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> Mobil in der DDR - Material zusammentragen, Wie war das denn damals?
metal-star
Geschrieben am: 11.04.2010, 12:58
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Hallo Leute,

in unserem Geschichtskurs soll jeder eine kleine Übersicht erarbeiten zu bestimmten spezifischen Themen mit Bezug auf die DDR. Ich dachte mir, dass ich da mal alles nehme, was Räder hat und beschreiben wollte, wie die Volksmotorisierung so aussah etc. pp.

Interessant fänd ich da, wie hoch eben die Motorisierungsquote war, wer sich welches Auto leisten konnte, welchen (besonderen) Stellenwert Zweiräder hatten, wielang (und weshalb eventuell) man so lang auf die Fahrzeuge warten musste und ähnliches.
Sollte noch jemand interessante Vorschläge haben, her damit.

Ich hab bis jetzt nur Wissen aus "Zeitzeugenberichten" beziehen können. Gute Seiten dazu im Internet habe ich leider nicht gefunden, also wenn da jemand etwas hat, bitte sehr.
Und auch so, wenn jemand seinen Senf abgeben will, gern.

Grüße
Max
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Peterle
Geschrieben am: 11.04.2010, 17:40
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Hier mal ein Bild wie die Motoriesierung auf einer Norddeutschen LPG aussah!
Man hatte dort für die Bauern, die zu den Traktoren gefahren sind einige gemeinsame Fahrzeuge die alle Nutzen konnten!
So ein habe ich, ein SR2E.
Zeitlebens im einsatz auf einer LPG. War wo ich ihn bekommen hab stark runtergeritten, versduche ich wieder etwas originaler zu machen...

Das Hauptproblem war in der DDR das sehr viele Fahrzeuge in den Export gingen, sodass es noch weniger für den Inlandsmarkt gab!
Auch Materialknappheit führte zu einer KFZ unterversorgung, da es dem Werk( z.B. Sachsenring) nicht möglich wurde mehr Fahrzeuge herzustellen, einfach deswegen da es kein Material besaß.

Wer fuhr welches Auto? Naja, der Normale Trabant oder alte Wartburgs.
Natürlich gabs da auch unterschiede. Mein Opa bekam von seinem Werk immer neue Wagen aus Russland, die er dann abholen musste, das waren aber alles Wagen wo Fehler drinne waren, einmal hatte er einen Mossi ohne Stossdämpfer, da die vergessen wurden einzubauen... laugh.gif
Manch andere hatten defekte Schlösser oder ähnliches...

Angefügtes Bild
Angefügtes Bild


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MfG Hannes aus Meck-Pomm
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T138 25419
Geschrieben am: 11.04.2010, 22:28
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Man kann das Thema nach heutigem Maßstab idiologisch Korrekt angehen.....dann muß man halt sagen "die meisten fuhren Tabant,ein paar Wartburg und das Andere ist zu vernachlässigen oder waren Bonzenautos! Wartezeit bis zu 18 Jahren auf ein Neuwagen!".....so tönen es die Medien.....das ist aber rein schwar/weiß gemalt!

Die Realität war bunt. Dazu muß ich sagen,daß ich meine Erfahrungen in der Zeit von 1983-89 gemacht habe. Ich war in der Zeit der Berlininitiative jeden Dienstag auf dem Automarkt in Berlin /Schönefeld, hin und wieder auf der DHZ in Berlin und Cottbus und gelegentlich auf dem Automarkt in Cottbus.

Für den der BAR-Geld hatte UND SICH DIE MÜHE DER SUCHE MACHTE war eine reichliche Auswahl an Fahrzeugen NEU und GEBRAUCHT vorhanden bestimmt 20 Modelle vom Ostblockfabrikat bis zum "Westauto"!. Allerdings hat niemand Werbezettel wie heute in den Briefkasten gesteckt man mußte Initiative ergreifen!

Was gab es so
Häufigste der Trabant vom alten 500derter bis zu fabrikneuen 601 S deluxe. So gingen die Preise von 1500 Mark für einen gammligen 500derter bis 17000-20000 Mark für ein absolut fabrikneuen 601 S de luxe. Wobei 20000 Mark nur Preise vom hören/sagen sind seriöse Angebote hatte ich da nicht mitbekommen. 17000 waren aber drinn für ein nagelneuen 601 S de luxe der ab Werk 14700 kostete mit ein paar zusätzlichen Extras ( Himmel,Schonbezüge AHK,paar Chromsachen) auf 15500 kam. Wer also bereit war 1500- 3000 Mark Bonus drauf zu legen mußte keine 18 Jahre warten.
Aber die meisten DDR-Bürger planten anders. Der 12-14 Jahre alte Trabbi sollte fast noch das Geld bringen was der Neue kostet. So waren für um 10 Jahre alte Autos auch noch 7000-12000 Mark zu berappen. Da wurden PUR-Lenkräder nachgerüstet,auf Plastetürklinken umgebaut die eckigen Stoßstangen ran alles um das Auto neuer und wertiger erscheinen zu lassen.

Dann der Wartburg....vom 311er bis zum Neuesten 1,3! Preise kenne ich bei Wartburg nicht so genau aber 311er waren schon um 3000 Mark zu haben.

Skoda.......vom Oktavia über MB1000 bis zum neuesten 120er .Also MB1000 waren auch schon unter 2000 zu haben weil nicht so sehr gefragt

Lada vom 1200-1600 wobei die Neueren dann 2105-2107 hießen. Ein 2105 kam glaube ich so um 23000 Mark neu ein 2107 wohl bis 28000 Mark. Fabrikneue 2107 wurden mit bis zu 70000 Mark gehandelt. Für 10-15 Jahre alte durchgerostete 15-1600er Lada riefen die immer noch Preise um 30000 Mark auf. Da waren Spinner und Geschäftemacher am Werk! Wir nannten sie in unseren Kreisen "Die Superexperten"!.......die konnten den ganzen Tag Märchen erzählen und Hüte pressen,daß es eine Freude war............aber man mußte ihnen ja nicht auf den Leim gehen!

Moskwich.....von 407er bis zu relativ neuen Modellen. Die alten runden gab es schon für wenig1500-3000 Mark .....aber Moskwich war nie so gefragt wie Lada,weshalb da auch nicht so Mondpreise existierten.

Wolga.....vom 21er bis GAS 24 und 2410 wo bei ein 2410 doch recht selten war. Am häufigsten die Gas 24......von Privat die sie mal von der DHZ oder anders von Betrieben und Behörden hatten. Als Neuwagen für Privatpersonen gab es Wolga selten.Neupreis 28000 mark Marktpreise um 8000-17000 Mark. Wolga war auch nicht so gefragt wie Lada weshalb die Preise für gleichaltrige und ähnlich gut Erhaltene gut 10000 Mark unter Lada waren,wobei ich als Wolgafan sage. Wolga und Lada waren nicht vergleichbar. Wolga war viel bequemer,eleganter und größer als Lada. Wolga ging mehr auf die amerikanische Schiene.......Chevy-Impala der 60er vergleichbar und Lada war sportlicher.....FIAT Turin Ralley-Auto Nachbau!
Dann war Wolga schon recht was Spezielles. Nicht in jeder Stadt gab es Wolgawerkstätten und Wolgateile. So fuhren Wolga oftmals Leute die was mit KFZ-Wesen zu tun hatten und sich selber helfen konnten.

Waren wir beim Lada denken wir an den Polski-Fiat. Hier steckt der Lizenzgebername noch mit drinn und er ähnelte noch mehr dem Original. Mit den Fiatpreisen kenne ich mich nicht aus lagen aber deutlich unter den der Lada.

Saborosch (ich hoffe ich habe es richtig geschrieben)....die alten kleinen Runden bis zu den Neueren.......wurden gehandelt waren aber nie besonders gefragt.Preise kenne ich mich nicht so aus.

Noch ein recht seltenes Ostauto der TATRA. Gab es vom Modell 603 bis zum 613. Auf Automärkten hin und wieder zu finden meist aber über Zeitungen gehandelt und an Insider verkauft. Das waren ehemalige Regierungsautos und Behördenfahrzeuge. Tatra war meiner Meinung nach nach dem Scheika (an den aber nicht ranzukommen war) das beste Ostblockauto. Vater hatte einen 603/2 von 80 bis zu Wende. Auch der 613 war eine Klasse für sich!!! 3L V8 mit 180 PS.
Da das was für Insider war blieben die Preise in den 80ern auch im Ramen. 5000-12000 Mark für den 603er und um 25000 für den 613er. Werkstatt gabs nur eine in Berlin/Frankfurter Allee.....und da waren die Preise gepfeffert. Eine Auspuffanlage vom 613er kostete über 1000 Mark.....ein Austauschmotor 24000 Mark......warum ich das weis???wollte mal einen haben und hatte auch schon eine Probefahrt auf der Frankfurter Allee gemacht,habe aber wegen der Ersatzteilpreise und weil der Motor Öl saute doch die Finger von gelassen. Dann entschied ich mich doch zum Wolga

DER GOLF
Gab es als Golf 1 von der DDR mal eingeführt neu für 23000 DDR Mark bis zum Golf II die dann meist über Genexs kamen. Die Golf II wurden zu der Zeit neu mit bis zu 100000 Mark gehandelt. Warum nur??? WESTAUTO ebend!!! Ich hatte das "Vergnügen" GOLF II auf dem Betriebsgelände in Berlin bewegen zu können und war enttäuscht vom 100000 Mark Auto. Vom Wert ja.....aber vom Auto her hätte ich ihn nie gegen einen Wolga oder Tatra getauscht.....es war nicht mehr wie innen eine schön aufgemachte Hoppelkiste!

Kommen wir gleich zur nächsten Hoppelkiste!!! Mazda 323!!!
Nach dem Golf 1 von der DDR auch für etwa 23000 Mark ans Volk gebracht. Für kleine Japaner gemacht für glatte japanische Stadtstraßen.....aber nichts für DDR Straßen. Optisch stachen sie natürlich ab von den Ostautos mit ihrer Verarbeitung und den grün getönten Scheiben.....mutete alles um Welten moderner an......aber lage Strecken auf DDR-Straßen eine Strafe......vor allem auf der Rückbank.

Was gab es noch ??? Volvo
In den späten 70ern eingeführt aus Schweden......fuhren oft Ärzte,Künstler und Gewerbetreibende. Vollverzinkt und dankbares haltbares Auto. Volvo fand ich immer geil damals......nun nicht mehr nun kennt man Besseres! Die wurden in Berlin um 40000 Mark gehandelt.

Citrön
Der Erste Eingeführte war denke ich der Pallas......Klientel auch wie der Volvo. Später kam dann noch der BX dazu. Citrön war und ist gar nicht mein Ding und deshalb auch wenig Kennung.

Mercedes....
Konnte man natürlich auch in der DDR fahren wenn man unbedingt wollte. Es gab runde aus den 50ern bis zu neueren Modellen. Eine "Kante" von um 1970 gab es für rund 15000 Mark.......also ich hatte die Wahl damals Wolga oder Mercedes....je drei standen zur Wahl!!! Nur Mercedesteile gab es in Berlin nur gegen Westgeld und dann immer tauschen 1:5-1:7 war üblich......lieber nicht sagte ich mir. Einmal saß ich in einem 123er Modell 4 oder 5 Jahre alt damals mal mit drinn. Der Verkäufer wollte 60000 Mark........da gaben so manche für Golf und Lada mehr aus!

Was noch......P70,F9,F8,EMW und BMW,Fiat Miafioro in Guben hatte einer einen Opel Kapitän, OPEL P4, in den ende 80ern gab es 1 Volvo,ca. 13 Wolga (privat!!!Betriebe und Taxen nicht mitgezählt),2-3 Lada NIVA, 3 Tatra 603 ,ein Ford,einige Mazda 323,mind. 2 Citrön Pallas,3-4 VW Käfer,5-6 VW Busse und Transporter (konnte 86 auch mal einen 30 Km fahren) ein paar Golf I,2-3 Golf II, mind. 3 Mercedes,........schon recht bunt neben dem "Normalem" für eine Stadt damals 39000 EW.

Amerikanische Autos gabs auch......aber die waren sehr sehr selten....20 in der ganzen DDR.... mehr werden es wohl nicht gewesen sein.

Also wer Geld hatte und wollte.........ein Jahr lang wenigstens ein mal die Woche den Automarkt besuchte,dazu DHZ konnte haben was immer er wollte.
Es gab ebend nicht nur Trabant und Wartburg wie in Medien oft verbreitet!!!


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Gruß Axel
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fruit-of-the-loop
Geschrieben am: 11.04.2010, 23:23
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Der Pallas heisst GS oder GSA...Dacia haste noch vergessen.
Es gab einiges an Westwagen im Osten...
Einige die nach 61 einfach da geblieben sind, und solche die über Kanäle
(Übersiedlung in die DDR, Genex, Unfall auf der Transit, offizieller Import,
Sonderwünsche der Haut Vollée)in die Zone kamen.
In meiner Familie war das ein Lloyd Lp 400 von einem Westflüchtling...noch
ne Klasse unter´m Trabant.

Aber das Thema Westautos im Osten ist auch eher ein Eigenes...

(saborosch> saporoshez)
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T138 25419
Geschrieben am: 12.04.2010, 00:11
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QUOTE (fruit-of-the-loop @ 12.04.2010, 00:23)
Der Pallas heisst GS oder GSA...Dacia haste noch vergessen.
Es gab einiges an Westwagen im Osten...
Einige die nach 61 einfach da geblieben sind, und solche die über Kanäle
(Übersiedlung in die DDR, Genex, Unfall auf der Transit, offizieller Import,
Sonderwünsche der Haut Vollée)in die Zone kamen.
In meiner Familie war das ein Lloyd Lp 400 von einem Westflüchtling...noch
ne Klasse unter´m Trabant.

Aber das Thema Westautos im Osten ist auch eher ein Eigenes...

Dacia.......genau!!! recht weit verbreitet in der DDR.... wie konnte ich den vergessen!!! Renault...12??... Nachbau und für sein schnelles Rosten sehr bekannt......Kotflügelecke oben zur A Säule und über den Scheinwerfern bekannte Schwachpunkte! 26000 neu so in etwa.....
Vielleicht noch einen???? weis jetzt nicht.

Das waren so das Verbreiteste......gegeben hat es vereinzelt fast alles.....In Jamlitz hatte einer eine russische SIM Staatskarosse.....saß ich auch mal drinn,in Neuendorf hatte einer ein amerikanischen....Coupe mit dicken Türen....aber was das war??? Usw,Usw....


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Gruß Axel
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OTRIUS
Geschrieben am: 12.04.2010, 09:38
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Moin,

der Kumpel meines Vaters hatte damals in Leipzig einen Pallas (hießen die nich CX?) für 80.000 Mark gebraucht gekauft. Ein Technikwunder für damalige Verhältnisse, ich denke da an das Mäusekino und das pneumatische Fahrwerk...


--------------------
Fahrzeuge:

Albatros SD 50 2002
SR 50 1990
Duo 4/1 1988
Spatz SR 4/1 P 1965 + K 1969
Star SR 4/2 1966 + 1974
Habicht SR 4/4 1973 + 1974
Sperber SR 4/3 1970
S 51 Enduro 1990
Schwalbe KR 51/1 S 1973 + 1974
Schwalbe KR 51/2 1982
MZ Charly (Elektro) 2006
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enrico-82
Geschrieben am: 12.04.2010, 09:44
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Ich muss kurz beim Pallas einhacken:

Pallas ist eine ausstattungsstufe die es ab DS gab - unter anderem für:

DS (da gab es die Sparvariante ID), GS später GSA (kantiger) und dann wieder C6.


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Viele Grüße,
Enno


S51 B 1-3 - Klick SR 2E - Klick KR51/1K -Klick
VW 1200 L - Klick

in Erinnerung:
SR2 - Klick KR51/1K -Klick
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Dazzle
Geschrieben am: 12.04.2010, 15:19
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Die Citröen waren alles GSA Pallas.
Der Vater eines Freundes hatte einen Mazda 626. Woher auch immer.


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T138 25419
Geschrieben am: 12.04.2010, 19:08
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Könnte man noch versuchen zu beleuchten wer welche Autos fuhr im Arbeiter und Bauernstaat. Die teuren neuen Westimporte aller Volvo und Citrön fuhren als Erstbesitzer meist Arzte,Künstler und Gewerbetreibende....private Bäcker,Fleischer,Fotografen und Leute mit anderem Gewerbe. Als Zweitbesitzer kamen dann auch Leute quer Beet aus allen Schichten ran.
Wer gab 70000 für einen Lada oder 100000 für einen Golf??? Man sollts nicht glauben......Bauern waren in der DDR wenn sie sich die Arbeit machten und nebenbei Bullen und Schweine fütterten wohlhabende Leute......da ging es schon mal gleich mit den Miststiefeln in den 70000 Mark Lada.....auch mit Gemüse und Obst sind so manche zu Wohlstand gekommen.....die Lebensmittel waren stark subventioniert und so waren die Aufkaufspreise von Gemüse teils höher als in den Läden.....da kam es dann schon mal vor daß ein Gemüsebauer sich den Lada,Mazda;trabant oder was auch immer vom "Schwarzmarkt "überteuert holte.

Endeffektlich mußte man was nebenbei machen was gefragt war,in der KFz Brange sein um sich selber helfen zu können oder Westbeziehungen haben.
Von den normalen 8,75 Std. Normalschicht waren solche Summen nicht zu finanzieren.

Die anderen etwas ausgefalleneren Modelle die aber nicht so extrem teuer waren wurden quer Beet gefahren von allen Schichten. Da lag es dann am Inthusiasmus des Einzelnen wie viel Energie und Zeit er aufwand um ein bestimmtes Modell zu bekommen.



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Gruß Axel
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metal-star
Geschrieben am: 12.04.2010, 21:40
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Danke schonmal.

Frage in die Runde:
Kann mir jemand was zu dem Einbau der VW-Motoren ab 88 in den 1.3er Wartburg und ab 90 im 1.1er Trabi sagen?
Also speziell: Hohe Preise, wurden teilweise unbezahlbar. Wieso weshalb Lizenzbau von VW für teures Geld? DDR-Ingenieure entwickelten doch schon in den 70ern 4-Takter?!
Was fällt euch sonst -dazu- ein? hmm.gif

Danke
Max
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domdey
Geschrieben am: 12.04.2010, 22:05
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Ääähhhm, ich glaube, ihr habt noch den Vorgänger des Wolga M 21 vergessen ! Der hiess M 20 und hatte den Namen Pobjeda, was auf deutsch Sieg heisst . Er wurde in den Fünfzigern in grosser Stückzahl in die DDR importiert, und überwiegend als Behördenfahrzeug oder Taxi eingesetzt . Er wird oft fälschlicherweise als "Opel-Kapitän-Nachbau bezeichnet; ist er doch eine komplette russische Eigenentwicklung . Sein seitengesteuerter 2,1Liter -Motor verbrauchte aber Sprit, sodass einem an der Zapfsäule Tränen in die Augen schossen . 1956 löste der Wolga M 21 den Pobjeda ab, dessen Produktion 1960 endete . In Polen wurde der Pobjeda in Lizenz gebaut; kam ab 1951 als M 20 Warshawa auf den Markt und in verschwindend kleiner Zahl auch in die DDR . Die Polen entwickelten dieses Auto konsequent weiter, verpassten ihn später 'nen moderneren Motor, der auch im Transporter Nysa und Zuk verbaut war .


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Alexander der Grosse; grüsst aus Kolkwitz

Fahrzeuge:
SR 4-3 "Sperber" Bj '69
SR 4-1 "Spatz" Bj. '76
SR 4-2/1 "Star" Bj. '74
SR 4-4 "Habicht" Bj. '73
KR 51/1 (H) "Schwalbe Bj. '78
... und es kommen noch mehr ...
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domdey
Geschrieben am: 12.04.2010, 22:13
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QUOTE (metal-star @ 12.04.2010, 22:40)
Danke schonmal.

Frage in die Runde:
Kann mir jemand was zu dem Einbau der VW-Motoren ab 88 in den 1.3er Wartburg und ab 90 im 1.1er Trabi sagen?
Also speziell: Hohe Preise, wurden teilweise unbezahlbar. Wieso weshalb Lizenzbau von VW für teures Geld? DDR-Ingenieure entwickelten doch schon in den 70ern 4-Takter?!
Was fällt euch sonst -dazu- ein? hmm.gif

Danke
Max

Den Vertrag über die Zusammenarbeit unterschrieb Günther Mittag schon 1984 -auf eigene Faust ! Das war aber eine Sache, die superteuer war, die Entwicklungskosten für eigene Projekte aber wären viel teurer !
So kostete der Waartburg 1,3 Limousine in der Standard-Ausführung 30 200,-Ostmark, die Luxus-Ausführung 1,3S mit Schiebedach 31.700,-Ostmark .
Wias der Tourist kostete, erkundige ich mich noch . Ebenso über die Preise des Trabant 1,1 . wink.gif


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Schmiedeberger
Geschrieben am: 13.04.2010, 12:59
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Unsere Nachbarn hatten damals einen Zastava aus Jugoslawien, aber der war meiner Erinnerung nach doch eher selten im DDR-Straßenverkehr anzutreffen.


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Mfg Stephan
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Dazzle
Geschrieben am: 13.04.2010, 13:34
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QUOTE (domdey @ 12.04.2010, 23:13)

Den Vertrag über die Zusammenarbeit unterschrieb Günther Mittag schon 1984 -auf eigene Faust !

Richtig. Abgesegnet wurde es trotzdem.
Die materiellen Hintergründe der Produktion von VW-Motoren in der DDR waren überwiegend Devisen beschaffender Art einerseits, andererseits die Lohnkosten günstigere Fertigung für VW.

Ein sehr großer Teil der Motoren ging in die "BRD", zu VW.
Ein kleiner Teil blieb im Lande für den wesentlich geringeren Bedarf welcher in der DDR benötigt wurde.

Die Motorenblöcke und -wellen wurden seinerzeit in Leipzig - Kleinzocher, beim VEB GISAG, auf einer extra errichten Fertigungsstrasse gegossen bzw. gefertigt. (GISAG = Giesserei, sowjetische Aktiengesellschaft) und im extra errichteten Werk Mosel dann zu kompletten Motoren fertiggestellt.


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Motorradrocker
Geschrieben am: 13.04.2010, 16:54
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Wie ein Vorredner korrekt sagte, waren alle eingeführten Citroen GSA Pallas (später auch BX), alles andere (GS, DS/ID ...) kam offiziell nie ins Land.
Allerdings der Peugeot 305, der gerade in Berlin hin und wieder zu sehen war.

Wenn man jemanden bei der DHZ kannte, konnte man auch schonmal ganz früh morgens dort einschlagen und sagen, dass man unbedingt der erste sein muss. Dann ist man schon mal günstig an einen brauchbaren M24 gekommen.

Die Vorkriegskonstruktionen F8, F9 oder auch den P70 wollte in den 80er Jahren eigentlich niemand mehr haben.

@ Max: Interessant wäre noch, in Deiner Arbeit auf Versehrtenfahrzeuge einzugehen. Speziell das Duo und seine Vorgängermodelle.

Was ich hier bislang noch gar nicht gelesen hab, ist das Tempo-Dreirad.
Am anderen Ende wären noch Tavria und Aleko zu nennen, die ganz zum Schluss angeboten (aber fast nicht mehr gekauft) wurden.

EDIT: Ein Buch, das ich JEDEM hier ans Herz legen kann, ist der Bildband "Straßen der DDR" von Michael Krone. 240 Seiten, prall gefüllt mit ganz alltäglichen s/w-Fotos (auf fast allen befinden sich Fahrzeuge), aufgenommen unmittelbar nach dem Mauerfall.
Bei 29,90 Euro hab ich nicht überlegt, DAS Buch MUSSTE einfach sein.
ISBN: 978-3-7688-5793-2


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