Sättel aus Mühlhausen, Modell, Materialien u.v.a.m.

Toll! Wo hast du den denn her, wenn nicht von ebay?

Von ebendort. Und zum völlig humanen Preis. Ich war selber ganz überrascht

Schön zu sehen, dass dieses Schnäppchen in guten Händen gelandet ist
Dann brauch ich mich nicht mehr ganz so ärgern, dass mein Rechner kurz vor Auktionsende abgeschmiert ist.

Für ein 1951er Diamant ist dieser Sattel meines Erachtens eigentlich zu alt, denn schon 1950 wurde auf die Schutzecken verzichtet, aber ich denke, da kann man drüber hinwegsehen.

Die guten Hände haben schon reichlich Lederfett in die Decke eingelassen

Im Diamant-Buch sind solche Sättel an 1950er-Rädern nicht zu sehen (andere Federn, Schutzecken). Und auch an 1946er-Rädern Sättel mit Druckfedern und ohne Ecken. Aber wir wissen ja, daß Katalog- und Werbebilder nicht immer ganz die Wahrheit zeigen.
Ich denke, man hat noch eine ganze Weile mal dieses und jenes verbaut und war vermutlich spunghafter, als man glauben mag.
Möglich ist alles... Ich bin jedenfalls froh über den Sattel. Neue Sättel aus der Zeit zu finden - da dürfte im Glücksspiel größere Chancen bestehen.
Woran machst Du das fest, daß ab 50 die Ecken wegfielen?
Wenn ich mich richtig erinnere, ist mein Diamant ein ganz früher 51er...

Auf welches Jahr würdest Du den Sattel schätzen?

Thema Sattelstützen paßt hier ja einigermaßen rein.

Gab es die Langen nur bei Minifahrrädern? Denn ich kenne sonst an "normalen" Rädern nur kurze und ganz kurze Stützen. Was haben die Leute gemacht, die 1,90 und größer waren?

So große Leute waren in den 5-Jahresplänen einfach nicht vorgesehen
Im Ernst. Ich hab' mich auch schon gefragt, warum die Stützen immer nur um die 20 cm lang waren.
Möglicherweise war das die Standart-Auslieferungsvariante und man konnte sich, wenn man wirklich so ein langer Lulatsch war, im Radgeschäft eine längere Stütze anbauen lassen.

Davon gehe ich ohne andere Infos auch aus. Vllt. weiß einer noch was Anderes.

Ich denke der Sattel ist Vorkrieg.

Wie gesagt, der Sattel passt optisch sicher auch sehr gut an ein 50er Jahre Fahrrad, aber ich denke, produziert wurde der Sattel einige Jahre eher.

Von 1950 war das älteste Modell EH, bei dem ich mir zu 99% sicher bin, dass der Burgsattel dort original war (ohne Ecken). Auch sonst habe ich an den Alltagsrädern, die in der Stadt bzw. am Bahnhof stehen und in den Zeitraum passen noch nie vermeintlich originale Sättel mit solchen Ecken gesehen.
Auch die Aussparung hinten für eine gewinkelte Sattelstütze finde ich nicht unbedingt DDR-typisch.

Ob das nun ein frühes Nachkriegs- oder ein Vorkriegsprodukt ist, da will ich mich nicht festlegen, weil mir da die Vergleichsobjekte fehlen.

Diese Aussparung in der Querstrebe kenne ich von einigen DDR-Sätteln, das ist sicher nichts Vorkriegstypisches.

die Ausspaarung kenne ich auch von Ostsätteln. aber wie gesagt, ich denke das Teil ist Vorkrieg.

Alles umsonst.

Wie darf man das denn jetzt verstehen?

Du hast für sehr wenig Geld einen top erhaltenen und zweifellos alten Sattel erstanden. Selbst wenn du ihn selbst nicht oder nur als Übergangslösung verbaust, kann er als Tauschobjekt immer noch Gold wert sein

Das ist nur Jammern auf hohem Niveau.
Der Sattel wird dereinst mein Diamant schmücken und ich werden allen erzählen, der sei original.
Was er ja doch noch sein kann - ich habe mal ein Diamant von 1950 gesehen, an dem wiederum ein genähter Burgsattel aus Kunstleder montiert war. Unterschiedliche Sattelmodelle wird es somit schon gegeben haben und wer weiß...
Na, ich rede ihn mir einfach passend

Ach wat! Schmeiß weg dat Ding, Jeeves. Aber sag mir vorher in welche Mülltonne.

Moin
Moos