Die Fahrradtrends 2010, Was geht's uns an?

http://www.youtube.com/watch?v=hpsi9vtDPuI&feature=related

Was haltet ihr von den neuen Trends? Ist ja eigentlich nichts wirklich Neues, was hier angesprochen wird.

"Fixie"
"Retro"

Irgendwo habe ich mich schon mal drüber ausgelassen.
"Retro" hieß früher "Historismus"...

Kann man schon mal machen, für in Retrorad mit nüscht dazu 700 euro bezahlen...
wenn man auch ein gutes aus den 50igern vom Flohmarkt für 150 nehmen könnte

Ich sag's ja: hippen Großstadthanseln kann man alles andrehen.


Erich Kästner:
Sogenannte Klassefrauen

Sind sie nicht pfuiteuflisch anzuschauen?
Plötzlich färben sich die Klassefrauen,
weil es Mode ist, die Nägel rot !
Wenn es Mode wird, sie abzukauen
oder mit dem Hammer blauzuhauen,
tun sie's auch. und freuen sich halbtot.

Wenn es Mode wird, die Brust zu färben,
oder falls man die nicht hat, den Bauch . . .
Wenn es Mode wird, als Kind zu sterben
oder sich die Hände gelbzugerben,
bis sie Handschuhn ähneln, tun sie's auch.

Wenn es Mode wird, sich schwarzzuschmieren . . .
Wenn verrückte Gänse in Paris
sich die Haut wie Chinakrepp plissieren . . .
Wenn es Mode wird, auf allen Vieren
durch die Stadt zu kriechen, machen sie's.

Wenn es gälte, Volapük zu lernen
und die Nasenlöcher zuzunähn
und die Schädeldecke zu entfernen
und das Bein zu heben an Laternen,
morgen könnten wir's bei ihnen sehn.

Denn sie fliegen wie mit Engelsflügeln
immer auf den ersten besten Mist.
Selbst das Schienbein würden sie sich bügeln !
Und sie sind auf keine Art zu zügeln,
wenn sie hören, daß was Mode ist.

Wenn's doch Mode würde, zu verblöden !
Denn in dieser Hinsicht sind sie groß.
Wenn's doch Mode würde, diesen Kröten
jede Öffnung einzeln zuzulöten !
Denn dann wären wir sie endlich los.

Ich kauf mir lieber nen Oldie, davon hab ich mehr.
Für Retroräder Geld ausgeben, davon halt ich wenig zumal man den Trend und nicht das Rad bezahlt.
Klassiker bleibt eben Klassiker.

Maik

Der Kästner hatte es aber faustdick hinter den Ohren.

Hier eins von meinem Lieblingsreimeschmied Christian Morgenstern, der damit wohl auch auf einen damals neuen Trend anspielte:

(ohne Titel)

Immer radelt, immer reist,
dass nur keiner bleibe;
strampelt euch das bisschen Geist
vollends aus dem Leibe!

Also Vorsicht mit voreiligen Verurteilungen, denn letztenendes muß man sich doch fragen: Würde man wirklich diesem Hobby nachgehen, wenn man der einzige Sammler wäre. Das Interessante ist doch der Austausch mit Anderen.

Ich hab zum Beispiel nen Helm auf, ursprünglich fürs Rennrad gekauft, jetzt auch im Straßenverkehr. Aber in Holland, dem Fahrradland schlechthin, fährt kaum einer mit Helm und Fahrradkleidung (und die haben trotzdem weniger Unfälle mit Radfahrern weil bessere Wege, aber das nur nebenbei) Also mach ich auch nen Trend mit mit diesem Helm, und ich glaub das macht jeder von uns irgendwo.
Die Finger würd ich mir aber nicht blau hauen und das Bein an der Laterne heben auch nicht. Dann würde ich ja umfallen beim Pinkeln!

Das einzige Retro an den räder ist der Lack bei genaueren betrachten solcher retro räder sieht man das es alles billiger Schrott ist das erlebe ich den ganzen tag auf Arbeit wenn kunden mit sonem überteuertem scheiß ankommen und bei Stadler würde ich keinen raten da ein Fahrrad zukaufen Retro is nur dan cool wenns ei echtes altes Fahrrad ist dem man ansiht das es aus vergangener zeit ist

MFG.
der micha

sicherlich muss sich jede marke weiter entwickeln um ihre kundschaft zu halten wobei ich mich schon oft gefragt habe für was wohl einer ein vollgefedertes bike
in der großstadt braucht mit 24 gängen!da kann man ja nur grundsätzlich sagen das man ja gelernt hat und Fahrräder wieder mit einen gang verkauft und es kann ja auch nur gut für solche firmen wie wanderer oder diamant sein wenn die retrobikes quasi neu erfunden werden und es die dödel gibt die sie für teuer geld kaufen...sollen sie doch machen dann bleibt der alte "schrott"wenigstens für mich noch einigermaßen erschwinglich!

Racherdings , schreib mal ein bisschen mehr Deutsch ...

Gruss,
Raphael

hab dich gewarnt!!!!!

aber hast recht das nächste mal versuche ich Sätze zu bilden.

Mich interessiert es auch nicht, was die aktuellen "Trends" sind.

Wenn ich ein "neues" Fahrrad brauche, gehe ich auf den Schrottplatz ...

Mein letztes wirklich neues Rad habe ich nach kurzer Zeit von den 21 Gängen auf die gute Renak-Eingangnabe umgerüstet.
DAS ist nach der Definition aber wirklich "Retro" .

Ich weiss , aber es liest sich einfach besser ...


Gruss vom
Raphael

Die Bezeichnung "Fixie" kann ich irgendwie nicht ganz ernstnehmen. Da muss ich immer an etwas völlig anderes denken.
Ich hatte gehofft, dass sich dieser Fixie- und Single-Speed-Unsinn nach kurzer Zeit wieder gibt. Aber nun gibt es das ja schon seit vier oder fünf Jahren.
Ich persönlich finde diesen ganzen Retro-Hype inzwischen lästig. Ich habe ganz gewiss nichts dagegen, wenn man Fahrräder oder andere Konsumgüter im Design früherer Jahrzehnte entwickelt. Darin zeigt sich einmal mehr die Vervielfältigung der Geschmäcker und Präferenzen. Ich finde nur den geradezu inflationären Gebrauch solcher Begriffe wie "Retro" oder "Classic Style" etwas übertrieben. Haben die Designer so wenig Vertrauen in ihre Arbeit, dass sie sich auf bekannte Vorbilder berufen müssen? Einige der heutigen Retro-Produkte sind tatsächlich ein hoffnungslos primitiver Abklatsch von bereits da gewesenen Dingen. Wiederum gibt es aber auch solche, die nur bestimmte Charakteristiken ihres "Vorbildes" aufgreifen und stilistisch Neuland beschreiten. Ich persönlich bin jedenfalls froh, dass es nicht so wie früher lediglich einen "verbindlichen" Trend gibt, sondern derer gleich mehrere.
Und was die alten Räder anbelangt: Die Wertschätzung in allen Ehren, aber meiner Meinung nach sind die Räder für den alltäglichen Gebrauch entweder zu schade oder aufgrund ihrer mäßigen Qualität eben doch nicht so geeignet. Bei kürzeren Ausflügen benutze ich gerne meine alten Diamant-Räder. Im Alltag, wo es mir mehr auf Zuverlässigkeit und Zweckmäßigkeit ankommt, vertraue ich entweder meinem alten Peugeot-Sportrad (und das hat immerhin auch schon 30 Jahre auf dem Buckel) oder eben zeitgemäßer Technik.

Also ich fahre im Alltag Diamant, Bj 87 und ich muss sagen, die letzten ca 1500km bin ich mit nur 1x Schlauch wechseln ausgekommen. Die ersten 1500 hatte man gemerkt, welche Teile dann doch hinüber waren. Zu Schade fürn alltag ist es nicht, aber die Quali in den End 80ern soll aber auch nicht so die beste gewesen sein. Trotzdem 1000x bessere Quali als die der meisten heutigen Räder.

Für die Alltagsnutzung hatte ich mal ein Mifa Tourensportrad von 1984 und ein Diamant Tourensportrad von 1977. Speziell das Tretlager beim Mifa (Thompson-Ausführung) hat häufiger Ärger gemacht. Und bei diesem Tretlager ist der Wartungsaufwand ja ungleich höher als beim "richtigen" Keillager. Beim Diamant war es wesentlich besser. Ansonsten muss ich sagen, dass die Speichen sehr gerne brachen (obwohl die Laufräder vernünftig zentriert waren) und die Felgen aus derart weichem Alu bestanden, dass ich z.T. vorsichtiger damit gefahren bin als mit einem Rennrad. Nach etwa 3000 km waren sie beim Diamant (trotz guter Bremsbeläge) regelrecht durchgebremst. Über die Stempelbremse beim Mifa verliere ich lieber kein Wort.
Fazit: Die Dinger waren einigermassen zuverlässig. Die TS-Rahmen fahren sich sehr gut, aber man vermisst irgendwann eine Gangschaltung. Deshalb habe ich dann auch auf ein etwa gleich altes Peugeot-Sportrad umgesattelt, dass mit einer Zehngang-Kettenschaltung, deutlich besseren Bremsen und vor allem hochwertigeren Alu-Felgen mehr Fahrspaß bot bzw. immer noch bietet (seit ca. 8000 km).