Eure Vorkriegsräder

Was ist der Sammler ohne ein Vorkriegs-Fahrrad? Also auf ins Land Sachsen, dort wo es am sächsischsten ist. Ergebnis der Fahrt: Ein Fahrrad der Marke Primus von 1940. Primus war bekanntlich eine der Marken der Hainsberger Metallwerke, die auch nach dem Krieg noch Fahrräder herstellten.

Das Rad ist im absoluten Originalzustand. Natürlich auch etwas Rost, der aber mindestens 90% Lack übriggelassen hat. Die Abziehbilder sind für das Alter in sehr gutem Zustand, ebenso die Linierungen. Es fehlt noch eine Luftpumpe samt Haltern, die dann nächste Woche zur Vervollständigung bereitliegen. Montiert ist auch ein zeitgenössisches Speichenschloss von Guri (natürlich D.R.P.).
Es war eine Beleuchtungsanlage verschiedener Hersteller angebracht. Die gefällt mir aber ganz und gar nicht (übergroßer Leichtmotorradscheinwerfer). Entweder bleibt das Rad dunkel (Auslieferungszustand) oder ich finde mal eine passende Lichtanlage. Da würde zudem eine Verdunkelungsblende passen.

Angefügtes Bild

...

Angefügtes Bild

...

Angefügtes Bild

...

Angefügtes Bild

...

Angefügtes Bild

...

Angefügtes Bild

Wenn ich mir das Rad und seine Einzelteile so betrachte, dürfte es kaum gefahren worden sein. Griffe und Pedalgummis haben nur sehr geringe Abnutzungserscheinungen. Leider sind die Enden der Griffe nicht mehr vorhanden und der Kunstledersattel etwas eingerissen.
Ich bin jedenfalls ganz begeistert.

Angefügtes Bild

Respekt für so viel Glück!

War in der Tat ein Glückstreffer in den Kleinanzeigen.

Das ganze Gefährt ist mit einer fiesen Öl-/Fettschicht überzogen. Was für einen Entfetter kann man da am besten nehmen, ohne daß der Lack angegriffen wird? Fitwasser hilft nicht wirklich.

Gar keinen Entfetter bitte...ich würde es mit einem mit sehr dünnflüssigem Öl getränkten Lappen abwischen("löst" das Fett auch) und danach einfach nur an den Teilen, mit denen man im normalen Betrieb in Kontakt kommt, trocken reiben.

Ich glaube, es gibt für Stahlteile keinen schlechteren Reiniger als Wasser(auch wenn Fit drin ist) .

Sehr schönes Gefährt! Glückwunsch!

Ich würde Petroleum des Herstellers Kluthe nehmen. Gibt es bei Hornbach und Bauhaus. Ist nach Angaben des Herstellers auch für lackierte Oberflächen geeignet. Ich benutze es zum Entfetten von Anbauteilen vor dem Teillackieren. Von dem Originallack habe ich jedenfalls noch keine Rückstände auf dem Putztuch entdecken können, da wurde absolut nichts an- oder abgelöst.

Ich bin immer mal wieder echt erstaunt, was es noch alles gibt aus dieser und jener Epoche in einem Zustand, der seinesgleichen erstmal noch suchen muss!
Tolle Erhaltung, tolle Details ...

Das Fahrrad ist eine echte Wucht.

Aber was soll ich mehr schreiben als: Ernsthafte Sammler haben ernstzunehmende Fahrräder.


Grüße Stefan

Da im altesrad.net-Forum die Reaktionen auf das Rad und meine Fragen (bis auf eine PM) quasi null sind, stell ich meine zwei kleinen Fragen auch hier:

1. Welche Art von ventilen (Kappe, Überwurfmutter, Sicherungsmutter) passt zu diesem Rad? Messing blank? Vernickelt?

2. Welches Flickzeug wäre passend? Sächsischer Hersteller bevorzugt.

Deine Fragen haben es aber auch in sich. Ich glaub, die meisten altesradler haben eher das Problem, den passenden Lenker oder Sattel für ihr Rad zu finden. Wahrscheinlich haben die die Fragen gar nicht ernst genommen. Das wäre, als ob man in der Sahelzone rumfragt, welches Mineralwasser den ausgewogensten Mineralgehalt hat.

Ich wäre für vernickelt.
Bei Messing blank müsstest du auch den passenden Ventilschaft und alle anderen Teile dazu haben. Sowas kenne ich aber eher von Rädern bis in die frühen 30er Jahre.