Die sieht optisch wirklich gut aus und ich glaube Dir, Dhonie, dass da erst mal nichts durchschlägt.
Ich hab mich mit der Thematik vor einer Weile intensiv beschäftigt und habe eine einzige neu gewickelte Spule, die ich bedenkenlos einsetzen würde. Die stammt aus einer tschechischen Motorenwickelei von einem dortigen Mitarbeiter, der selber Jawa-Fan ist. Auf die Frage einer Serie der Regenerierung (100 Stück) hab ich ein Lachen und ein "Nje" gehört. Die machen Motore und sind ausgelastet.
Die Krux fürs Do-it-Yourself ist wirklich die Isolierung, vorausgesetzt, man bekommt sie ordentlich gewickelt. Die Wickeldaten sind ja bekannt.
Die Zündspannung bewegt sich im Millisekundenbereich bei 18.000 Volt (18 KV). Die muss innerhalb der Spule und auch bei der Ableitung beherrscht werden.
Der (unbehandelte) Kupferlackdraht der Hochspannungswicklung ist nach dem Wickeln allein kein Garant für die Durchschlagsfestigkeit innerhalb der Spule, weil es beim Wickeln zur mechanischen Beschädigung der Lackschicht kommen kann. Aus diesem Grund wird die komplette Spule mitsamt dem Spulenkörper mit vorzugsweise Schellack unter Druck getaucht und anschliessend getempert.
Der sehr dünnflüssige Schellack (ein Isolierlack) wird dabei in die Hohlräume innerhalb der Spule gepresst und versiegelt sie auch nach aussen hin. Bei alten Spulen sieht man das z.B. am Eisenkern. Da ist ne dünne Lackschicht drüber.
Bei Schrumpfschläuchen ist es so, dass die Meisten nur eine Durchschlagsfestigkeit bis max. 15 KV aufweisen. Es gibt auch 25 KV. Lad Dir mal ein Datenblatt runter. Z.B. vom Branchenprimus:
http://www.hellermanntyton.de/site/downloads/datenblatterDer nächste Knackpunkt ist die Hochspannungsableitung. Dafür eignet sich herkömmliches Zündkabel. Es ist mir sowieso ein Rätsel, warum man nicht ein Stück Zündkabel (was bis zur Kerze reicht) montiert hat. 1. ist es flexibel und 2. hätte man sich die Fehlerquelle Zündwinkel gespart und wäre mit einer Gummidurchführung ausgekommen.
Ich glaube Euch unbesehn, dass da erst mal nichts durchschlägt, aber bedenkt den Einbaufall: Dreck, Sprit, Feuchtigkeit...sind alles Killer.
Ein Leiterplattenversieglungslack ist nicht hochspannungsfest.
Versuch mal, Schellack zu bekommen. Es gibt in D wohl noch eine Bude, die den herstellt. Alternativ wäre die Frage bei einer Motorenwickelei.
Dann tränken, vielleicht unter Druck und liegenlassen.
Wäre einen Versuch wert.
Wenn die Sonne der Kultur tief steht, werfen auch Zwerge lange Schatten.
Karl Kraus