Schaltung
NorbertE |
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Diesen Abstand misst man nun mit dem Tiefmass des Messschiebers. Der kann (wie gesagt konstruktionsbedingt) 0,5 oder auch mal schnell 2mm sein. Von dem gemessenen Abstand ziehen wir 0,2mm ab. Das erklär ich noch, warum. Als Beispiel: Wir haben meinetwegen genau 1 mm gemessen. Minus 0,2 sind 0,8mm. Und jetzt brauchen wir etwas in der Grösse des Kugellagers, was 0,8mm dick ist! Im Maschinenbau (handel) gibt es diese Ausgleichscheiben für verschiedene Lagergrössen und auch Dicken. Die wird nicht jeder haben oder schnell beschaffen können. Auch eine Drehbank wird nicht jeder links neben sich stehn haben. Man kann sich einfach mit einem Tetrapack behelfen. Ohne Jux!! Man schneidet aus einem Tetrapack einfach soviel passende Scheiben, bis man (unser Beispiel: 0,8mm) die entsprechende Dicke hat. Die werden eingelegt, neue Dichtung und schwarzer Staubdeckel drauf und fast fertig.
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Wenn die Sonne der Kultur tief steht, werfen auch Zwerge lange Schatten. Karl Kraus
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NorbertE |
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Ich schreibe bewusst "fast" fertig, denn wir erinnern uns, dass wir das Lager auf Anschlag reingedrückt haben, wir aber ein Lagerspiel benötigen und an Ausgleichsscheiben 0,2mm zuwenig reingetan haben. Das Lager "könnte" nun die 0,2mm von alleine rauswandern. Die Betonung liegt auf "könnte". Das Kettenritzel kommt auf die Welle und mit zwei kräftigen Hebeln (Schraubendreher, Hartholzkeile) bekommt das Ritzel (und somit die Welle und damit das Lager) von hinten (zwischen Ritzel und Motorgehäuse) einen kräftigen Ruck nach aussen. Damit ist das Lagerspiel eingestellt. Es ist die "russische Schnellmethode" und wenn die Löcher in den Gangrädern und auch die Zapfen am Schaltstern schon ausgelutscht sind, hilft sie auch nicht unbedingt oder für lange Zeit. Dann hilft wirklich nur Motorüberholung und da kommen wir zum nächsten Problem: Gangräder und Schaltsterne sind rare Teile. Die Räder kann man überholen, die Schaltsterne nicht. Achtet also auf diese Stelle "Axialspiel der Abtriebswelle" und vermeidet das "Gängespringen"!!
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Cloyd |
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Verständlicher kann man es nicht erklären! Super!Sogar ich als absoluter Getriebe N00b habs versanden...is ja eigentlich ganz einfach.
mfg Toni
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1957 SR2,beige,Originalzustand 1958 SR2,beige,Opas Arbeits-Essi 1964 Schwalbe,orange,im Neuzustand 1964 Schwalbe,soll tundragrau werden 1964 Schwalbe, blau, patiniert 1964 Pedal-Spatz, soll maron werden 1964 Spatz, rot, patiniert
Nur wer sein Moped fährt, liebt sein Moped.
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NorbertE |
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Hille, danke fürs Lob. Ich versuchs immer "polytechnisch" rüberzubringen und stosse da manchmal an meine Grenzen. Ich bin mir nie sicher, ob es richtig ankommt. Ausgleichsscheiben habe ich noch einen Altbestand, hatte aber mal im Netz einen Lieferanten gefunden. Googel mal bitte selber, die Dinger heissen wirklich "Ausgleichsscheiben". Wenn, auch bei etwas "angenagten" Flanken am Schaltstern und den Rädern, dieses Spiel stimmt, kann es durch den definierten Abstand eigentlich nicht mehr zum "Gängespringen" kommen. Unten noch mal ein Foto: links eine Garnitur nagelneu/unbenutzt...rechts dasselbe Rad 1.Gang, was man so eigentlich nicht mehr verwenden kann. Nicht etwa wegen der "eirigen Löcher", nein, nur wegen der "rundgelutschten" Kanten der Löcher.
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NorbertE |
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Jetzt hab ich natürlich gepennt und nur Hille angesprochen, da ich den Rest nicht gelesen hab: Danke auch an die Anderen, es freut mich sehr, wenn es angekommen ist. Dazu sollte so ein Forum da sein. Oben schrieb ich, dass man die Räder regenerieren kann (die Schaltsterne wirklich nicht!!!) Für die "Experten"  werde ich auch das erklären. Die Losräder 1. und 2. Gang bestehen aus vergütetem Stahl. Also hartes Zeugs. Ob die Löcher nun "eirig" sind oder nicht, spielt keine Rolle. Die Kanten der Löcher müssen scharfkantig sein!! Das abgebildete Rad ist auf einer Parallelschleifmaschine bearbeitet. Von der Oberfläche ist soviel abgeschliffen worden, dass die Löcher wieder scharfkantig sind. Das differiert von Rad zu Rad und bewegt sich um ca. 1mm rum. Damit habe ich das Rad (die Räder...beide!!) aber nun "dünner" gemacht und selbst wenn ich das Kugellager nun von aussen "reindresche", hat der Schaltstern durch die dünneren Räder zu viel Spiel/Luft. Aus diesem Grund muss jedes Rad eine zugehörige Ausgleichsscheibe bekommen. Die gleicht die Differenz aus. Diese Ausgleichsscheibe (Rotguss) ist genau nach dem Materialabtrag bemessen und wird für jedes Rad individuell gefertigt. Ich verfolge keinen bestimmten Zweck jetzt hier damit; ich will es nur aus handwerklicher und maschinenbautechnischer Sicht erklären: Die Schleifmaschine benötigt für so ein Rad ca. 3 Stunden, weil man in einem Arbeitsdurchgang nur 100stel runterholen kann(Hart wie "Kruppstahl"  ) Die Ausgleichsscheibe muss gestochen und die Ölleitnuten eingearbeitet werden. Und damit verlassen die von mir regenerierten Motore Rh meine Werkbank!! Mit sauber eingestellter Schaltung fährt man damit bis ins nächste Jahrhundert  Ohne "Gängespringen"
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fahrfisch |
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Na, dann versuche ich es mal. Alles, was an Kraft beim Schalten in den 2. Gang zur Verfügung steht, muss die Zugfeder aufbringen. Es kann sein, dass eventuell der Bowdenzug hängt. Weiterhin kann sein, dass du beim zusammenschrauben der Betätigung unterm Motor etwas vertauscht hast, so dass sich der ganze Schaltmechanismus schwer bewegen lässt. Hier solltest du die Mutter M6 nochmal lösen (unter dem Motor) und die montierten Teile mit dem Ersatzteilkatalog vergleichen oder zeigst die Teile mal, die eingebaut waren. Vielleicht ist einfach eine Unterlegscheibe zuviel... Die Zahnräder selbst kann man nur in einer Stellung einbauen. Das Einzige, was man drehen kann, ist der Schaltstern. Er läuft dann rückwärts und es werden die anderen Seiten der 3 Bolzen beansprucht, die sich bis dahin ausgeruht haben. Es kann aber sein, dass im Laufe des Essi - Lebens schon mal jemand den Kunstgriff getan hatte. Norbert hatte es schon gesagt. Die Einstellung des Axialspiels gewährleistet am nachhaltigsten die richtige Funktion. Komm zum UT 3, bis dahin hoffen wir, das Schnittmodell fertig zu haben.
Hendrik
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Signatur ham´wa nich, kommt aber wieder rein! Müssense halt immer wieder mal nachfragen!
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NorbertE |
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QUOTE (fahrfisch @ 29.04.2009, 17:14) | Er läuft dann rückwärts ... |
Hendrik, der war nicht schlecht Christian, bei unten ausgehangenem Zug muss die im Motor befindliche Feder den Schaltstern sicher in den 2. Gang. ziehn. D.h. auf gut deutsch: Bowdenzug aushängen 2. Gang muss drin sein!! Es gibt auch dort einen "fiesen Fehler" (das Foto dazu reiche ich nach) Der Schaltstern wird betätigt mittels Schaltklaue (alt) oder Schaltstein (neu). Diese beiden Teile stecken innen im Schalthebel in einer Bohrung. Der Schalthebel besteht aber eigentlich aus Büchsenblech. Wenn nun dieses Büchsenblech (und damit die Richtung der Bohrung) verbogen ist, verdrückt es über Schaltklaue/-Stein den Schaltstern auf der Verzahnung der Welle. Ergebnis: es klemmt. Ohne Foto schwierig vermittelbar. Nicht mehr heute, bin müde und habe als Musiker ein hartes WE vor mir (Hexenfeuer, Klassentreffen, 1. mai.  )
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NorbertE |
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Hier das versprochene Foto. Zur besseren Erkennbarkeit sind die Losräder entfernt. Wenn der Schalthebel (rechts) etwas verbogen ist, stimmt die Richtung des Loches, in der die Schaltgabel/stein sitzt, nicht mehr. Die Führung im Schaltstern ist aber gegeben. Ergebnis: Der Schaltstern steht zur Welle "schief". Dadurch ist sein "lockeres Gleiten" behindert. Das muss man im Zustand wie Foto vor dem Zusammenbau testen!!
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