Heckert Fräse "Schiffselektronik Rostock"
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Sers, bei uns auf der Arbeit steht eine Heckert Fräse mit NC Steuerung. Die auf dem Schaltkasten klebt ein nettes Schildchen Schiffselektronik Rostock. Das Teil besitzt ne Nette SPS (Modell Asbach Uralt) und noch die netten Keramikschraubsicherungen. Sie ist >20 Jahre alt, wie alt weis ich nicht genau Nun mal meine Frage.... Ist das ein Ostprodukt? Weis da einer was drüber? Interessiert mich mal, kommt mir nämlich chinesisch vor MfG, Daniel
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MfG,
Daniel
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NorbertE |
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Blanik hatte sich gemeldet. Der himself wird wissen, was "CNC"ist und was nicht. Der arbeitet da dran! Den Begriff "SPS" will ich da garnicht erläutern. Meines Wissens gab es im RGW sehr wohl in diese Richtung Bestrebungen. Umsetzen konnte man es nicht, weil man mit der COCOM-Liste zu kämpfen hatte. Die lustigen, vielfach gepriesenen "CNC/SPS" sind 8-Bit-Rechner. So ungefähr, wie ein Commodore C64. :lol. Im Übrigen: es langt auch!! Ich weiss nicht, ob Ihr wisst, wovon Ihr sprecht.  Bunte Knöpfchen machen mit Sicherheit keine SPS aus.  So langsam machen diese Sachen keinen Spass mehr. Ich bin nicht in allen Dingen absolut fit. Ich verweigere mich nur bei den Aussagen, dass da gemacht wurde, wie man es grad halt so wollte.
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Landwirt |
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QUOTE | Ich weiss nicht, ob Ihr wisst, wovon Ihr sprecht. Bunte Knöpfchen machen mit Sicherheit keine SPS aus. |
SPS kann ich Identifizieren, Genauso wie die Steuerung. Du Wirst ja den Unterschied zwischen NC und CNC kennen oder? Das mit dem 8Bit rechner  na viel spass
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Daniel
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NorbertE |
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Ja, Daniel, den Unterschied kenne ich.  Es gab im RGW keine SPS im heutigen Sinne. Es gab aber modulare digitale Steuerungskomponenten. Das Wort "digital" gabs damals übrigens auch nicht. Diese Dinge hat man als "Logik" bezeichnet. Es gab also "Logikbausteine" in Form gekapselter Steckmodule. Die bekanntesten sind die "RELOG-Bausteine". Ein Beispiel ist hier http://kleinanzeigen.ebay.de/anzeigen/s-an...og-ddr/17832428Vom einfachen Relais bis zu AND/ORE-Gattern, Triggern usw. hat man es in eine einheitliche Bauform "gepresst" und konnte damit eine Art "Bussystem" entwickeln. Im Maschinenbau war das der letzte Stand und hatte sich eigentlich bewährt. Vielleicht steckt in der Fräse sowas drin.
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NorbertE |
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Zu diesem Thema könnte man eine ganze Doku machen.  Es gibt aber auch Bücher drüber. In Kurzform: Diesem RGW (Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe) gehörten alle Ostblockstaaten an. Im RGW wurden Ringtauschgeschäfte mit allem Möglichen auf einer Verrechnungsbasis gemacht. Eine war z.B. der "Transferrubel". Also rein fiktiv, aber alle hatten sich drauf geeinigt. Die Ausgangsbasis war durchaus nicht schlecht: Land A hatte Produkt X, Land B hatte Produkt Y und Land C hatte Produkt Z. Das wurde munter in und hergeschoben, je nach Bedarf und vor allem: Plan! Es kam aber auch zu völlig kuriosen, mitunter abartigen Dingen: In einem 5-Jahresplan war nun geplant, dass z.B. die DDR 7650 Präzisionsfräsen der Marke abc an 5 andere Staaten zu liefern hatte. Völlig vergessen hatte man, dass die DDR selbst auch paar neue Fräsen gebrauchen konnte. Die hat man dann (völlig minderwertig) aus bulgarischer Kameltreiber-Produktion eingekauft., weil die Produktionskapazität der DDR schon mit den 7650 Stk überlastet war. Anders war es mit dem NSW (Nicht sozialistische Welt): Die mussten richtig bezahlen, in frei konvertierbarer Währung (DM, Dollar, Pfund) und wurden aber dementsprechend bevorzugt behandelt. Eine Planwirtschaft macht man z.B. in Kriegszeiten, um die komplette Wirtschaft zentral gelenkt auf Rüstung, Nachschub etc. zu trimmen. In Friedenszeiten funktioniert sie nicht oder nur bedingt. Öffentliche Haushalte funktionieren heute z.B. nach dem Prinzip Planwirtschaft. Was da rauskommt, sieht ja wohl jeder.
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