassen, denn von der E-Schwalbe, die die Jugendlichen vom G-A-R-A-G-E Projekt in Leipzig für die AMI gebaut haben, findet man keinerlei Infos im Netz! Klick

Gruß
Ronald

Umbauen müsste man so, wie Simson selbst beim SR-E vorgemacht hat:

Einen simplen Gleichstrommotor dort hinhängen, wo der Verbrennungsmotor seine Abtriebswelle hat. Flachriemen statt Kette.

Den Platz davor und unter der Sitzbank für Batterien nutzen.

Ladeanschluss und -kabel versteckt man bei der Schwalbe elegant hinter dem Batterietürchen.

Dann muss "nur noch" jemand eine Energiesteuerung entwickeln, die Laden, Fahren und Rückgewinnen passend zum gewählten Motor und den Batterien sauber hinkriegt.

So weit, so machbar ... aber das dicke Ende kommt dann erst.

Zu guter Letzt musst du nämlich mit dem Ding zum TÜV - und das einzige, womit du dann vom Hof fährst, ist eine Anzeige wegen Körperverletzung durch Lachkrampf.

Warum? So ein Eigenbau muss zugelassen werden wie ein Neufahrzeug. Im Gegensatz zu Änderungen an Altfahrzeugen gilt hierfür nun aber nicht die alte STVZO aus dem Erstzulassungsjahr, sondern die aktuelle.

Konkret stolpert man dabei über folgenden großen Stein: Für Neuzulassungen ab 1.1.2002 (oder war's 2001, egal) muss die gesamte Fahrzeug-Elektrik per E-Prüfzeichen zugelassen sein, nicht wie früher nur die Leuchten und Lampen. Für so neue Fahrzeuge muss auch die innere Elektrik E-geprüft sein - man hat Angst vor gegenseitigen Störungen vor allem der empfindlichen Digitaltechnik, die sich heute in den Fahrzeugen breitmacht.

Einzelstück-Eigenbau eines Elektroantriebs samt Ladeelektronik und Batteriepaket fällt da schon aus Prinzip mit fliegenden Fahnen durch.

Dass die Simson-Trommelbremschen die heutigen Anforderungen an die Bremswirkung auch nicht mehr erfüllen würden, ist da nebensächlich.


Also: Als Schülerprojekt eine ganz große Nummer, aber auf die Straße bekommt man so etwas heute nicht mehr.

Einen SR-E Bj. 1994 mit moderneren Batterien und anderer Elektronik auf heutigen Stand zu bringen wäre dagegen aber durchaus darstellbar und auch abnahmefähig - eben weil vor dem Stichtag für "alles muss E" in Verkehr gekommen.

Peter

Soo Umweltfreundlich finde ich den E-antrieb auch nicht als er immer gelobt wird!
Wo kommt denn der Strom für den Akku her...
Aus der Luft kaum
Da verpestet eher ein Kohlekraftwerk die Luft.
Solarstrom wäre auch Rotz. Da eine Solarzelle mindestens 10 Jahre im Einsatz sein muss, biss sie die Elektrische Energie die sie bei der Herstellung verbrauchte wieder rein hat!
Und soeine Solarzelle ist alles andere als "Umweltfreundlich"!
Solarzellen aus Organischen Stoffen sind noch in der Entwicklung und daher noch viel zuteuer. Die Energieausbeute ist aber um einiges höher...

Praktischer wäre es echt, wenn man die Verkleidung aus Solarzellen fertigen würde!
Wäre bestimmt echt teuer, aber das fahren daür fast umsonst

Ein Umbausatz wäre cool für die Schwalbe Oder auch für andere Fahrzeuge.
Die Akkus werden immer kleiner und Leistungsstärker und Billiger!

Ich spinne meinen Gedanken von oben weiter, weil ich etwas unterbrochen wurde.
Die Gegner von S21 in Stuttgart benutzen ja bei Demos auch mal schnell "Wir sind das Volk". Ich empfinde es als Frechheit, denn die müssen um Leib und Leben nicht fürchten. Wir damals schon.
Und auf den Zug ist das Schwäbli aufgesprungen: Wir nehmen was ossimässiges, was Kult ist, paaren das mit einer "Innovation" und schon haben wir Lifestyle. das Ganze lassen wir uns großzügig fördern.

Die Idee eines E-Antriebs ist ja alt. Jeder Mixer in der Küche läuft elektrisch. Der E-Motor selbst ist auch garnicht das Problem. Die gibts seit Zeiten und sie kommen, egal, ob Gleich oder Wechselstrom, über den Wirkungsgrad 1 nicht drüberraus. Sonst wärs ja ein perpetuum mobile. Nominal ist ein Gleichspannungsmotor mit 90% Wirkungsgrad schon gut dabei.
Knackpunkt ist die Speicherung. Und Scheibe schrieb ja (was mich nicht verwundert), dass Suhl den SR "E" hatte, der aber damals (auf Grund fehlender Speicherkapazität) nur 50 km lief.
Heute gibts LiO. Kann man denken drüber, wie man will. Der letzte Schluss ist das auch noch nicht.
Nehmt Euch ein modernes E-Fahrrad mit Naben- oder/und Pedalwellenmotor: das ist nichts anderes als dieses E-Schwalbe!
Quintessenz daraus: Der Schwabe erfindet mit Fördergeldern das Fahrrad neu, schafft 5 subventionierte Zeitarbeitsplätze und die Medien hoffieren ihn.

Man hat eine markttaugliche Idee, findet Geldgeber, und dann unternimmt man etwas, um die Idee umzusetzen und in den Markt hinein zu verkaufen. Das nennt man Unternehmertum.

Daran ist weder etwas verwerflich noch war früher alles besser - schon gar nicht in der DDR. Wo kein Markt ist, ist auch keine Innovation. Trabant und Schwalbe sind Manifest dieser Tatsache.

Die Chinesen haben die Technik längst am Start und millionenfach in den Städten am Laufen. Nun kommt aus der ausgekühlten Asche von Simson auch wieder ein zartes Pflänzchen hoch, das in diesen Markt hineinwächst und hoffentlich auch Erfolg hat. Auch bei MZ hat man nun erkannt, wo der Wind hinweht - und was kommt von dort als nächstes? Richtig, Hybrid- und Elektro-Roller.

Die Knatterbude für den Sonntagsausflug nimmt uns niemand weg, aber die Zeiten ändern sich - und unser Alltagsverkehr von Montag bis Freitag wird das auch tun. Kurzstreckenverkehr wird in allernächster Zukunft elektrisch sein, bei den Chinesen ist er es schon. Der Sack ist längst zu.

Peter

Hieß es nicht nach der Wende das Design der Simson - Mopeds passe nicht in die Zeit ? Und heute, 20 Jahre später passt's wohl, was ? Heute ist das überalterte Design der alten Schwalbe gut genug um einen raffinierten Wessi (tschuldigung) den großen Erfolg zu verschaffen!
Das Elektroding wird wohl kaum ein Verkaufsschlager werden, nur weil es so ähnlich wie die alte Schwalbe aussieht. Kann mich da nur an diesen "Hotzenblitz " erinnern das war genauso totgeboren !

"Retro" aus Plastik ist gerade die Mode bei den Rollern - außerdem: Wenn du als "neuer" Hersteller in den Markt gehst und du hast einen Wiedererkennungswert in der Asche des Vorgängerbetriebs gefunden, dann nutzt du den natürlich.

Selbst der nörglige Thread hier zieht Aufmerksamkeit auf das neue Fahrzeug. Man sieht, so blöd wie manche denken ist die Nummer gar nicht.

Der Hotzenblitz kam zu früh, der Zeitgeist war noch nicht reif und die Technik auch nicht - genauso ging's dem SR-E.

Peter

Meiner Meinung nach war der Hotzenblitz zu teuer! Für das Geld hättste nen Mittelklasseauto bekommen, mit viel mehr Platz, überall tanken und mehr Komfort.
Und dann noch die Strompreise, die ständig steigen! Traust dich so schon nicht ne Nachttischlampe anzumachen, aus Angst, die nächste Stromabrechnung teibt dich innen Ruin.

Peterle , so nörglig ist der Fred hier garnicht. Die Meldung kam raus und man schreibt drüber. Fertig. Es ist ja durchaus auch Pro vorhanden.
Natürlich zeigt es, dass es intressiert. Das ist doch gut so.

Zu Deinem China-Argument: mein Bruder ist in S/O-Asien zu Hause. China ist bissel schwierig, war er aber auch schon. Ich hab ihn gefragt nach E-Rollern.
Antwort: gibts nich.....weder in Hanoi, Kuala Lumpur noch sonst wo. Es gibt Bastler, ja und auch industriell beschäftigt man sich damit, aber...

Wenn die Chinesen, Taiwaner einen marktfähigen E-Roller hätten, würden sie ihn exportieren. Jeder Baumarktroller in D kommt aus Taiwan, Korea, China....
Einen marktfähigen E-Roller hab ich hier noch nicht gesehn.

Die haben allesamt ein Problem mit der Speicherung (Akku) und der Hochstromfähigkeit der Akkus. Dazu kommt die Lebensdauer.

Die Herstellung von Strom und Akkus sind dermassen energieintensiv, da ist ein 2-Takter in der Bilanz geradezu lächerlich. Passt nur nicht zum Zeitgeist oder dem "Lifestyle".

Man muss zur Elektromobilität auch immer fragen: cui bono

Das hat alles nichts mit den Schwaben zu tun. Ich wünsch Denen Glück und selbst wenn sie nur 2.000 Stück baun, haben die in 60 Jahren auch schon wieder Kultstatus.
Ich schreib das, um klarzustellen, dass ich absolut kein Innovationsgegener bin.

Es sollte doch mal wieder Roller geben nach dem "Baukastenprinzip"
Das ist auch soein Grund, warum Simson auch nach 20 Jahren Wende so viele Anhänger hat
Es wäre für die Verbraucher schön, weil die Preise sinken würden (Da ein Teil an mehrere Fahrzeuge passt zb, Räder, Bremsen, Dämpfer,...)
und man einfacher an Ersatzteile kommt! Der wiederverkaufswert würde auch steigen (Besten Beispiel Simson! )
Sowas würde ich mir wünschen
Und Schrauberfreundlich sollte es sein!!! Es wäre ja besch...en, wenn man das halbe Ding zerlegt nur wegen der Zündkertze...

Und zum Thema Energiepreise...
Warum hat man Heutzutage nicht einfach auf (fast) jedem Dach ein Windrad stehen??
-Das Dach ist frei!
-Wind gibt es immer
-Kein Abfall
-In massen Hergestellt auch Bezahlbar!
-Geräuscharm (Wichtig, wenn man darunter sein Schlafzimmer hat...)

Einziger "Nachteil", es Braucht ein wenig Platz für die Akkus um Stromschwankungen auszugleichen!

Ich glaub ich muss loß um ne Firma zu gründen