Schaltungsprobleme mit meiner neuen TS 150

[DDR-Bürger]

Hallo Gleichgesinnte

Habe mir vor 2 Monaten eine MZ TS 150 mit DZM (Bj 1982) angeschaft, um damit täglich zur Arbeit zu kommen. Vater und Schwiegervater hatten selber auch mal eine und meinten, mal kann viel selber darn machen.

Nun sind wir aber mit unserem Latein am Ende.

Als ich die Maschine gekauft habe machte sie einen optisch und technisch guten Zustand. Bis vor 2 Wochen schaltete sie auch noch wunderbar. Aber dann ging es langsam los.

Erst ging der 1.Gang nach dem warmfahren kaum noch rein, dann ließ sich beim hochschalten der 2.Gang fast nicht mehr einlegen (Schalthebel schlägt ins Leere). Bei der letzten Fahrt bin ich noch gerade so nach Hause gekommen, im 3.Gang, da sich nichts mehr hoch- oder runterschalten ließ.

Da ich nicht wußte was der Vorbesitzer so an der Maschine gebastelt hat, habe ich mal das Getriebeöl abgelassen (ziemlich schwarz), mit Benzin gespült und wieder mit SAE 80 aufgefüllt (450 ml).

Nach der Probefahrt geht nun wieder der 1.Gang wunderbar rein, der 2.Gang aber nach wie vor nur mit Mühe (nach paarmaligen schnipsen lassen des Schalthebels), der 3.Gang problemlos und der 4.Gang garnicht (schlägt ins Leere).

Beim runter schalten bekommt man zwar den 2.Gang rein, aber bei Belastung springt er manchmal raus. Der Leerlauf und der 1.Gang lassen sich wieder super einlegen.

Nun dachte ich erst an Probleme mit der Kupplung, aber die trennt wunderbar (hatte den linken Seitendeckel auch schon ab).
Aber irgendwas muß der Schaltstange selber sein

...oder was habt Ihr für Ideen (ohne den Motor zu öffnen)

Schönen Dank schon mal im vorraus

Gruß Diego

[ddrschrauber]

Trennt die Kupplung vollständig? Ansonsten wirst du nicht herum kommen, den Motor zu öffnen. Die Motoren haben ja keine Möglichkeit die Schaltung einzustellen. Bei dem Motor wird irgendwas am Schaltmechanismus verbogen oder gebrochen sein.

Der Tim

[norbi]

Hier ersteinmal ein Paar Fragen.
Wie lange hat die TS gestanden?
Wie vom Vorredner richtig, trennt die Kupplung richtig?
Wieviel Öl war den nach dem ablassen vorhanden? Spülen mit Benzin, wie hast du das gemacht? Doch nicht etwa angelassen?

Glaube schon, das da was mit dem Getriebe ist! Habe hier noch einen frisch überholten mit Rechnung. Bei Intresse PN.

Gruß Norbert

[DDR-Bürger]

Schönen Dank erst mal für Eure Antworten.

Das Motorrad stand nur ca. 1 Jahr beim letzten Besitzer in der Tiefgarage.
Bei Ihm hatte es immer zuverlässig (laut seiner Aussage) funktioniert (Tachostand 6900km).

Nach dem Öl ablassen hab ich den linken Deckel abgemacht und die Kupplung optisch kontrolliert (Scheiben haben beim ziehen des Griffes teilw. zusammengeklebt). Genug altes Öl war meiner Meinung nach drin (kam vor dem ablassen aus der Kontrollschraube).

Also wieder Deckel rauf und Benzin (500ml) reingekippt und im aufgebockten Zustand den Motor angetreten (ohne Zündkerze), Kupplung betätigt, versucht zu schalten, Hinterrad gedreht usw.
Dann Benzin raus, ein bisschen auslüften lassen und das neue Öl rein.

Was mir aufgefallen ist, das bei ordnungsgemäßer Einstellung der Kupplung (2-3 mm Spiel am Griff), das Motorrad beim 1.Gang einlegen, trotz gezogenen Griffes, schon einen leichten Trieb nach vorne hat.

Ich weiß auch nicht, vielleicht es doch die Kupplung
...obwohl mir die Schaltvorgänge ohne spürbaren Widerstand ein Rätsel aufgeben.

Das Diegolein

[ENIGMA]

Um kein neues Thema eröffnen zu müssen,poste ich mal meine Frage heir mit rein,passt eigentlich ganz gut dazu:

Bei meiner 125er TS fällt der Schalthebel seit kurzem immer nach unten,sprich,er federt nicht in die Mittelstellung zurück.
Ich befürchte,das die Rückholfeder gebrochen zu sein scheint?
Wenn ja,heistt das wohl,das ich das ganzen Motor zerlegen muss,um an die blöde Feder hinten im Getriebe zu kommen?
Das wäre echt doff,der Motor läuft wie ein Bienchen.Gibts noch ne anderer Option???

mfg enrico

[mutschy]

[*] Lass das Öl ab u kontrollier den Magneten an der Ölablassschraube auf Bruchstücke der Feder. Wenn du mit nem Stabmagneten o.ä. im motorgehäuse rumfischst, kannste evtl alle Bruchstücke rausangeln. Puzzle zusammenfügen u gucken, ob was felht. Wenn nich, Schalthebel mit Gummiband irgendwo fixieren (in beide Richtungen, also hoch u runter, selbe Vorspannung erzeugen) u fahren, bis der Motor aufmuss. Kommt ein Teil der Feder ins Räderwerk des Getriebes, liegste aber aufm Rachen. Da das aber sehr schmerzhaft, wenn nich sogar tödlich, sein kann, empfehle ich ausdrücklich die VORSICHTIGE Öffnung des Motors:

• Motor rausnehmen, Kolben & Zylinder abnehmen
• 14 Motorschrauben lösen u Kurbelgehäuse mit Heissluftfön o.ä. auf gut 120°C
• erhitzen
• Motor sachte auseinanderklopfen
• Feder wechseln
• Motor mit dichtmasse eintreichen
• Rechte Motorhälfte auf gut 120°C bringen
• zusammensetzen

Wie´s genau u komplett gemacht wird kannste hier nachlesen:
mutschy.de - Regeneration MM150

Anzugsschema der Motorschrauben gibts hier:

Gruss

Mutschy

[DDR-Bürger]

Hallo Mutschy

Schönen Dank erst mal für deinen Tip.
Habe mir in der Zwischenzeit einen funktionstüchtigen Motor besorgt und ausgetauscht.
Der defekte liegt noch ungeöffnet im Regal.
Ich habe aber mal einen weiteren unvollständigen Motor zerlegt, um mir mal den genauen Aufbau anzugucken.
Dabei habe ich vermutlich die Ursache für die defekte Schaltung des ersten Motors gefunden. Die Rückholfeder der Schaltwelle ist in Ordnung.
Bei mir greift anscheinend die Schaltwelle mit dem Schaltstück nicht richtig in den Segmenthebel...aber warum
Da habe ich mal am geöffneten Motor rumgefummelt und siehe da, der Segmenthebel hat eine kleine unscheinbare Andrückfeder, die anscheinend bei meinem defekten Motor gebrochen ist und dadurch ein Schalten fast unmöglich macht.
Ich werde ihn im Winter mal spalten und nachschauen.

Gruß Diego