Ein Bekannter meinte, er hätte ein Rad mit so einer seltsamen Gabel. Es stellte sich als ein ehemaliges Anker-Sichelrad heraus. Es war eine totale Bruchbude, eigentlich absoluter Schrott (habe noch nie dermaßen verschlissene Vorderachs- und Steuerkopflager gesehen). Rahmen bereits mehrfach geschweißt und mit Rissen übersät. Aber ich sollte es für 50 € wieder herrichten. Etwas Enthusiasmus (beim Glockentretlager gings nur mit dem Gasbrenner weiter), und dann kam das hier bei raus. Ganz nett geworden an den Kosten gemessen. Der Rahmen ist übrigens ein 1965er Mifa Tourenrad, original sind offenbar nur noch die Gabel und das vordere Laufrad mit 1,8 mm Speichen. Und eventuell der Scheinwerfer aus Bakelit, keine Ahnung. Der war auch schon innerlich zerbröselt aber leuchtet jetzt auch wieder.
Das Rad fährt sich gemütlich, das liegt aber eher an dem Sattel und den 2.00er Reifen. Federwirkung der Gabel merke ich kaum, eher machen sich axiale Schwingungen des Laufrads bei langsam gefahrenen Kurven bemerkbar. Als ob die Vorderachse zuviel Spiel hätte. Also diese Konstruktion ist zwar nett anszusehen, aber wohl zurecht gescheitert.
P.S. mit den 50 € kam ich dann doch nicht ganz hin, die Reifen hatte ich für 15€/Stück als Sonderposten im Radladen um die Ecke geschossen aber vorderes Schutzblech, Lenker, Sattel, schwarzer Lack, Schläuche, Kleinteile ... ca. 80 € warens dann.
Angefügtes Bild
Eure Vorkriegsräder
