Edelgard, Fahrräder aus Frankfurt/Oder

Hallo Leute,
ich möchte Euch mein Erbstück vorstellen. Es ist ein Edelgard Rad aus besagter Grenzstadt, welches mein Uropa kaufte. Mit Christoph (Star73) konnte ich da Baujahr den 50ern zuordnen. Alles andere ist mir relativ unbekannt. Das Rad soll mir als Zweitrad dienen, da meins am Sudienort gebraucht wird.
Ich bitte daher um alle Informationen zu dieser Marke, die Ihr habt.

Der Tim

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Am Sattelrohr sind die drei Buchstaben "ffo" zu erkennen.


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Die Tretkurbel hat ein massives aufgenietetes Blatt und Keillager. Die Pedale sollten original sein, müssen aber nicht.

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Das Tretlager ist eine Kuriosität, die ich so noch nie gesehen habe. Es wird komplett wie es ist in den Rahmen geschoben und mit zwei Schrauben festgeklemmt.

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So sieht es aus.

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Die Lagerschalen sind außen auf die Tretachse gesteckt, nicht wie bekannt andersherum. Sie werden über die Rohrhülse miteinander verschraubt und damit das Spiel eingestellt.

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Die Lagerschale von innen.

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Servus Tim,

hochinteressantes Rad! Meinst Du (bzw. Christoph), daß es tatsächlich zu DDR-Zeiten gefertigt wurde? Ich habe von Vorkriegsrädern keine große Ahnung, aber z.B. die geschraubte Tretlagermuffe macht eher einen älteren Anschein als 50er. Möglicherweise wurde es eher neu lackiert und mit Teilen bestückt?

Hast Du schon nach Informationen im Stadtarchiv gefragt?

Die Naben sind von Renak, der Bremsmomentgegenhalter ist von einer Torpedonabe. Im Gegenhalter steht eine 27, vielleicht das Baujahr davon?

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Das Rad ist ein 26"-Rad, welches drin war, ein 28er passt optisch besser. Mehr Bilder kommen wenn es mehr gibt.

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Ich muss sagen, mir sagt(e) die Marke (vorher) auch nichts! Ich hab der Beschreibung nach auch eher auf Vorkrieg getippt, letztlich aber doch auf 50er/60er Jahre spekuliert, aufgrund der Abziehbilder.

Einzelne regionale und unbekannte Hersteller gab es ja auch zu DDR Zeiten noch, z.B. Brandenburg, Niemann, oder National (da hatte ja Nico mal eins ausgegraben irgendwo ...). Und da mir halt schien, dass es bestimmt noch andere unbekannte Regionalmarken gab, hab ich das einfach mal so gesagt, und wie ich den Rahmen jetzt so sehe, wird es wohl stimmen, denke ich...

Niemand hätte ein Vorkriegsrad in den 50ern neu lackiert, und solch aufwändige, moderne 50er Jahre-Abziehbilder von der ja demnach dann alten Marke extra aufgebracht.


mfG Christoph



PS: Ich hab übrigens erst diese Nacht von Kardanrädern mit nem mir völlig unbekannten Namen und nem absolut kusiosem Lenker geträumt, gebaut zu DDR Zeiten!

Aber Niemann hat doch auch nicht nur selber gebaut, sondern auch auf- bzw. umgearbeitet. Elsner ebenso. (Beide aber wohl hauptsächlich Sport- und Rennräder).
Und daß zu DDR-Zeiten alte Räder scheinbar öfter neu lackiert und bestückt wurden (allerdings ohne Abziehbilder), ist in diesem oder jenem Thread schon mal aufgetaucht.

Gerade in den 50ern: Neue Räder nicht pemanent bei der HO zu bekommen, zudem nicht gerade billig. Also lässt man alte Räder von lokalen Fahrradhändlern/Reparaturwerkstätten* aufarbeiten. Weggeschmissen wurde ja bekanntlich nichts.

Bezüglich Datierung mit Hilfe der Tretlagermuffe, der Rahmennummer und auch der Gabel kann man bestimmt im altesrad.net-Forum etwas herausbekommen.

Die offenbar breite Hinterradgabel deutet auf Ballonbereifung hin?!

*= Eventuell die gleiche und immer noch bestehende Firma, die das Rad dereinst baute (in den 50ern aber nur noch Händler war).

Naja, das Schutzblech passt gerade so in die Aufnahme. Ich versuche morgen mal nochwas vom (lackierten) Steuerkopfemblem zu erfahren.

Der Tim

Wie breit sind denn die Bleche genau?
Bilder von Gabel (und Gabelenden), Muffen, Felgenprofil, Schutzblechen und vom hinteren Ausfallende wären auch gut.

Ich würde es auf den ersten Blick würde ich es auch in die 50er/ frühe 60er datieren. Ausfallenden hinten, Abziehbilder und auch das Kettenblatt(ist übrigends nicht genietet sondern geschraubt-> Rückseite). Sonst seltsame Tretlagerkonstruktion, evtl guter Eigenbau und da unbedingt ein Keillager reinzubekommen. Mach auf jeden Fall noch weitere Bilder.