Hallo Knieblech (was für eine Anrede
),
vielen dank für Dein Lob an mich. Ich hab es damals versucht, allgemein verständlich (das frühere Wort wäre "polytechnisch"
) rüberzubringen, was nicht einfach ist. Wolfgang als der grössere Experte hat mich immer aus den Augenwinkeln dabei begleitet und an wichtigen Stellen auch korrigiert. Den Dank gebe ich also an Wolfgang weiter.
Ich weiss nicht, wie fit Du elektrisch bist. Für einen Laien ist die Erklärung von "Strom", "Magnetismus" immer schwierig zu verstehn.
Wolfgang hat es schon geschrieben: Die Zündungen, egal ob Sr2, S50, sind alle gleich. Man hat im Laufe der technischen Fortschritte nur versucht, die wirklich Mängelbehaftete Unterbrecherzündung zu..
verbessern, verfeinern.
Die "Elektronikzündung" funktioniert genau so, wie die ganz einfache Zündung im SR2. Der Unterschied besteht darin, dass man den mechanischen Unterbrecher ersetzt hat. Je nachdem, was an "Hightech" grad da war und ist.
Dazu muss man wissen, dass der Unterbrecher (als einfacher Schalter) genau in dem Moment öffnen muss, wo der Stromfluss in der Spule am grössten ist. Man hat also einerseits versucht, den mechanischen Verschleiss abzuschaffen und andrerseits auch den elektrischen "Verschleiss" durch den Kontaktabbrand.
Anfangs war es die "Transistorzündung". Die hatte immer noch einen mechanischen Unterbrecher, die eigentliche Schaltung übernahm aber eben der Transistor. Vorteil: kein Kontaktabbrand mehr durch den Strom. Nachteil: immer noch mechanischer Verschleiss.
Dann kamen die Hallsensoren,worauf die S50-Zündung basiert. Der Name Hall basiert übrigens nicht auf dem akustischen Hall, sondern rührt vom Erfinder des Prinzips her.
Der Vorteil: berührungslos, keinerlei mechanischer Verschleiss, kein "elektrischer Verschleiss" durch Kontaktabbrand.
Einen Nachteil haben alle sensorgesteuerten Zündungen (generell alles sensorgesteuerte): Ein Sensor kann nur geringe elektrische Ströme schalten. Man benötigt also im Anschluss einen aufwändigen und auch störanfälligen "Stromverstärker". Im Fall S50 ist es das "Steuerteil".
Der absolute Vorteil einer elektronischen Zündung (egal, welche) ist die Möglichkeit der punktgenauen (auf die Millisekunde genau!) Einstellmöglichkeit des Zündzeitpunktes.
Andersrum: Wir reden beim SR2 von 2,5mm vor OT. Das schafft man mit dem mechanischen Unterbrecher auf der Werkbank problemlos. Ist man mit dem Ding jedoch 2 Kilometer gefahren, stimmt das schon nicht mehr.
Der Essi nimmt es aber nicht übel und auch ein S50 nicht.
Es ist also eine Philosophiesache.
Soviel erst mal zu den unterschiedlichen Zündungen...
Edit: Wolfgang, kann es sein, dass Du ein zu Deiner Erklärung nicht ganz passendes Bildchen verwendet hast?
Wenn die Sonne der Kultur tief steht, werfen auch Zwerge lange Schatten.
Karl Kraus