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> elektrisches Zünd-Einstellgerät, Funktionsweise + Bauanleitung
Schmied
Geschrieben am: 02.02.2007, 11:06
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Hallo Mopedfreunde!

Ich bin ja noch nicht so lange hier im Forum, beschäftige mich aber schon fast zwei Jahrzehnte mit allen Sachen rund um Mopeds und Motoren.
Dabei hat man sich schon so manches Hilfsmittel gebaut, was die Arbeit rund um die Maschinen leichter macht.

Eine solche "Erfindung" möchte ich euch (auch zum ev. Nachbau) mal vorstellen.

Ich habe gestern mal wieder einige Wartungsarbeiten an meinem Essi durchgeführt und musste dabei auch die Zündung einstellen.
Also alles Notwendige rangeholt und dabei ganz selbstverständlich zu meinem Zünd-Einstellgerät (ZEG) marke Eigenbau gegriffen.
Als ich da so machte und tat, dachte ich mir, dass das vielleicht auch was für euch sein könnte.

Also werde ich für alle, die es interessiert, an dieser Stelle mal die Funktionsweise und den Bau etwas näher erklären.

Worum gehts eigentlich:
Wie man im Grunde so ein Zündung einstellt wurde hier schon mehrmals ausgearbeitet und braucht keine Erklärung mehr.

Das Problem ist festzustellen wann der Unterbrecher öffnet. Die Variante mit dem Alu-Papier kennt wohl jeder und auch die Fummelei damit.
Besser wäre ein Prüfgerät das dies anzeigt.
Theoretisch könnte man mit einer ganz einfachen Prüflampe ("Prüf-Fix") dies kontrollieren, aber eben nur wieder theoretisch.

Da der Unterbrecher und die Zündspule paralel geschaltet sind und die Spule einen sehr kleinen Widerstand besitzt, ist es für ein Prüflampe kein Unterschied, ob der Strom über den Unterbrecher bzw. wenn der geöffnet ist, über die Spule fließt.
Lösung wäre den Unterbrecher am Kondensator abzuklemmen, was mir aber zu umständlich erscheint.

Also brauchen wir ein Gerät das trotzdem erkennt, wann der Unterbrecher öffnet.

Wenn wir weiterdenken wäre es auch nicht schlecht dabei gleich mitzuerkennen wann der Kolben an der richtigen Stelle steht.
Auch das ist bei meinem ZEG (optional) integriert.

Hier schonmal ein Bild von meinem ZEG, gebaut aus einem alten "Prüf-Fix"...


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Schmied
Geschrieben am: 02.02.2007, 11:46
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Bauanleitung:
Vorweg möchte ich sagen, dass dies nur ein Beispiel sein soll wie dieses Gerät aufgebaut werden kann. Eigener Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt.

Das Schwierige ist nun an der Sache eine Möglichkeit zu finden, den Unterschied zwischen zuem und geöffnetem Unterbrecher zu erkennen. Es gibt dafür elektronische Messgeräte, die mir aber zu kompliziert und zu teuer sind.

Zu der damaligen Zeit hatte ich mich mal mit Minisignalgebern beschäftigt und bemerkt das sie auf kleinste Spannungsschwankungen mit Änderung der Tonhöhe reagieren.
Das ist unser Grundkonzept.

Aufgebaut ist die Schaltung ganz einfach. Im Grunde handelt es sich hier um einen normalen Durchgangsprüfer, allerdings statt eine Lampe bauen wir besagten Signalgeber ein. (Siehe Zeichnung)

Der zweite Anschluß mit der Leuchtdiode dient zur Anzeige der Kolbenstellung (2,5mm vOT). Der kann auch weggelassen werden, hat sich aber als äußerst praktisch erwiesen.
Dazu komme ich später noch genauer.

Betrieben wird der Prüfer mit 2 x 1,5V Mignonzellen, also 3V.
Als Signalgeber habe ich das Modell: AL-60SP03 (Conrad, ca 2€) verwendet. Als LED ist ein beliebiger Typ einsetzbar.

Alles noch schön in ein Gehäuse verpacken paar Kabel mit Krokoklemme dran... Fertsch!

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Schmied
Geschrieben am: 02.02.2007, 12:08
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Ermitteln des Zündzeitpunktes:

Im Normalfall wird dieser mittels Messuhr oä. festgestellt. Es geht aber auch anders:

Um mit dem ZEG die Kolbenstellung zu erkennen ist ein Prüfkontakt notwendig.

Ich verwende dazu ein "Zündzeitpunkt-Einstellgerät" wie es zu DDR-Zeiten zu kaufen gab.
Es wird ein Gewindestück anstelle der Zündkerze eingeschraubt.
Ein Schiebestück mit einem federnd gelagertem und elektrisch isoliertem Taststift wird aufgeschoben und mittels Rändelschraube das Maß (bei uns 2,5mm vOT) eingestellt.
Am oberen Ende des Taststiftes wird die elektrische Verbindung zum ZEG hergestellt.
Dreht man jetzt den Kolben in Position "oberer Totpunkt" wird das Schiebestück bis dahin mit herausgeschoben und klemmt sich fest. Wird nun der Kolben zurück gedreht gibt nur der Taststift durch die Federkraft nach. Des Schiebestück bleibt an Ort und Stelle.

Wird jetzt der Kolben wieder in Richtung "OT" bewegt, kommt er bei dem eingestellten Maß mit dem Taststift in Berührung und die Kontrolllampe (LED) leuchtet.
Genau in diesem Moment muß jetzt der Unterbrecher öffnen.


(Für alle die dieses Gerät nicht zur Verfügung haben werde ich zu einem späteren Zeitpunkt mal eine Zeichnung und Funktionsbeschreibung nachreichen.)

Anbei ein Foto des "Zündzeitpunkt-Einstellgerätes"...

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cs_joker7
Geschrieben am: 02.02.2007, 12:21
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Nicht schlecht! thumbsup.gif

Ich benutze dazu immer einen beliebigen Stift und dieses Teil; funzt auch ganz prächtig und kostet bei LOUIS 2,95 Euro.

http://www.louis.de/_1037ef590a64853d76d3c...0003022_910.JPG

Gruß Christian
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Schmied
Geschrieben am: 02.02.2007, 13:00
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Ja, besagten Stift habe ich ja auch schon erwähnt, aber kannst du damit ohne weiteres die Unterbrecherstellung prüfen? (Hab ich am Anfang schonmal erklärt)

Also, zurück zum Zündung einstellen:

Hat man das alles soweit vorbereitet kanns endlich losgehn.

Alles nach Plan anschliesen und (WICHTIG!) Den Zündschalter auf "AN", also Mitte stellen.

Den Prüfkontakt wie schon beschrieben einsetzen und justieren.
Wird jetzt das Kabel mit der Klemme2 der Zündung verbunden fängt der Signalgeber an zu piepen.
Dreht man jetzt die Schwungmasse bzw. den Einstellnocken bis der Unterbrecher sich öffnet wird man eine deutliche Tonhöhenänderung feststellen.

Genau dieser Wechsel der zwei verschiedenen Tonhöhen ist der Zeitpunkt wenn der Unterbrecher öffnet oder schließt.

Also beobachten wir die Kontrollampe wann der Kolben die richtige Position hat. Dann drehen wir die Grundplatte soweit, bis genau in dem Moment, wenn die Lampe an geht, sich auch die Tonhöhe ändert.
Nach mehrmaligem hin und her kann man somit den Zündzeitpunkt recht genau einstellen.

Man kann natürlich den Kolbenstand auch weiterhin mit einer Meßuhr oä. prüfen. Dann muß die Tonhöhenänderung genau beim Wert 2,5mm vOT einsetzen.


Zum Abschluß möchte ich nochmal erwähnen, dass mit dieser Methode jede Art von Unterbrecher-Zündung an Motoren eingestellt werden kann.


Ich hoffe ich konnte euch mit diesem Beitrag ein wenig hilfreich zur Seite stehen.
Probiert es ruhig mal aus, es funktioniert...

Grüße: ...euer 'Schmied' Matthias


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Wolfgang
Geschrieben am: 02.02.2007, 14:24
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Gute Idee für den Profi! thumbsup.gif
Mit welchem Computerprogramm machst Du eigentlich die schönen Zeichnungen?


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Schmied
Geschrieben am: 02.02.2007, 15:56
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Naja, Wolfgang, ich dachte eben der Einfachheit her ist diese kleine Bastelei nicht nur für Profis interessant.

Die Zeichnungen mach ich mit (die Computerfachmänner unter euch mögen mir verzeihen! sad.gif ) mit "Picture It! Foto".
Ich weiß das dafür dieses Programm eigendlich nicht gedacht ist (eher zur Fotobearbeitung), aber wenn man sich damit mal befasst hat, funktioniert das ganz gut.


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Wolfgang
Geschrieben am: 02.02.2007, 16:25
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QUOTE (Schmied @ 2. Feb 2007, 15:56)
Naja, Wolfgang, ich dachte eben der Einfachheit her ist diese kleine Bastelei nicht nur für Profis interessant.


Das meinte ich ja! thumbsup.gif


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KinnemannGue
Geschrieben am: 03.04.2008, 17:28
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Hallo Schmied

Danke für deine Anregung. _clap_1.gif thumbsup.gif

Ich hab das teil nachgebaut ist super geil.
Funktioniert auch so thumbsup.gif

Übrigens habe ich in Waltersdorf und Zittau viel verwandschaft.
Schöne Ecke, war in den Ferien viel in Waltersdorf.

Du hast klasse einfälle. Toller Anhänger _clap_1.gif


Hier noch ein Bild von meinem ZEG.

Angefügtes Bild
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Schwalbenfreak
Geschrieben am: 03.04.2008, 17:58
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ganz gute idee.
ich mache es immer folgendermaßen.
ich klemme die den unterbrecher ab und schließe an das Gewinde eine Krokodilklemme an.
Das Kabel von der Klemme geht an meinen Multimeter.
Das andere Kabel klemme ich auf Masse.
Eine Messuhr montiere ich auch noch auf den Zylinder.
Nun wie gewohnt einstellen.
Kolben vor den ZZP drehen und sobald dass Pfeifen des Multimeters, der auf Durchgangsmessung eingestellt ist, aufhört, öffnet der Unterbrecher.
Der Aufwand des Abklemmens des Unterbrechers, der im Normalfall sowieso gewechselt wird wenn man ihn einstellt, entspricht etwa dem, bei einer Schwalbe das Zündschloss freizulegen, um dort an die besagte Klemme zu kommen.

Gruß ph34r.gif


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fahrfisch
Geschrieben am: 04.04.2008, 08:05
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Das schlimmste Gefummel bei der Einstellung des Zeitpunktes ist für mich nach wie vor das korrekte und richtige Einstellen des Unterbrecherabstandes. Normalerweise muss man die Grundplatte ja nur einmal verdrehen (beim erstmaligen Einstellen), den Rest macht man über "Verschleißausgleich" am Unterbrecher.
Egal, mit welcher Technik man die Zündung einstellt, der Magnet muss runter, Einstellarbeit ausführen, Magnet wieder drauf, testen.
Ich sehe den einzigen Vorteil darin, dass die Prüfung des Zeitpunktes mit dem Nocken erfolgt, der auch im Fahrbetrieb wirksam ist.
Ich arbeite immer noch mit Einstellnocken, Prüflampe und Messuhr.
Spart man dem gegenüber damit wirklich soviel Zeit/Arbeitsschritte ein?

Überzeugt mich!!

Hendrik


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Müssense halt immer wieder mal nachfragen!
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Schmied
Geschrieben am: 04.04.2008, 12:06
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Dieses Thema habch ja mal vor längerer Zeit "verzappt"... dry.gif rolleyes.gif

Schön wenn man mal mit so kleinen Tipps helfen kann!
Dennoch, 'überzeugen' will ich damit auf keinen Fall!
Der Eigendliche Vorteil (so sehe ich es jedenfalls) ist, das verhältnismäßig leichte Feststellen wann der Unterbrecher öffnet. Man kann hiermit ohne etwas am Unterbrecher oder Kondensator abzuklemmen die Öffnung überprüfen. Alle anderen Methoden sind mehr oder weniger immer mit Fummelei verbunden. rolleyes.gif

Das man vor dem Zündungeinstellen sowieso den Unterbrecher tauscht, kenne ich so nicht... hmm.gif
Und auch bei der Reihenfolge gehe ich anders vor: Erst wird der Unterbrecherabstand aufs Maß gebracht und dann mittels Verdrehen der Grundplatte der ZZP eingestellt. Das ist aber auch nur meine Methode, die keinen Anspruch auf Richtigkeit erhebt! (Darum soll es ja auch bei diesem Thema hier nicht gehen!)

Ob man dieses Teil nun braucht muß am Ende halt Jeder für sich entscheiden. Ich finde es jedenfalls sehr praktisch und es hat sich schon zig-mal Bewährt...


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KinnemannGue
Geschrieben am: 04.04.2008, 12:18
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Hallo

Ich habe das sonst auch mit der Uhr gemacht.

Aber ich finde mit dem ZEG ist ein sehr angenehmes einstellen, man braucht sich nur auf ein Gerät konzentrieren. _clap_1.gif
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Schwalbenfreak
Geschrieben am: 04.04.2008, 12:19
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stellst du etwa alle 1000km deinen unterbrecher nach. Wenn ich mir schon die Mühe machen würde um da was Einzustellen, dann kann man auch einen neuen einbauen!!!
ich persönlich halte gar nichts von der u Zündung.
Elektronik funktioniert einfach immer, zumindest fast immer. Aber Fehler können überall auftreten.

Im Normalfall muss man die Grundplatte einfach auf die Markierung stellen und den Unterbrecher beim oberen Totpunkt auf Öffnung 0,4 einstellen.
Dann sollte der Öffnungszeitpunkt stimmen.

Gruß


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Geschrieben am: 04.04.2008, 12:19
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Hallo

Ich habe das sonst auch mit der Uhr gemacht.

Aber ich finde mit dem ZEG ist ein sehr angenehmes einstellen, man braucht sich nur auf ein Gerät konzentrieren. _clap_1.gif

Grüße Günter
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