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> Die Zündung, und was man wissen sollte
NorbertE
Geschrieben am: 07.11.2006, 16:50
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Wir lockern die Feststellschraube des Unterbrechers und schieben ihn unten ganz nach links. Damit haben wir den grössten Abstand. Jetzt wird der Nocken aufgesteckt und so verdreht, dass man die grösste Kontaktöffnung hat . Das sieht man.

Zwischen die Kontakte stecken wir unsere Fühllehre. Die wird nun etwas wackeln, da der Abstand bei einem neuen oder gut gebrauchten Unterbrecher nun grösser als 0,4mm ist. Man muss sie also festhalten.

Dann lösen wir langsam die Schraube und der Unterbrecher kommt ducrh den Federdruck zurück. Weiter zurück als die Fühllehre, die ja dazwischensteckt, geht nicht.
Schraube anziehn, fertig. biggrin.gif

Die Fühllehre sollte nicht von allein rausfallen, aber auch nicht mit Gewalt ein-und ausgeführt werden müssen.

In die Drehachse des Unterbrechsers kann man nun eine halben Tropfen Unterbrecheröl geben. Silikonöl tut es auch, aber bitte nur "einen wönzigen Schlock" biggrin.gif

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NorbertE
Geschrieben am: 07.11.2006, 17:10
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Die Einstellvariante mit montiertem oder draufgestecktem Polrad funktioniert genauso, nur dass es durch die beengten Platzverhältnisse etwas Fummliger ist. Aber man kommt durch die beiden Langlöcher (die extra dafür in der Schwungmasse drin sind) auch ran. Eine Lampe ist dort sehr hilfreich. Dies kann ich im eingebauten Zustand das Motors machen und auch das Polrad kann dranbleiben. Es ist die "Schnellvariante", die aber genauso gut wie oben ist.

Wenn man bei seinem Moped aus irgendeinem Grund den Lichtmaschinendeckel runter hat, ist das die Gelegenheit, den Kontaktabstand zumindest zu kontrollieren, auch wenn die 2.000 km noch nicht rum sind. Geht schnell und kann viel Ärger ersparen.

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NorbertE
Geschrieben am: 07.11.2006, 19:20
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Stellen wir zum Schluss noch den richtigen Zündzeitpunkt ein. Dazu muss das Polrad abgezogen werden.

Dazu bedarf es eines speziellen Abziehers, den es z.B. auch als Nachfertigung von unterschiedlichen Anbietern gibt. Ich schreibe Das deshalb, weil ich schon die tollsten Dinger erlebt habe, auf welch brutale Art und Weise versucht wurde, das Polrad abzubekommen. Mit dem Hammer aufs Gewinde, was nachher Schrott war (und damit die Kurbelwelle), Mit dem Hammer zum "Lockern" aufs Polrad (Kurbelwellenzapfen verbogen= Schrott), mit Schraubendrehern unters Polrad als Hebel(rechtes Kurbelwellenlager Schrott)

Dieser Abzieher kostet irgendwo um die 5 oder 6 Euro, spart aber eine Unmenge Zeit und Geld.

Bevor wir aber den Abzieher benutzen können, muss die Mutter des Polrades ab. Dazu muss ich das Polrad "festhalten" oder an Diesem gegenhalten. Dazu gibt es Spannbänder (z.B. für Auto-Ölfilter im Baumarkt). Zur Not tut es auch eine Schraubzwinge, deren Arm ich als Hebelarm benutze. Auch ein guter alter Ledergürtel im Uhrzeigersinn aufgewickelt hilft mitunter (die modernen, strassbesetzten Gürtel für die Kniekehle gehen nicht biggrin.gif)

Ich muss vor dem "Reinstecken" von Schraubendrehern in die Langlöcher des Polrades zum Gegenhalten warnen. Auch dort kann man mehr Schaden anrichten, als die Sache wert ist. Immer das Polrad aussen halten!
Zum Lösen der Mutter geht am Besten ein Steck-oder gekröpfter Ringschlüssel.

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Mopedfahrer
Geschrieben am: 07.11.2006, 19:49
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Hallo Norbert!
Will hier mal deinen Beitrag von der Zündung um ein hier im SR2 Forumteil erweitern. Mir ist bewust, das das nicht unbedingt auf den SR2 passt, aber weil du die Zündung hier beschrieben hast, hänge ich es hier mit rann. Bei nicht gefallen müssen wir es vom Fuchs wieder löschen lassen oder verschieben. _uhm.gif

Die Kontaktlos gesteuerte Transistorzündanlage.

Diese Art der Zündanlage erfordert einen großen technischen Aufwand und wird deshalb wenig verwendet. Auser Simson und Trabant in den späteren Jahren.
Ein induktiver Geber besteht aus einem Magneten, der an einer Spule vorbeigeführt wird. (Schwungscheibe) Dieser löst dabei Stromimpulse aus. Diese Impulse gelangen auf eine Kippstufe, in der sie umgeformt werden. Nach der Umformung gelangen die Impulse auf einen Leistungstransistor, der dadurch angesteuert, d.h. leitend wird. Die Zündspule wird mit Energie versorgt und kann die benötigte Hochspannung liefern. So einfach das ganze klingen mag, giebt es doch eininge für und wieder. hmm.gif _uhm.gif

Zuerst die Für:
Die Vorteile einer Transistorzündanlage bestehen darin, das man bei einem geringen Steuerstrom ( bis 1A) einen großen Arbeitsstrom (6-12A)
auf die Spezialzündspulen geben kann. Dadurch steigt der Primärstrom schnell an und mit de Wahl eines günstigen Übersetzungsverhältnisses von normal
1:100 bis auf etwa 1:400 werden höhere Zündspannungen erreicht. Demnach ist die Zündleistung im oberen Drehzahlbereich besser. thumbsup.gif

Nun die Nachteile:
Die Anschaffungskosten sind hoch ( für Zwei und Dreizylinder Trabi und Warti)
der doppelte bzw. dreifache Aufwand wegen des fehlenden Zündverteilers. Ferner entsprechen die Betribsbedingungen für Transistoren im KFZ nicht.
Temperaturen von -30 bis+80grad C erfordern eine besondere Dimensionierung sowie die Kühlung der Transistoren erfordern einen höheren Stellenwert. _uhm.gif

Spannungsschwankungen treten auf, die Spannung muß stabilisiert werden, wodurch der Schaltaufwand erhöt werden muß. _uhm.gif

Dies und mehr werden die Väter vom SR1-2 sich gedacht haben, abgesehen von den damaligen Errungenschaften des real existierenden Sozialismuß, die noch nicht so weit waren. Nehme ich mal so an. _clap_1.gif cry.gif



Grüße vom Gerd.


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Glück Auf Gerd

Die Simme ist ein schönes Teil, macht den Vati und die Mutti g...... ( schön ).


Meine Mopeds: SR2 BJ. 1962, Spatz mit Fußrasten BJ. 1966, S83 BJ. 1996, ach und ein Mofa SL1 Bj. glaube 1970? und einen Roller Kymko BJ 2004 aber der läuft fast wie eine normale s50 ca. 60kmh
Neuestes Simson Moped das Leichtkraftrad S83 Bj. 1996
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essermopi
Geschrieben am: 07.11.2006, 21:40
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So Männers und Mädels
Hab mich gerad so schön in Norbert`s Zündungsdoku eingelesen,daß macht richtig
Spaß. tongue.gif ihm zu folgen. Es wär schön ,wenn in Zukunft keiner in Norbert`s Ausführungen
reinfunkt,sondern abwartet,bis er fertig ist. mad.gif
@Fuchs.... verschieb doch bitte irgendwelche Kommentare und Zusatzberichte in
einen ,was weiß ich " Kommentarthread".
@an alle wartet doch ab,bis Norbert fertig ist und ENDE sagt.
Trotz alledem
Gruß Rene

Achso Fuchs: "kannst natürlich diesen Kommentar löschen !!" tongue.gif




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Simson Hopfen und Malz ----Gott erhalt`s !!
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fahrfisch
Geschrieben am: 07.11.2006, 21:41
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Hallo Norbert,
bin schwer beeindruckt. Die Kondensatorfunktion habe ich nämlich so noch nicht durchdrungen (bis eben).
Ich möchte euch mei n Teilwissen auch nicht vorenthalten.
Die Kabeldurchführung des Zündkabels durch das Motorengehäuse ist ein Teil, welches auch manchmal Anlass für so manch durchgeschraubte Nacht gibt. Es gab nämlich im real existierenden Sozialismus Menschen, die zu Lasten der Qualität Stückzahlen gebracht haben, um den Wettbewerb zu erfüllen oder gar zu überbieten. Das äußert sich wie folgt:
Die Isolation des Bauteils lebt von der Materialgüte des Duroplasts. Bei Herstellung kommt es darauf an, eine bestimmte Zeit eine bestimmte Temperatur zu halten, um die erforderliche Vernetzung des Makromoleküls zu erreichen. Verringere ich die Verweilzeit im Werkzeug, kann ich zwar mehr produzieren, die Dinger sind aber nicht voll vernetzt und nehmen nach einer gewissen Zeit Feuchtigkeit aus der Luft auf. Damit ist die Isolation im Eimer und der Funke geht an falscher Stelle fremd.
Nur damit ihr es wisst...
Eine Frage hätte ich noch:
Wie groß sollte der Abstand zwischen Polschuh und Schwungscheibe sein? Ein Bekannter sagte mir, etwa 1 mm, je größer, desto besser. (Widerspricht aber meinem Schulwissen über Magnetfelder).
Noch eine Frage:
Hat einer von euch schon mal eine neue Elektronikzündung im SR verbaut? Erfahrungen?

Danke und Schönen Abend noch...


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Signatur ham´wa nich, kommt aber wieder rein!
Müssense halt immer wieder mal nachfragen!
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NorbertE
Geschrieben am: 08.11.2006, 09:57
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Ich mach einfach mal weiter. rolleyes.gif

nachdem die Mutter und die darunterliegende Federscheibe entfernt ist, wird der Abzieher ins Innengewinde des Polrades eingeschraubt. Dann hält man diesen mit einem 19er Maulschlüssel gegen und dreht den Ausdrückbolzen rein, welcher nun senkrecht auf das Kurbelwellenende gepresst wird.

Es gibt einen kurzen "Knack" und dann kann ich das Polrad einfach mit der Hand abziehen.

Auch das geht bei eingebautem Motor.

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NorbertE
Geschrieben am: 08.11.2006, 10:48
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Nun liegt die Grundplatte vor uns. Diese ist mit 3 M6-Schlitzschrauben mit dem Gehäuse verschraubt. Diese Schrauben werden gelockert, sodass ich die gesamte Grundplatte in den Langlöcher ca. 10mm nach rechts und links verdrehn kann.

An dieser Stelle braucht man auch keine Angst mehr zu haben, die Grundplatte ganz abzunehmen. Ein falsches Wiedereinsetzen ist durch die Anordnung der Langlöcher und die Position des Zündableiters nicht möglich.

Die korrekte Einstellung des Zündzeitpunktes erreicht man nun, indem man die Grundplatte und damit den Unterbrecher kreisförmig verschiebt. Grob vorgegeben ist es schon durch die Langlöcher. Da das Polrad durch den Keil ein stets gleiche Position hat, kann man nun durch Verschieben des Unterbrechers die Position oder Besser: den Zeitpunkt einstellen, wann er öffnen soll. Das ist eigentlich das ganze Geheimnis. biggrin.gif

Etwas Theorie wieder an dieser Stelle: Bei allen Simsonmopeds muss man eine "Frühzündung" einstellen. Beim Rh50-Motor der SR und KR50 sind es 2,5mm vor OT.
Was sagt das und warum?

Der Kolben bewegt sich exakt bei einer Umdrehung der Kurbelwelle einmal von ganz unten bis ganz oben und wieder zurück. Das Gemisch im Zylinder wird aber nur einmal gezündet. Diese eine Zündung muss ausreichen, um soviel Drehmoment zu erzeugen, dass eine Kraft (damit das Ding überhaupt fährt) abgegeben werden kann und ausserdem den Kolben hinunter und auch wieder hinauf zu bewegen. In der Abwärtsbewegung des Kolbens wird die Kraft zur Fortbwegung erzeugt und verbraucht. Nicht ganz verbraucht, den der Kolben muss ja ohne Antrieb wieder nach oben, um erneut durch die Verbrennung des Gemisches nach unten gedrückt zu werde. Dazu bedient man sich der Kurbelwelle, die so gestaltet ist, dass die Kurbelwellenwangen als Fliehgewichte ausgebildet sind. Diese Fliehgewichte nehmen bei der Abwärtsbewegung Kraft auf und geben diese für die Aufwärtsbewegung dosiert ab. So kommt der Kolben oben wieder an, um wieder eins auf die Mütze zu kriegen. biggrin.gif

Nun könnte man ja sagen, es wäre doch das Beste, genau am oberen Totpunkt oder kurz danach zu zünden. Wenn ich kurz vor Erreichen zünde, bremse ich ja eigentlich den Kolben in seiner Aufwärtsbewegung. hmm.gif

Die Antwort liegt in der Geschwindigkeit der Verbrennung im Zylinder. Nach erfolgter Zündung benötigt das Gemisch eine Zeit, um die maximale Energie abzugeben. In dieser Zeit ist aber der Kolben durch die Fliehkraft schon über den oberen Totpunkt drüberweg und bekommt tatsächlich kurz nach Überschreiten desselben die volle Verbrennungsenergie.

Das heist im Klartext: eine zu früh oder zu spät eingestellte Zündung vergeudet Energie. Dieser Zündzeitpunkt ist genau auf den Motortyp berechnet, fest vorgegeben und auf die einzelnen Komponenten (Kurbelwelle, Kolben, Hub, Verdichtung) abgestimmt. Ändert man z.B. die Verdichtung, muss man auch den Zündzeitpunkt ändern.

Der Vorteil der konstruktiven Ausführung der Zündung bei Simson ist eigentlich: man kann nichts extrem falsch machen. Man kann z.B. bedingt durch die Langlöcher in der Grundplatte nicht soviel Frühzündung einstellen, das der Kolben garnicht mehr oben ankommt oder gar das Pleuel verbogen wird.

Wie das nun praktisch gemacht wird, kommt als Nächstes.

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Hille
Geschrieben am: 08.11.2006, 17:12
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QUOTE (essermopi @ 7. Nov 2006, 22:40)
Es wär schön ,wenn in Zukunft keiner in Norbert`s Ausführungen
reinfunkt,sondern abwartet,bis er fertig ist. mad.gif

Na jetzt hast du aber auch dazwischen geredet tongue.gif oder hast du irgendwo

Ende

gelesen??

Schön wäre natürlich, solche Berichte in eine Art Wikipedia zu speichern.

Gruß Hille


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NorbertE
Geschrieben am: 09.11.2006, 08:58
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Zum Einstellen des richtigen Zündzeitpunktes, also dem Punkt, an dem der Unterbrecher gerade öffnet, benötige ich ein Messmittel, mit dem ich feststellen kann, wo sich der Kolben gerade im Zylinder befindet.
Einfach ausgedrückt: Ich muss die 2,5mm vor dem oberen Totpunkt messen können.

Dazu eignet sich so ziemlich alles, was durchs Kerzenloch passt. Idealerweise gibt es für diese Zwecke Messuhren; es geht auch der Tiefenmesser eines Messschiebers oder eine umgebaute Zündkerze, wie auf dem Bild.

In diesem Selbstbauteil läuft innen locker ein 4mm Stift.

Praktisch such ich mir jetzt den OT durch (rechts)drehn an der Kurbelwelle. Dabei schaut mein Stift dann am weitesten raus. Nun geht es zurück, bis der Stift die 2,5mm wieder nach unten gegangen ist.

Dabe sollte man den OT etwas "überdrehn", bevor man wieder zurückdreht, um das Spiel in/an der Kurbelwelle auszugleichen.

Bei Einstellung mit dem Messschieber oder ähnlichen Hilfsmitteln bitte möglichst die Mitte des Kerzenloches (und das gerade/rechtwinklig) nehmen, da der Kolbenboden ja ballig ausgeführt ist.

Bei meinem Hilfsmittel markiere ich nun die beiden Stellungen.

Die Kurbelwelle sollte, wenn man die 2,5mm vor OT hat, nun tunlichst nicht mehr bewegt werden.

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NorbertE
Geschrieben am: 09.11.2006, 09:30
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Nun muss die Grundplatte soweit verdreht werden (und damit der Unterbrecher verschoben), dass er gerade öffnet. Man könnte meinen, dass man Das mit dem blossen Auge sieht. Mit etwas Erfahrung geht das auch, aber man sollte bedenken, dass die Kontakte nicht parallel öffnen, sondern scherenartig aufklappen.
D.h., wenn sie aussen schon 1/10mm offen sind, können sie innen noch anliegen.
Bei bereits benutzten Unterbrechern haben sich durch den Abrissfunken auch bereits Krater und Spitzen auf den Kontakten gebildet, die man mit dem Auge so nicht wahrnimmt.

Man benötigt also wieder ein Messmittel. Dies wäre im Idealfall eine Fühllehre 0,1mm.
Hat man diese nicht, so kann man sich, wie auf dem Foto, mit Silberpapier aus einer Zigarettenschachtel (Nichtraucher sterben gesünder als Raucher biggrin.gif ) oder einer Schokoladentafel behelfen. Das wird zwischen die Kontakte geklemmt.

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NorbertE
Geschrieben am: 09.11.2006, 09:47
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Und jetzt kommt der etwas fummlige Teil. dazu benötigen wir wieder den Einstellnocken. Mit dem geht es wirklich am Besten, da die Grundplatte offen liegt. Man kann es auch mit dem aufgesteckten Polrad machen, kommt aber nicht umhin, dieses mehrfach abzuziehn und wieder aufzustecken.

Als 1. werden nun nochmals die korrekten 2,5mm vor OT geprüft. Hat man Diese, steht der Nocken ja auch richtig. Nun muss sich bei "gerade geöffnet" des Unterbrechers die Fühllehre gerade so herausziehn lassen. Ist dies nicht der Fall, dreht man vorsichtig!!! die Grundplatte in den lockeren Schrauben. Man merkt sehr schnell, in welche Richtung man drehn muss.

Ist der Punkt erreicht, an dem man den Streifen oder die Fühllehre herausziehn kann, werden die 3 Schrauben der Grundplatte festgezogen und danach wiederholen wir das Spiel nochmal mit der nun festen Grundplatte.

Der Sinn dieser Wiederholung ist, dass sich beim Festziehn der Schrauben die Grundplatte leicht verdrehn kann.

Bei diesem Arbeitsschritt ist wirklich wichtig: Kontrolle, Kontrolle, Kontrolle!

Und damit sind wir eigentlich schon fertig und haben eine korrekt eingestellte Zündung.

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NorbertE
Geschrieben am: 09.11.2006, 15:46
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Ich könnte nun sagen: Polrad drauf und fertig.

Aber da gibt es noch zwei erwähnenswerte Dinge:

1. die Konuspassung unseres Polrades muss sauber und fettfrei sein, denn, wie schon erwähnt, dient der Büchsenblechkeil nur zur Führung. Halten tut er nichts.

Dazu ist es notwendig, den Konus der Kurbelwelle und auch den Innenkonus des Polrades mit einem fettlösenden Reiniger zu betun. Da geht Alkohol, Aceton oder auch ein Metall- oder Bremsenreiniger aus der Sprühdose.

2. Muss man beim Aufstecken des Polrades beachten, dass ja der Unterbrecherhebel durch die Feder nun ganz innen steht. Der Nocken muss nun dran vorbei und darf das Miramid nicht beschädigen. Dort darf keine Gewalt angewendet werden. Auch das habe ich schon gesehn, dass ein neuer Unterbrecher durch gewaltsames Draufdrücken des Polrades eigentlich schon wieder Schrott war.

Durch den Konus kann man das Polrad am Anfang etwas kippen und sich so die Stellung suchen, dass es fast von alleine draufrutscht.

Als Letztes bleibt nur noch das Festziehen der Mutter. Unter die Mutter gehört eine Federscheibe: kein Sprengring, keine Zahnscheibe oder sowas. Die dient dem zusätzlichen Andrücken des Polrades.

Nun wird die Mutter unter Zuhilfenahme des Spanngurtes zum Festhalten des Rades richtig festgekracht. Das muss sitzen. Dann hat man auch keine Probleme mit eventuell abgeschertem Keil auf der Kurbelwelle.

Jetzt sind wir wirklich fertig und unser Moped sollte auf Anhieb anspringen. (Kerze und Stecker natürlich vorausgesetzt biggrin.gif )

Ganz zum Schluss schreibe ich noch was über die möglichen Fehler, deren Lokalisierung und Behebung.


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NorbertE
Geschrieben am: 11.11.2006, 21:46
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Bevor wir zur Fehlersuche, Behebung etc. kommen, möchte ich gerne noch zwei Sachen einfügen:

Zur Schmierung des Nockens des Polrades hatte ich ja geschrieben: "spezielles Unterbrecheröl". Ich selbst habe es nicht, es scheint es auch nicht mehr zu geben und ich nehme immer Silikonöl. Dieses hat den Vorteil, sehr "zäh" zu sein und es ist absolut elektrisch nicht leitend!

Tom hat aber ein Produkt erspäht, was dafür gemacht zu sein scheint
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NorbertE
Geschrieben am: 11.11.2006, 21:53
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Ebenso schrieb ich über die Polradabzieher (Es ist wirklich das Beste, man hat Einen!), dass es die bei Ebay gibt. Meiner ist noch Einer aus der guten alten Zeit (mit Aufsatz für die Ritzel und Innen- und Aussengewinde biggrin.gif )

Wiederum Tom hat da seine Erfahrungen gemacht:

" ...Mit den billig bei ebay angebotenen Dingern habe ich keine guten Erfahrungen gemacht. Da kann es passieren, daß man schon beim dritten Mal das Gewinde des Abziehers "abzieht", statt das Polrad. Es gibt im Moment aber eine italienische Firma am Markt, Namen weiß ich nicht, ist leider auf dem Ding auch nicht mehr zu lesen ... auf jeden Fall sind die Abzieher schwarz und hart, wie Stahl sein muß. siehe Foto! "



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