Hallo Gerold,
die Handschaltung hatte ich mir auch mal interessehalber angeschaut, weil es interessant aussieht und die Vorkriegsoptik imitiert. Allerdings - fahren würde ich damit nicht wollen, wenn ich das gleiche Moped auch mit Fußschaltung bedienen könnte. Beides gleichzeitig geht ja nicht, weil dafür die Schaltachse zu kurz ist.
Wenn du dir mal die Zeichnung in der Ersatzteilliste angesehen hast, müßtest du sehen, daß man die Handschaltung mit entsprechendem Aufwand nachbauen kann. Die sieht dann aber natürlich nicht original aus. Von der Funktion her wird der Hebel-Weg vom Hebel auf der Schaltachse über das Gestänge auf einen zweiten Hebel gleicher Länge (etwa auf Tankbodenhöhe) übertragen, der den Hebel-Weg wieder in eine Rotationsbewegung einer zweiten Schaltachse überträgt. Auf der anderen, dann rechten Seite dieser Achse, wird dann einfach ein Hebel mit Bedienknauf montiert.
Im Nachbau gibt es die Handschaltung nicht. Und sie paßt immer nur an einen Motor mit passender Verzahnung der Schaltachse (entweder grob oder fein). Als Nachbauplan sollte die Zeichnung in der Ersatzteilliste ausreichen. Mit etwas Improvisation könnte man den Hebel 11 durch einen Schalthebel, den man bearbeitet, ersetzen, ebenso könnte man eine echte Schaltklaue mit einem weiteren Hebel umbauen, um den oberen Teil der Handschaltung nachzubauen.
Allerdings glaube ich nicht, daß du diesen Selbstbau zugelassen bekommen wirst, wenn der Prüfer Ahnung hätte. Und selbst wenn er es zulassen sollte, hast du im Falle eines Unfalls, wenn sich ein Versicherungsspezi die Maschine genauer anschaut, schlechte Karten.
Gruß, Andreas
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"Es ist technisch nicht leicht zu erklären, warum stets ungewaschene Maschinen eines Tages nicht mehr laufen, Kolben festgehen, Lager knattern, das Getriebe wimmert. Ein ewig schmutziges Motorrad nämlich macht seinem Herrn keinen Spaß. Und was ihm so an Liebe fehlt, versäumt oder spart er an Öl, das läßt er an Kabeln hängen, an Bowdenzügen aufreiben, die Zündung übersehen und den Vergaser vergessen. Es ist der seelische Druck, der sich durch Blechdeckel und Gußgehäuse hindurch in die Maschine frißt." Alexander Spoerl, aus "mit Motorrad und Roller auf du", 1955.
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