Die Sache mit dem Licht...
Schmied |
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Eure rege Diskusion ist ja ganz nett, aber... Das Zusammenspiel Licht-Zündung ist mir im Bezug auf gegenseitige Beeinflussung in einem zusammengehörenden Magnetfeld grundlegend klar. Wenn da eine Sache nicht stimmt kann es durchaus einfluss auf die andere Sache haben. Von Verschmutzung, schlechten Kontakten, defekten Spulen mal ganz zu schweigen. Wärme im Überfluß ist beim Thema Induktion ohnehin kontraproduktiv... Das war aber eigendlich auch nur als Zusatzfrage gedacht gewesen. Mein eigendliches Problem ist, dass auf einmal nur noch die halbe Spannung (belastet) erzeugt wird. Kluge Leute unter euch sagen jetzt sofort: "6V bei 2 Spulen, somit 3V bei einer Spule -ergo, eine ist kaputt" Soweit war ich auch schon, doch falsch gedacht. Ich habe die Grundplatte prüfen lassen (Induktionswiderstandsmessung) und mit einer funktionierenden Platte vergleichen lassen. Alle 4 Spulen (2 davon vermeindlich deffekt) erzielten die gleichen Werte... Gruß, vom (selten so ratlosen) Schmied
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Wolfgang |
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QUOTE (Schmied @ 25. Jul 2007, 15:13) | "6V bei 2 Spulen, somit 3V bei einer Spule -ergo, eine ist kaputt"
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Hallo Schmied, Beide Lichtspulen sind aber parallel geschaltet! Aus Deiner Fehlerbeschreibung und bisheriger Diagnose werde ich nicht recht schlau. Aber Du hast doch die Grundplatte als Ursache ermittelt. Wenn Du sie mir herschickst, kann ich auf meinem "Prüfstand" das fehlerhafte Teil einkreisen. Oder Du baust Dir sowas gleich selbst. Hier nochmal das Foto: Gruß Wolfgang
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NorbertE |
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Matthias, Du schriebst (schreibtest ) weiter oben, dass es mit einer anderen Grundplatte wieder geht. Ergo kann man einen Defekt im restlichen E-Teil des Mopeds ausschliessen. Es muss zwingend an der Grundplatte liegen. Und wenn bei 2 parallel geschaltenen Lichtspulen (nicht wegen der Spannung, die bleibt gleich) eine unter Last durchschlägt, geht dadurch die andre in die Knie. Nur so kann es sein!! Eine schnöde Widerstandsmessung nutzt da garnichts. Grüsse Norbert
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OnkelEiche |
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Hallo Leutz, Da will ich doch mal meinen Dreier zu diesem Thema dazugeben. Die Fehlersuche ist in der Tat nervig und für den Laien oftmals nicht machbar. Wichtig ist zu wissen, dass beide Lichtspulen ein Wicklungsende auf Masse liegen haben (Wechselspannung), die hier gebotenen Messmethoden sind also in Sekundenschnelle nicht machbar! Wenn man eine Lichtspule prüfen will (ISO-Test), muss nach dem Ausbau der Grundplatte zunächst jedes Masseende der beiden Spulen vom Spulenkern abgelötet werden. Erst dann kann die Messung beginnen. Man nimmt einen Kurbelinduktor oder ein modernes ISO-Messgerät und misst nun ein Spulenende gegen den Spulenkern (Grundplatte) mit 1000V Gleichspannung. Bei einem schlechten ISO-Widerstand (größer 200 Megaohm) ist zu erwarten, dass bei einer warmen Spule dieser Wert drastisch schlechter wird und es empfielt sich eine Hochspannungsprüfung. Wenn diese dann (bei etwa 1500V Wechselspannung) mehr als 10 mAmpere fließen lassen, ist die Spule fehlerhaft. Dass Trocknen (Backofen) bewirkt da eine deutliche Verbesserung. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass unsere heißgeliebten Oldies mehrere Jahrzehnte alt sind und die Isolation um den Spulenkern sowie der Lack auf dem Draht extremen Temperaturbelastungen ausgesetzt waren und sind. Der Zusammenhang mit der Zündung bei eingeschaltetem Licht ist klar: Hat eine Lichtspule irgendwo Masseschluss, wirkt der Strom (Kurzschluss) dem Magnetfeld des Polrades entgegen und die Zündung bricht zusammen. Hier noch ein paar Werte meiner Messungen: Lichtspulen beide in Ordnung Leerlaufspannung um die Dreißig Volt, unter Last dann an der Scheinwerferlampe 6,2 Volt und am Rücklicht 5,9 Volt (abhängig von dem verwendeten Leitungsquerschnitt und der Länge). OnkelEiche
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Schmied |
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Schön, dass wir uns erstmal über die Grundlagen einig sind! Das der Ausfall einer Spule nicht die halbierung der Spannung bewirkt ist klar. Deshalb ging ich auch eher davon aus, dass eine defekte Spule die andere in der stromerzeugung "bremst". Komisch ist nur, dass es genau die halbe Spanung (belastet) ist. Unbelastet kommen genau 7V raus. Zur durchgeführten Messung der Spulen kann ich nicht so viel sagen. Ich habe diese ganze Sache einem alten Motorenbauer der mal eine Wickelei betrieben hat gegeben. Als Fachmann für Spulen und Wicklungen war er für mich die erste Wahl für diese Fragen. Auch wenn er erst nicht recht wollte (Rentner haben nie Zeit) brachte er mir heute früh das Ergebnis. Nach seinen Angaben hat er eine "Induktionswiderstandsmessung im belasteten Zustand" durchgeführt, die jeden Fehler einer Spule aufzeigen würde. Ein Durchschlagen der Windungen kommt seiner Meinung nach nicht in Frage und wäre auch bei der Prüfung aufgefallen. Allgemein zu meinem Problem wollte er nichts sagen, da "er sich nur für Stromverbrauchende Geräte interessiert. Um Schwunglichtmaschinen jeder Art hat er von je her einen großen Bogen gemacht." Ich hab jetzt die ganze Sache erstmal in die Ecke geschmissen (hab ja noch mehr zu tun ) und werde mich mal über den kommenden langen Winter intensiver damit beschäftigen...
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Schmied |
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Nochmal zu diesem Thema... Ich hatte Fragen gestellt und habe jetzt selber ne (nichtmal schlechte) Antwort gefunden. Warum ich auf einmal nur noch den halben Strom an der Lichtseite hatte weis ich immer noch nicht und es interessiert micht zur Zeit auch weniger, aber... Ich hatte nun doch nochmal ein Gespräch mit dem alten Motorenbauer, da er es nicht so übers Herz bringen kann, einen Essi-Fahrer hängen zu lassen. Er selbst ist früher leidenschaftlich SR1 gefahren. Dennoch, von diesen Schwunglichtanlagen hält er nichts und er versuchte in seinem Leben diesen so weit wie möglich zu umgehen. Also: Das besagte Problem: "Licht an - Motor aus" ist ja weitläufig bekannt. Wie schon öffters erwähnt gibt es Tips die mehr oder weniger zum Erfolg führen. Man kann aber kein Problem lösen wenn man die Ursache nicht kennt. Und genau diese wurde jetzt ermittelt. Da ich selbst bei meinen 2 Mopeds in der letzten Zeit mit diesem Problem zu kämpfen hatte, hab ich den Tip des Meisters ausprobiert. Es geht!!! Er erklärte mir das diese Art von Zündung mit Lichtmaschine genau auf die jeweiligen Bedingungen des Fahrzeugs abgestimmt sind. Die Zündung macht den Funken und die Lichtspulen erzeugen im Idealfall 6V bei 18W. Jede Abweichung der Werte kann in diesem geschlossenen System zum Zusammenbruch des Ganzen führen. Im Idealfall haben wir einen Verbrauch von 18W (15W vorn und 3W hinten) Viele werden, so wie ich im Rücklicht mangels einer 3W Birne eine handelsübliche 5W Birne verbaut haben. Praktisch gedacht ergibt sich somit sogar eine gewisse Sicherheit gegen das durchbrennen der Biluxlampe. Aber genau das Gegenteil ist der Fall. Da wir nun einen Gesamtverbrauch von 20W haben müssen die Spulen auch eine höhere Sromstärke erzeugen, da die Spannung nicht höher gehen kann. In der Praxis fällt sie sogar noch etwas, was einen weiteren Stromanstieg bewirkt. Dafür sind die Spulen aber nicht ausgelegt, sprich sie werden überlastet und damit auch das gesammte System Magnetfeld - Zündung. Bei den ohnehin schon nicht übertrieben großen Induktionsreserven reicht dies aus, dass die Zündungsseite nicht mehr genug Energie abbekommt, und somit nicht mehr richtig arbeiten kann. Fazit, damit die Schwunglichtzündung optimal arbeiten kann, dürfen auch wirklich nur 18W auf der Lichtseite abgenommen werden. Eine etwas lange Ausführung, aber man sieht, dass man den alten Meistern manchmal doch noch nen Trick ablauschen kann. PS: Ich habs probiert und nach den ersten Probefahrten muß ich sagen: "Es geht!" Gruß vom Schmied
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Sven |
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QUOTE (Schmied @ 3. Aug 2007, 11:39) | ....Da wir nun einen Gesamtverbrauch von 20W haben müssen die Spulen auch eine höhere Sromstärke erzeugen, da die Spannung nicht höher gehen kann. |
Das könnte dann auch der Grund sein, warum mir relativ oft die Biluxbirne durchgebrannt ist,- ich habs langsam aufgegeben, mit Licht zu fahren . Natürlich hab ich hinten auch die 5 W - Birne drin. Gruß Sven
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dragonbeast |
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Hallöchen, habe jetzt nicht alle Beiträge gelesen, aber zum Problem: Hatte auch schon das Phänomen das die Spule im Standgas wenig Strom produziert hat, was letztendlich nur daran lag das der Abstand zur Schwungmasse (Luftspalt) zu groß war, und so sich in niedrigen Drehzahlen kein Magnetfeld aufbauen/also eine Spannung induziert werden konnte. Habe dann die Löcher in der Grundplatte erweitert und die Spule weiter nach aussen gesetzt und siehe da alles wunderbar. Kleiner Aufwand-große Wirkung!!! Vielleicht einfach mal schauen ob´s daran liegt... Gruß Tobi
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Wolfgang |
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QUOTE (Schmied @ 3. Aug 2007, 11:39) | Nochmal zu diesem Thema...
Ich hatte Fragen gestellt und habe jetzt selber ne (nichtmal schlechte) Antwort gefunden. ... Eine etwas lange Ausführung, aber man sieht, dass man den alten Meistern manchmal doch noch nen Trick ablauschen kann.
PS: Ich habs probiert und nach den ersten Probefahrten muß ich sagen: "Es geht!"
Gruß vom Schmied |
Hallo Schmied, was Du hier als neue Erkenntnis scheibst, hast Du alles schon einmal gewusst, bzw. hättest Du damals nach dem Beitrag von Essermopi über seinen Plan "Umbau Rücklicht" längst wissen müssen! Guckst Du hierGruß Wolfgang
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Schmied |
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Nachtrag: Also, Wolfgang, bei dem Umbauthema ging es allgemien um die maximale/minimale Leistung der Lichtanlage und ihrer Folgen. Eine Beeinflussung der Zündung abhängig von der Lampenleistung wurde nicht besprochen und es konnte mir bis jetzt auch keiner diesen Grund der Zündaussetzer nennen. Somit ist diese Erkenntnis neu für mich. Ich bin bisher nicht davon ausgegangen das 2W Mehrleistung so eine Wirkung haben können. Das man die richtigen Lampen einsetzen muß um ein Durchbrennen zu verhindern ist ja wohl logisch. (darum gings damals bei 'essermopi') Und dennoch, in meinem Fall ist die falsche Glühbirne nun doch wirklich der Grund für die Zündaussetzer gewesen. Habe heute eine größere Probefahrt mit starken Belastungen gemacht und kann sagen, es funktioniert. Selbst im Standgas läuft der Motor mit eingeschaltetem Licht hervorragend. Vorher wäre daran nicht zu Denken gewesen...
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Schmied |
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Und hier noch die technische Umsetzung: Wie schon gesagt gibt es im Handel keine Glühlampen 6V/3W BA15s mehr. Ich habe deshalb eine Kugellampe 6V/3W E10 vom Fahradscheinwerfer verwendet. Um die Lampenfassung am Moped nicht umbauen zu müssen, habe ich einen Adapter gebaut. In den Schaft einer alten BA15s Lampe habe ich eine Schraubfassung E10 eingelötet und verleimt. Somit kann ich die Kugellampe in der Fassung des Mopedrücklichtes einschrauben. Einfacher gehts wirklich nicht...
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der Lehmann |
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Hallo Leute, alles super erklärt und alles nachvollziehbar. Für mich stellt sich aber immer noch die Frage, warum geht es bei den meisten Mopeds mir 5W im Rücklicht und bei einigen halt nicht? Wolfgang hat Recht, ich habe auch schon 3W-Lampen auf dem Teilemarkt bekommen. Leider sind die Glaskolben bei der alten Ausführung etwas zu groß im Durchmesser für die Hexennase. Nach anfänglichen Problemen bei meinem SR 2 geht es jetzt wunderbar mit 5W. Der SR 1 läuft schon von Anfang an mit 5W ohne Schwierigkeiten. Jürgen
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Viele Grüße, Jürgen
Teilnahme UT 1 bis UT 6 und UT 8 bis UT 13 UT 14 in der Sächsischen Schweiz im Jahr 2021 auch abgesagt!
"Das Können ist des Dürfens Maß!" Paul Preuß
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NorbertE |
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Man lese bitte das hier aufmerksamWas sagen denn die Experten nun zu 3 oder 5 Watt? Grüsse Norbert
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